VCÖ: Jede fünfte Stadtgemeinde in Österreich nicht mit der Bahn erreichbar

VCÖ: Nur in Vorarlberg, Tirol und Salzburg haben alle Stadtgemeinden auch einen Bahnhof

VCÖ (Wien, 16. November 2018) – 163 der 200 Stadtgemeinden außerhalb Wiens sind mit der Bahn erreichbar, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Damit ist jede fünfte Stadt in Österreich nicht ans Bahnnetz angeschlossen. Der VCÖ weist darauf hin, dass es große Bundesland-Unterschiede gibt. In Salzburg, Tirol und Vorarlberg sind alle Stadtgemeinden mit der Bahn erreichbar, im Burgenland nur jede zweite. Der VCÖ betont, dass Österreich seine Klimaziele nur erreichen kann, wenn mehr Autofahrten auf die Bahn verlagert werden. Dafür braucht es ein dichteres Bahnnetz und häufigere Verbindungen.

„Jede Stadt sollte gut mit der Bahn erreichbar sein. Von diesem Ziel ist Österreich noch ein Stück entfernt“, stelle VCÖ-Experte Markus Gansterer fest. Von den 200 Städten außerhalb Wiens haben 163 mindestens einen Bahnhof. 37 Stadtgemeinden sind jedoch nicht ans Bahnnetz angeschlossen.

Die VCÖ-Analyse zeigt, dass es große Bundesländer-Unterschiede gibt: In Vorarlberg, Tirol und Salzburg sind alle 26 Städte mit der Bahn erreichbar. In Oberösterreich sind es 28 von 32 Städten. Am geringsten ist der Versorgungsgrad im Burgenland, wo nur sieben der dreizehn Stadtgemeinden mit der Bahn erreichbar sind und sechs - Güssing, Oberpullendorf, Oberwart, Pinkafeld, Rust und Stadtschlaining -  nicht ans Bahnnetz angebunden sind.

„Österreich ist beim Bahnfahren EU-Spitzenreiter. Aber um das Klimaziel zu erreichen, sind deutlich mehr Fahrten vom Auto auf die Bahn zu verlagern“, stellt VCÖ-Experte Gansterer fest. Seit dem Jahr 2005 sind die mit der Bahn gefahrenen Kilometer um rund 40 Prozent auf 12,7 Milliarden gestiegen. Jedoch werden mit dem Auto mit rund 82 Milliarden pro Jahr fast sieben Mal so viele Kilometer zurückgelegt. Jede Milliarde Kilometer, die mit der Bahn statt mit dem Auto gefahren wird, verringert die direkten CO2-Emissionen des Verkehrs um rund 140.000 Tonnen.

Der VCÖ fordert, dass Schritt für Schritt die Städte an das Bahnnetz angeschlossen werden. Bei immerhin 15 der 37 betroffenen Stadtgemeinden ist eine Schienen-Infrastruktur vorhanden, die derzeit für Güter- oder Tourismusbahnen verwendet wird. Weitere vier Stadtgemeinden verfügen über eine Schmalspurstrecke mit Tourismusverkehr. Regionalbahnen werten Regionen auf, machen sie auch als Wohnort wieder attraktiver. Wichtig ist, dass die Bahnhöfe gut zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit regionalen Bussenerreichbar sind.

Darüber hinaus sind auf den bestehenden Bahnstrecken mehr Verbindungen nötig, es ist auch am Abend und am Wochenende ein gutes Angebot wichtig. Denn durch die zunehmende Flexibilisierung der Arbeitszeit und der Zunahme bei den Teilzeitjobs brauchen Pendlerinnen und Pendler nicht nur in der Früh und am frühen Abend häufigere Verbindungen, betont der VCÖ.

 

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