VCÖ: Privatautos von Österreichs Haushalten verursachen im Schnitt 1.950 Kilogramm CO2 pro Jahr – VCÖ ruft zum Autofasten auf

VCÖ: Im Schnitt werden Autos 31 Kilometer pro Tag gefahren

VCÖ (Wien, 16. Februar 2021) – Der VCÖ ruft zur Teilnahme an der Aktion „Autofasten“ der katholischen und evangelischen Kirche auf, die morgen beginnt. Der VCÖ weist darauf hin, dass die privaten Autos von Österreichs Haushalten im Schnitt 31 Kilometer pro Tag gefahren werden. Vier von zehn Autofahrten sind kürzer als fünf Kilometer. Der jährliche CO2-Ausstoß der Autos ist höher als ihr Gewicht: Pro Jahr stoßen die heimischen Autos im Schnitt 1.950 Kilogramm CO2 allein durchs Fahren aus.

„Der jährliche CO2-Ausstoß der Autos ist höher als ihr Gewicht“, fasst VCÖ-Experte Michael Schwendinger eine aktuelle VCÖ-Analyse zusammen. Während ein Auto im Schnitt rund 1.400 Kilogramm auf die Waage bringt, beträgt allein der CO2-Ausstoß beim Fahren bei Pkw mit Verbrennungsmotor rund 1.950 Kilogramm. Nicht inkludiert sind dabei die CO2-Emissionen, die durch die Autoherstellung verursacht werden.

Dabei bestehen zwischen Diesel- und Benzin-Pkw große Unterschiede. Vor der Covid-19-Pandemie wurden die Diesel-Pkw der österreichischen Haushalte im Schnitt 37 Kilometer pro Tag gefahren und damit um 45 Prozent mehr als die Benzin-Pkw mit 25 Kilometer pro Tag. Während die Benzin-Pkw im Schnitt 1.520 Kilogramm CO2 pro Jahr verursachen, sind es bei den Diesel-Pkw mit 2.325 um über 50 Prozent mehr, macht der VCÖ aufmerksam. Beim Verbrennen von einem Liter Diesel entsteht mehr CO2 als beim Verbrennen von einem Liter Benzin.

Im Verhältnis zur Einwohnerzahl wird im Bundesländer-Vergleich in Kärnten am meisten Auto gefahren und in Wien am wenigsten.

Weniger im Auto sitzen und stattdessen mehr Alltagswege aktiv zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen, vermeidet nicht nur CO2, sondern tut auch der eigenen Gesundheit gut. Der Mediziner Gerhard Vavrovsky weist darauf hin, dass „Sitzen ein Risikofaktor für früheres Sterben ist.“ 12.000 Schritte pro Tag sind aus Gesundheitssicht zu empfehlen, das sind rund acht Kilometer. In Österreich ist jede 12. Autofahrt kürzer als ein Kilometer, jede 5. Autofahrt kürzer als zweieinhalb Kilometer, macht der VCÖ aufmerksam.

„Die Fastenzeit dafür nutzen, sich nicht nur gesünder zu ernähren, sondern auch gesünder mobil zu sein“, empfiehlt VCÖ-Experte Schwendinger. „Wer weniger Fleisch isst und weniger mit dem Auto fährt, lebt gesünder und klimaverträglicher.“ Der VCÖ ruft auf, an der Aktion „Autofasten“ der katholischen und evangelischen Kirche teilzunehmen.

Gefordert ist auch die Politik, das klimaverträgliche Mobilitätsangebot weiter zu verbessern. „Die Politik ist gefordert, das Angebot zu schaffen, damit jene, die wollen, auch vom Auto auf den Öffentlichen Verkehr oder das Fahrrad umsteigen können“, betont VCÖ-Experte Schwendinger. Ein dichtes öffentliches Verkehrsnetz mit häufigen Bahn- und Busverbindungen ist ebenso wichtig, wie eine zeitgemäße Infrastruktur für den Radverkehr und eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung in den Gemeinden und Städten

Informationen und Anmeldemöglichkeit zum Autofasten: http://www.autofasten.at

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