VCÖ: Mehr als 300.000 Österreicher leiden unter Lärm von Mopeds und Motorräder
VCÖ (Wien, 27. April 2015) – Mehr als 300.000 Österreicherinnen und Österreicher geben an, durch den Lärm von Mopeds und Motorrädern in ihrem Wohnbereich belästigt zu werden, macht der VCÖ anlässlich des am Mittwoch stattfindenden Tages gegen Lärm aufmerksam. Elektro-Mopeds sind eine leise Alternative zu herkömmlichen Mopeds. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass derzeit in Österreich nur wenige E-Mopeds gekauft werden. Der VCÖ fordert stärkere politische Anreize für den Kauf von Elektro-Mopeds statt herkömmlicher Mopeds.
503 E-Mopeds wurden im Vorjahr in Österreich neu zugelassen. „E-Mopeds haben derzeit einen Marktanteil von nur 1,2 Prozent. Während im Fahrradbereich E-Fahrräder boomen, kommen E-Mopeds am heimischen Markt nicht vom Fleck“, analysiert VCÖ-Experte Mag. Markus Gansterer. Im Vergleich zum Jahr 2013 gab es einen leichten Anstieg, in den Jahren 2009 und 2010 wurden aber bereits jeweils mehr als 1.100 E-Mopeds neuzugelassen. Insgesamt gibt es in Österreich rund 285.000 Mopeds, jedes dritte ist älter als 25 Jahre.
Herkömmliche Mopeds und Motorräder sind aber für viele Österreicher ein Lärmärgernis. Mehr als 300.000 Österreich (über 15 Jahre) geben an, in ihrem Wohnumfeld vom Lärm der Mopeds und Motorräder gestört zu werden. Verkehrslärm ist nicht nur ein Ärgernis, dauerhafter Verkehrslärm macht krank, macht der VCÖ aufmerksam. Dauerhafter Verkehrslärm versetzt den Körper in Stresszustand, Herz-Kreislauferkrankungen bis hin zu Herzinfarkten können die Folge sein. Kinder, die entlang stark befahrener Straßen wohnen, haben verstärkt Konzentrationsprobleme und infolge auch schulische Lernprobleme.
„Herkömmliche Mopeds werden von vielen als laut erlebt. Genau das sind E-Mopeds nicht: Sie sind leise und verursachen zudem beim Fahren keine gesundheitsschädlichen Abgase“, erklärt VCÖ-Experte Gansterer. Der persönliche Vorteil: Niedrigere Tankkosten. Pro 1.000 Kilometer sind die „Tankkosten“ beim E-Moped um rund 50 Euro niedriger als beim herkömmlichen Moped, so der VCÖ.
Der VCÖ fordert Anreize für die Hersteller, verstärkt E-Mopeds auf den Markt zu bringen. „So wie für Pkw braucht es auch für Mopeds und Motorräder einen CO2-Grenzwert. Zudem sind strengere Abgas-Vorschriften für Mopeds früher als geplant einzuführen“, betont VCÖ-Experte Gansterer. Die aktuellen Vorgaben sind auf dem Niveau von Grenzwerten für Diesel-Pkw aus den 90er Jahren, die ab dem Jahr 2017 geltenden Vorgaben entsprechen den Grenzwerten, die für Diesel-Pkw seit dem Jahr 2011 gelten. Städte und Gemeinden können durch Nachtfahrverbote für laute Mopeds einen Anreiz zum Umstieg auf E-Mopeds setzen.
VCÖ: Nur wenige neue Mopeds fahren mit Strom (Anzahl Neuzulassungen E-Mopeds und E-Leichtmotorrädern)
1.1.bis 31.3. 2015: 80 E-Mopeds neu zu gelassen
1.1.bis 31.3. 2014: 123 E-Mopeds neu zu gelassen
Jahr 2014: 503
Jahr 2013: 439
Jahr 2012: 763
Jahr 2011: 867
Jahr 2010: 1.158
Jahr 2009: 1.141
Jahr 2008: 493
Jahr 2007: 129
Jahr 2006: 56
Quelle: Datafact, VCÖ 2015
VCÖ: Die meisten E-Mopeds wurden im Vorjahr in Oberösterreich neu zugelassen (Anzahl neuzugelassene E-Mopeds und E-Leicht-Motorräder im Jahr 2014 (in Klammer 2013))
1. Oberösterreich: 128 (66)
2. Wien: 92 (42)
3. Niederösterreich: 91 (129)
4. Steiermark: 56 (65)
5. Tirol: 47 (26)
6. Kärnten: 30 (39)
7. Salzburg: 21 (30)
8. Burgenland: 19 (23)
8. Vorarlberg: 19 (19)
Quelle: Datafact, VCÖ 2015