VCÖ: Mangelnder Klimaschutz kostet Österreich laut Studie schon jetzt 15 Milliarden Euro pro Jahr

VCÖ: Infrastrukturpolitik auf Klimakurs bringen, ökosoziale Steuerreform vorziehen

VCÖ (Wien, 25. Juni 2020) – Mangelnder Klimaschutz kostet Österreich bereits jetzt 15 Milliarden Euro pro Jahr, wie eine heute präsentierte Studie des Wegener Centers für Klima und Globalen Wandel zeigt. Verursacht werden diese Kosten durch Wertschöpfungsverluste für fossile Importe in der Höhe von acht Milliarden Euro, umweltschädliche Förderungen im Umfang von vier Milliarden Euro, wetter- und klimabedingte Schäden verursachen bereits Kosten von zwei Milliarden Euro und die Klimawandelanpassung kostet eine Milliarde Euro pro Jahr. Der VCÖ fordert ein sofortiges Ende der Steuerbegünstigung von Diesel, ein Vorziehen der ökosozialen Steuerreform und eine Infrastrukturpolitik, die im Einklang mit den Klimazielen steht.

"Wir können uns mangelnden Klimaschutz nicht länger leisten", stellt VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen zur heute präsentierten Studie fest. Der größte Problembereich beim Klimaschutz ist der Verkehr. Die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs waren im Vorjahr um rund zehn Millionen Tonnen höher als im Jahr 1990. Damit hat der Verkehr alle Einsparungen der anderen Sektoren wieder zunichte gemacht. Der Verkehr kann seine Klimaziele nur erreichen, wenn weniger Auto gefahren und der Lkw-Verkehr reduziert wird. Die Steuerbegünstigungen, wie etwa auf Diesel oder auf die private Nutzung von Dienstwagen, sind daher rasch zu beenden. Die ökosoziale Steuerreform mit der Entlastung des Faktors Arbeit und einer höheren Bepreisung von CO2 ist vorzuziehen. Zentral für das Mobilitätsverhalten ist die Infrastrukturpolitik. "Wer Straßen ausbaut wird mehr Lkw- und Pkw-Verkehr ernten. Wir brauchen aber davon weniger. Die Infrastrukturpolitik muss rasch in Einklang mit den Klimazielen gebracht werden", betont VCÖ-Expertin Rasmussen.

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