VCÖ-Mobilitätspreis Österreich für Wohnprojekt in Zell am See
321 innovative Projekte und Konzepte bei VCÖ-Mobilitätspreis eingereicht
VCÖ (Wien, 18. September 2018) – Die Stadtgemeinde Zell am See ist der diesjährige Gesamtsieger des VCÖ-Mobilitätspreises Österreich. Zwölf weitere Projekte werden heute Abend in Wien ausgezeichnet, unter anderem DHL Express Austria für umweltfreundliche Logistik, Infineon für das betriebliche Mobilitätsmanagement am Standort Villach, der Verkehrsverbund Vorarlberg für das neue Ticketsystem FAIRTIQ sowie die Stadtgemeinde Lienz, das Umweltbundesamt, die TU Wien, die Universität Salzburg und ein Student der FH Joanneum Kapfenberg.
321 Projekte und Konzepte wurden heuer beim VCÖ-Mobilitätspreis eingereicht, der in Kooperation mit dem bmvit, dem BMNT und den ÖBB durchgeführt wird. Gesamtsieger bei Österreichs größtem Wettbewerb für nachhaltige Mobilität ist die Stadtgemeinde Zell am See mit dem Wohnprojekt „Sonnengarten Limberg“. Die Wohnanlage umfasst 200 Wohnungen, wird 2019 fertiggestellt und setzt das Konzept der kurzen Wege um. In der Siedlung gibt es unter anderem einen Kindergarten, ein Lebensmittelgeschäft und verschiedene Dienstleistungen. Die Anlage wird E-Carsharing und E-Fahrräder zum Ausleihen anbieten, ist optimal an das Radwegenetz angeschlossen und beim Einzug gibt es ein Infopaket mit Gutscheinen für den Öffentlichen Verkehr.
VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak gratuliert dem Gesamtsieger: „Ein für Gemeinden und Kleinstädte vorbildliches Projekt. Acht von zehn Alltagswegen beginnen oder enden zu Hause. Wohnbau und Siedlungsentwicklung sind große Hebel, um Verkehrsprobleme nachhaltig zu lösen und um den Verkehr auf Klimakurs zu bringen.“
Die Kategorie „Arbeitswelt“ hat Infineon für das erfolgreiche Mobilitätsmanagement am Standort Villach gewonnen. Bis zu 600 Beschäftigte fahren mit dem Rad zur Arbeit, viele sind auf Öffentliche Verkehrsmittel oder auf Fahrgemeinschaften umgestiegen. Pro Tag legen die Österreicherinnen und Österreicher rund 3,5 Millionen Autofahrten am Weg zur Arbeit und von der Arbeit nach Hause zurück, weist der VCÖ auf das große Potenzial von betrieblichem Mobilitätsmanagement hin.
Bmvit-Sektionschef Herbert Kasser betont: „Die Klimaziele im Verkehr erreichen wir, in dem wir gemeinsam alle vorhandenen Weichen in Richtung Dekarbonisierung stellen – das heißt die Nutzung emissionsfreier Fahrzeuge forcieren, von der Digitalisierung profitieren, und mit Fokus auf die Kunden dafür sorgen, dass der Öffentliche Verkehr auch in Zukunft das nachhaltige Rückgrat des Verkehrssystems bildet.“
Elf weitere Projekte werden heute Abend beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich ausgezeichnet. DHL Express Austria für den Einsatz von elektrischen Transport-Fahrrädern für Zustelldienste in Wien. Das Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung der TU-Wien für die Entwicklung eines Kompass, der es demenzkranken Menschen erleichtert nach Hause zu finden. Die Stadtgemeinde Lienz für das zukünftige Mobilitätszentrum, der Bahnhof wird zu einem multimodalen Knotenpunkt mit umfassenden Carsharing- und Fahrrad-Sharing Angeboten umgebaut. Das Umweltbundesamt für das Projekt Transdanube.Pearls, das die klimaverträgliche Erreichbarkeit von Tourismus- und Freizeitzielen in der Donauregion verbessert.
