VCÖ-Pendlercheck: Bahnpendler vermeiden große Mengen CO2 – Derzeit pendeln dreimal so viele mit Auto wie mit Öffentlichem Verkehr
Mehr Bahnverbindungen, betriebliches Mobilitätsmanagement forcieren
VCÖ (Wien, 28. Jänner 2019) – Der Arbeitsweg ist der häufigste Grund in Österreich mobil zu sein. Derzeit fahren rund dreimal so viele mit dem Auto zur Arbeit wie mit öffentlichen Verkehrsmitteln, macht der VCÖ aufmerksam. Damit Österreich seine Klimaziele erreichen kann, ist der Anteil der Bahnpendler deutlich zu erhöhen. Österreichs Bahnpendler vermeiden große Mengen an CO2. Der VCÖ betont, dass es aufgrund der flexibleren Arbeitszeiten auch außerhalb der klassischen Pendlerzeiten häufigere Verbindungen braucht. Zudem ist betriebliches Mobilitätsmanagement zu forcieren.
Der Verkehr ist Österreichs Sorgenkind beim Klimaschutz. Im Vorjahr sind die CO2-Emissionen anstatt zu sinken, zum vierten Mal in Folge gestiegen. „Die Bundesregierung kann das Klimaziel für das Jahr 2030 nur erreichen, wenn deutlich mehr Strecken mit Bahn und Bus statt mit dem Auto gefahren werden. Gerade am Arbeitsweg ist das Potenzial dafür sehr groß“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest.
Unter der Woche sind 26 Prozent der Fahrten in Österreich Wege zur Arbeit und von der Arbeit wieder nach Hause. Damit ist der Arbeitsweg der häufigste Mobilitätsgrund. Während rund 1,3 Millionen Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit und wieder nach Hause gemacht werden, sind es mit dem Pkw mit rund 3,7 Millionen fast dreimal so viele, macht der VCÖ aufmerksam.
„Österreichs Bahnpendler leisten einen sehr wichtigen Beitrag zur Reduktion der klimaschädlichen CO2-Emissionen“, fasst VCÖ-Experte Gansterer eine VCÖ-Analyse der CO2-Bilanz von 100 Pendlerstrecken zusammen.
Wer beispielsweise von Amstetten nach St. Pölten mit der Bahn statt mit dem Auto pendelt, reduziert die CO2-Emissionen bei Teilzeitbeschäftigung (110 Arbeitstage) um rund 2.870 Kilogramm pro Jahr bzw. bei Vollbeschäftigung (220 Arbeitstage) sogar um 5.740 Kilogramm, auf der Strecke Wels – Linz sind es 1.570 Kilogramm CO2 (110 Arbeitstage) bzw. 3.140 Kilogramm CO2 (220 Arbeitstage), auf der Strecke Neusiedl – Eisenstadt 1.530 Kilogramm CO2 (110 Arbeitstage) bzw. 3.060 Kilogramm CO2 (220 Arbeitstage) und auf der Strecke Klagenfurt – Villach sind es 1.800 kg CO2 (110 Arbeitstage) bzw. 3.600 Kilogramm CO2 (220 Arbeitstage), so die VCÖ-Analyse.
Mit der Bahn in die Arbeit zu pendeln ist mit einer Jahreskarte zudem günstiger als mit dem Auto. Vor allem dann, wenn ein Haushalt wegen dem Pendeln in die Arbeit ein Zweitauto hat. Neben Wien, wo ein dichtes öffentliches Verkehrsnetz mit einer 365-Euro-Jahreskarte genutzt werden kann, sind Pendlerinnen und Pendler in Tirol und Vorarlberg sehr günstig unterwegs. Beide Bundesländer haben eine Jahreskarte, die für alle öffentlichen Verkehrsmittel des jeweiligen Bundeslandes gilt. In Tirol kostet das Tirol-Ticket 490,- Euro pro Jahr, in Vorarlberg kostet die Jahreskarte 378,- Euro.
Damit mehr Pendlerinnen und Pendler vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, braucht es auch außerhalb der klassischen Pendlerzeiten häufigere Verbindungen. „Durch die verstärkte Flexibilisierung der Arbeitszeiten ist es wichtig, dass es auch tagsüber sowie am Abend und am Wochenende ein gutes öffentliches Verkehrsangebot gibt“, betont VCÖ-Experte Gansterer. Regionale Busverbindungen sind auf die Bahn optimal abzustimmen, das Angebot an Gemeindebusse und Anrufsammeltaxis ist auszuweiten, damit Pendlerinnen und Pendler den Bahnhof auch ohne eigenes Auto gut erreichen können. Zudem soll jedes der 124 regionalen Zentren in Österreich gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein.
Große Wirkung hat auch betriebliches Mobilitätsmanagement, wie zahlreiche Beispiele, wie Boehringer-Ingelheim und Thales in Wien, die Knapp AG bei Graz, Infineon in Villach, Berger Logistik in Wörgl oder Haberkorn in Wolfurt zeigen.
