VCÖ: Österreich holt bei E-Pkw Neuzulassungen in der EU „Bronze“
VCÖ: Übergewicht und Übermotorisierung treiben auch bei E-Pkw Energieverbrauch in die Höhe
VCÖ (Wien, 6. Februar 2022) – Niederlande vor Schweden und Österreich. Innerhalb der EU würde Österreich beim Anteil der E-Pkw an den Neuzulassungen im Jahr 2021 „Bronze“ holen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. In ganz Europa belegt Österreich den fünften Platz, Norwegen liegt mit 62 Prozent E-Pkw einsam an der Spitze, vor Island mit rund 33 Prozent. Der VCÖ spricht sich dafür aus, dass bei der Förderung von E-Pkw der Energieverbrauch stärker berücksichtigt wird. Denn auch bei Elektroautos treiben Übergewicht und Übermotorisierung den Energieverbrauch in die Höhe.
Mit 13,9 Prozent hatte Österreich im Jahr 2021 in der EU den dritthöchsten E-Pkw-Anteil an den Neuzulassungen, hinter den Niederlanden, wo bereits 19,9 Prozent der Neuwagen zu 100 Prozent mit Strom fahren und Schweden (18,9 Prozent), wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der EAFO zeigt. Österreich liegt damit vor Deutschland (13,6 Prozent) und der Schweiz (13,1 Prozent) und deutlich über dem EU-Schnitt von 8,9 Prozent. Schlusslicht in der EU ist Zypern mit 0,8 Prozent, vor Malta mit 0,9 Prozent sowie Polen und Tschechien mit jeweils 1,2 Prozent.
Außer Reichweite für die EU-Staaten liegen derzeit noch Norwegen und Island. In Norwegen sind bereits fast zwei Drittel aller Neuwagen Batterie-Elektrische Pkw. „Norwegen hat beschlossen, dass ab dem Jahr 2025 nur mehr abgasfreie Pkw neu auf den Markt kommen sollen. Dieses Ziel wird Norwegen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit erreichen“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Hoch ist der E-Pkw-Anteil auch in Island, wo im Vorjahr jeder dritte Neuwagen zu 100 Prozent mit Strom fährt.
Die Energiewende im Verkehr ist neben der Reduktion des Verkehrsaufwands und der verstärkten Verlagerung des Kfz-Verkehrs auf klimaverträglichere Verkehrsmittel die dritte zentrale Säule, um die Klimaziele zu erreichen. Dabei ist wichtig, dass mit der begrenzt vorhandenen Menge an erneuerbarer Energie sparsamer umgegangen wird, betont der VCÖ. Der Trend zu übergewichtigen und übermotorisierten Autos treibt auch bei E-Pkw den Energieverbrauch in die Höhe. Der VCÖ fordert daher, dass bei den Förderungen für Elektro-Autos der Energieverbrauch berücksichtigt wird. „Energiefresser verdienen keine Förderung“, bringt es VCÖ-Experte Schwendinger auf den Punkt.
Ein großes Hindernis bei der Reduktion der Treibhausgas-Emissionen sind Steuerbegünstigungen für fossile Energie, wie etwa die Steuerbegünstigung für Dieseltreibstoff und von Firmenwagen, auch dann, wenn sie fossile Treibstoffe tanken.
VCÖ: Österreich holt bei E-Pkw Neuzulassungen in der EU „Bronze“ (Anteil Batterie-Elektrische Pkw an Neuzulassungen im Jahr 2021 – in Klammer Anzahl)
Norwegen: 62,3 Prozent (109.872 E-Pkw)
Island: 32,7 Prozent (4.172 E-Pkw)
Niederlande: 19,9 Prozent (64.372 E-Pkw)
Schweden: 18,9 Prozent (56.905 E-Pkw)
Österreich: 13,9 Prozent (33.336 E-Pkw)
Deutschland: 13,6 Prozent (355.961 E-Pkw)
Dänemark: 13,2 Prozent (24.453 E-Pkw)
Schweiz: 13,1 Prozent (31.198 E-Pkw)
Großbritannien: 11,5 Prozent (189.370 E-Pkw)
Luxemburg: 10,3 Prozent (4.562 E-Pkw)
Finnland: 10,2 Prozent (10.061 E-Pkw)
Frankreich: 9,8 Prozent (161.880 E-Pkw)
Portugal: 8,9 (13.120 E-Pkw)
Irland: 8,3 Prozent (8.700 E-Pkw)
Belgien: 5,6 Prozent (21.570 E-Pkw)
Rumänien: 5,2 Prozent (6.268 E-Pkw)
Italien: 4,6 Prozent (67.045 E-Pkw)
Lettland: 3,2 Prozent (455 E-Pkw)
Ungarn: 3,2 Prozent (3.849 E-Pkw)
Slowenien: 3,1 Prozent (1.679 E-Pkw)
Spanien: 2,8 Prozent (24.039 E-Pkw)
Litauen: 2,5 Prozent (778 E-Pkw)
Kroatien: 2,2 Prozent (1.002 E-Pkw)
Bulgarien: 2,2 Prozent (543 E-Pkw)
Griechenland: 2,1 Prozent (2.148 E-Pkw)
Estland: 2,1 Prozent (475 E-Pkw)
Slowakei: 1,4 Prozent (1.097 E-Pkw)
Polen: 1,2 Prozent (4.601 E-Pkw)
Tschechien: 1,2 Prozent (2.568 E-Pkw)
Malta: 1,1 Prozent (110)
Zypern: 0,8 Prozent (84 E-Pkw)
EU27: 8,9 Prozent
Quelle: EAFO, VCÖ 2022