Evelyn Palla (Vorstand ÖBB-Personenverkehr AG) gratuliert allen Gewinnerinnen und Gewinnern: „Die ÖBB entwickeln den Öffentlichen Verkehr als Österreichs größter Mobilitätsdienstleister ständig weiter. Dazu benötigen wir in allen Bereichen starke Partner, die eine Vielzahl an innovativen Projekten umsetzen. Die ÖBB unterstützen daher seit Jahren mit großer Überzeugung die Prämierung dieser Projekte im Rahmen des VCÖ-Mobilitätspreises.“
Der Verkehrsverbund Vorarlberg hat für das neue Ticketsystem FAIRTIQ die Kategorie „Digitalisierung“ gewonnen, die von Siemens unterstützt wurde. Arnulf Wolfram, CEO der Siemens Mobility GmbH: „Mit Digitalisierungslösungen können wir die Art, wie wir in Zukunft unterwegs sein werden, deutlich verbessern. Vernetzte Systeme schaffen mehr Fahrgastkomfort, höhere Wirtschaftlichkeit für die Betreiber und mehr Nachhaltigkeit für alle.“ Als bestes digitales Projekt einer Privatperson wurde der von Philipp Naderer-Puiu entwickelte Seestadt.bot für die Seestadt Aspern in Wien ausgezeichnet.
Jürgen Sorger von der FH Joanneum Kapfenberg gewinnt beim VCÖ-Mobilitätspreis die von Kapsch unterstützte Kategorie Studierende mit einem Konzept zur Elektrifizierung von Nebenbahnen am Beispiel der Murtalbahn. Alf Netek von Kapsch gratuliert: „Den öffentlichen Nahverkehr erdölfrei zu gestalten, ist am Weg zur Nachhaltigkeit der Mobilität ein wichtiges Teilziel. Die Untersuchung von Jürgen Sorger zur Machbarkeit von Energiespeicher- und Ladelösungen beim Betrieb der Murtalbahn liefert dafür praxisrelevante Erkenntnisse."
Weitere Preisträger beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich: Die Salzburg AG und die Marktgemeinde Grödig für die Verlängerung des eObus nach Grödig und die Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in der Gemeinde. Die Universität Salzburg für das Forschungsprojekt GISMO, das die gesundheitlichen Effekte von Radfahren und Gehen am Arbeitsweg untersucht. Die Kategorie Internationales beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich gewinnt das deutsche Unternehmen RYTLE aus Bremen für ein klimaverträgliches City-Logistik-Modell. Und der Verein Radvokaten gewinnt für das Konzept eines Radspielplatzes für Kinder.
Informationen zu den Projekten unter www.vcoe.at/mobilitaetspreis
VCÖ-Mobilitätspreis Österreich 2018 – Die Preisträger
GESAMTSIEGER:
Stadtgemeinde Zell am See: Wohnprojekt Sonnengarten Limberg
Kategorie Arbeitswelt
'Infineon Technologies Austria: Green Way – Mobilitätsmanagement
Kategorie Güter- und Lieferverkehr
DHL Express Austria: Grüne Logistik
Kategorie Freizeit und Tourismus
Umweltbundesamt: Transdanube.Pearls
Kategorie Infrastruktur und Öffentlicher Raum
Stadtgemeinde Lienz: Mobilitätszentrum für die Region
Kategorie Öffentlicher und öffentlich zugänglicher Verkehr
Salzburg AG & Marktgemeinde Grödig: eObus nach Grödig
Kategorie Digitalisierung und Automatisierung
Verkehrsverbund Vorarlberg: FAIRTIQ
Kategorie Digitalisierung und Automatisierung - Privatpersonen
Philipp Naderer-Puiu: Seestadt.bot
Kategorie Barrierefreiheit und soziale Teilhabe
TU Wien (Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung): Way-Key
Kategorie Wissenschaftliche Forschung und Studien
Universität Salzburg (Fachbereich Geoinformatik): Forschungsprojekt GISMO (Eine gesunde Einstellung zum Arbeitsweg)
Kategorie Studierende – Projekte und Abschlussarbeiten
Jürgen Sorger (FH Joanneum): Elektrische Energiespeicher- und Ladelösungen im Öffentlichen Verkehr – Fallbeispiel Murtalbahn
Kategorie Ideen und Pilotprojekte
Die Radvokaten: Radspielplatz
Kategorie Internationale Vorbildprojekte
RYTLE: The smart move
Quelle: VCÖ 2018