VCÖ: Mit Bahn statt Auto pendeln vermeidet viel CO2 (CO2-Vermeidung bei Nutzung von Bahn statt Pkw pro Jahr bei 110 Arbeitstagen)
Eisenstadt – Purbach: 760 kg CO2 pro Jahr
Eisenstadt – Donnerskirchen: 670 kg CO2 pro Jahr
Jennersdorf – Fürstenfeld: 700 kg CO2 pro Jahr
Neusiedl am See – Wien: 2.420 kg CO2 pro Jahr
Neusiedl am See – Bruck an der Leitha: 580 kg CO2 pro Jahr
Neusiedl am See – Eisenstadt: 1.530 kg CO2 pro Jahr
Feldkirchen - St. Veit an der Glan: 1.030 kg CO2
Feldkirchen – Villach: 1.170 kg CO2
Klagenfurt – Villach: 1.800 kg CO2
Paternion-Feistritz – Villach: 990 kg CO2
Paternion –Spittal / Drau: 720 kg CO2
Pörtschach – Klagenfurt: 680 kg CO2
St. Veit an der Glan – Klagenfurt: 940 kg CO2
St. Veit an der Glan – Villach: 2.470 kg CO2
Spittal an der Drau – Klagenfurt: 3.370 kg CO2
Spittal an der Drau – Villach: 1.710 kg CO2
Velden – Villach: 850 kg CO2
Amstetten – Wien: 5.550 kg CO2
Amstetten – Linz: 2.690 kg CO2
Amstetten – St. Pölten: 2.870 kg CO2
Baden – Wiener Neudorf: 940 kg CO2
Baden – Vösendorf: 1.170 kg CO2
Bruck a. d. Leitha – Schwechat: 1.340 kg CO2
Gänserndorf – Wien: 1.620 kg CO2
Hollabrunn – Stockerau: 1.170 kg CO2
Korneuburg – Wien: 760 kg CO2
Krems – Wien: 3.140 kg CO2
Krems – Tulln: 1.880 kg CO2
Melk – St. Pölten: 1.300 kg CO2
Mistelbach – Wien: 2.110 kg CO2
Mödling – Wien: 810 kg CO2
Neunkirchen – Wr. Neustadt: 750 kg CO2
Neunkirchen – Baden: 1.880 kg CO2
St. Pölten – Wien: 2.780 kg CO2
Stockerau – Korneuburg: 630 kg CO2
Tulln – Wien: 1.930 kg CO2
Waidhofen a. d. Ybbs – Amstetten: 1.120 kg CO2
Wr. Neustadt – Wien: 2.380 kg CO2
Wr. Neustadt – Baden: 1.440 kg CO2
Eferding – Linz: 1.120 kg CO2
Freistadt – Linz: 1.750 kg CO2
Grieskirchen – Wels: 990 kg CO2
Grieskirchen – Linz: 2.420 kg CO2
Gmunden – Linz: 3.120 kg CO2
Gmunden – Vöcklabruck: 810 kg CO2
Kirchdorf an der Krems – Linz: 2.650 kg CO2
Perg – Linz: 1.530 kg CO2
Steyr – Enns: 1.100 kg CO2
Steyr – St. Valentin: 1.350 kg CO2
Traun - Linz: 540 kg CO2
Vöcklabruck – Linz: 3.370 kg CO2
Vöcklabruck – Wels: 2.380 kg CO2
Vöcklabruck – Seewalchen am Attersee: 490 kg CO2
Wels – Linz: 1.570 kg CO2
Hallein - Salzburg: 1.170 kg CO2
Oberndorf - Salzburg: 810 kg CO2
Seekrichen am Wallersee – Salzburg: 670 kg CO2
St. Johann im Pongau – Bischofshofen: 400 kg CO2
St. Johann im Pongau – Salzburg: 2.550 kg CO2
St. Johann im Pongau – Hallein: 1.480 kg CO2
Zell am See – St. Johann im Pongau: 1.790 kg CO2
Bruck an der Mur – Graz: 2.330 kg CO2 pro Jahr
Bruck an der Mur – Leoben: 670 kg CO2
Feldkirchen - Graz: 360 kg CO2
Judenburg – Knittelfeld: 760 kg CO2
Judenburg – Leoben: 2.330 kg CO2
Judenburg – Zeltweg: 500 kg CO2
Kapfenberg - Graz: 2.560 kg CO2
Leibnitz – Graz: 2.020 kg CO2
Leoben – Graz: 2.780 kg CO2
Lieboch – Graz: 760 kg CO2
Liezen – Rottenmann: 540 kg CO2
Liezen – Selzthal: 370 kg CO2
Mürzzuschlag – Kapfenberg: 1.660 kg CO2
Mürzzuschlag – Kindberg: 990 kg CO2
Seiersberg - Graz: 400 kg CO2
Hall in Tirol - Innsbruck: 450 kg CO2
Imst – Innsbruck: 2.740 kg CO2
Imst – Landeck: 1.070 kg CO2
Kitzbühel – Wörgl: 1.430 kg CO2
Kufstein - Innsbruck: 3.450 kg CO2
Kufstein – Kundl: 1.030 kg CO2
Kufstein – Wörgl: 810 kg CO2
Landeck – Innsbruck: 3.450 kg CO2
Landeck – St. Anton: 1.170 kg CO2
Schwaz – Innsbruck: 1.390 kg CO2
Schwaz – Hall in Tirol: 990 kg CO2
Schwaz – Wattens: 490 kg CO2
Nenzing - Bludenz: 540 kg CO2
Bludenz – Feldkirch: 1.030 kg CO2
Bludenz – Bregenz: 2.460 kg CO2
Bregenz – Dornbirn: 490 kg CO2
Bregenz – Lustenau: 760 kg CO2
Hörbranz - Bregenz: 310 kg CO2
Götzis - Dornbirn: 540 kg CO2
Dornbirn – Wolfurt: 400 kg CO2
Feldkirch – Götzis: 760 kg CO2
Feldkirch – Dornbirn: 1.350 kg CO2
Feldkirch – Bregenz: 1.750 kg CO2
Quelle: VCÖ 2019