VCÖ ruft Unternehmen auf, ihre Beschäftigten beim Spritsparen zu unterstützen

VCÖ: Öffi-Jobticket, Jobräder, Homeoffice oder Fahrgemeinschaften fördern

VCÖ (Wien, 11. März 2022) – Angesichts der stark steigenden Spritpreise können auch Unternehmen wesentlich dazu beitragen, dass ihre Beschäftigten kostengünstiger zur Arbeit kommen, betont der VCÖ. So können Betriebe ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Öffi-Jobtickets oder Jobräder zur Verfügung stellen, sie beim Organisieren von Fahrgemeinschaften unterstützen und Homeoffice ermöglichen. Mobilitätsmanagement soll für Betriebe ab 50 Beschäftigten verpflichtend werden, betont der VCÖ.

Rund 3,9 Millionen Menschen in Österreich sind unselbständig beschäftigt. Der Weg von und zur Arbeit ist an Werktagen der häufigste Mobilitätsgrund und für ein Viertel der Mobilität verantwortlich, macht der VCÖ aufmerksam. „Unternehmen können mit betrieblichem Mobilitätsmanagement die Mobilitätskosten ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutlich reduzieren“, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest.

Bereits in den vergangenen Jahren haben etliche Unternehmen durch Mobilitätsmanagement den Anteil der Beschäftigten erhöht, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder per Fahrrad zur Arbeit kommen, wie beispielsweise Infineon in Villach, die Knapp AG in Hart bei Graz oder Haberkorn Ulmer in Wolfurt, informiert der VCÖ. Eine wirksame Maßnahme ist das Öffi-Jobticket, das von Sozialabgaben, Lohnnebenkosten und Sachbezügen befreit ist. Auch das Klimaticket, sowohl für das Bundesland als auch für Österreich, kann den Beschäftigten als Jobticket gegeben werden, womit auch Kosten für die Fahrten in der Freizeit reduziert werden. Während der Bahnfahrt am Laptop arbeiten, das honoriert wiederum die Alpen-Adria-Universität. Da vom Umland die Fahrt mit der Bahn länger dauern kann als mit dem Auto, gleicht der Arbeitgeber das aus, indem der Arbeitsweg mit der Bahn bereits zur Arbeitszeit gezählt wird.

Auch so genannte Jobräder werden von immer mehr Unternehmen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angeboten, beispielsweise von Palfinger in Salzburg oder Worthington Industries in Niederösterreich.

Auch Fahrgemeinschaften helfen, die Spritkosten deutlich zu reduzieren. „Eine Fahrgemeinschaft zu zweit reduziert die Spritkosten um bis zu 50 Prozent, zu dritt um bis zu zwei Drittel“, macht VCÖ-Expertin Mosshammer aufmerksam. Wer jetzt Fahrgemeinschaften bildet hat trotz steigender Spritpreise niedrigere Spritkosten als früher. Mitfahr-Apps, wie beispielsweise triply oder ummadum unterstützen beim Bilden von Fahrgemeinschaften, auch beispielsweise mit benachbarten Betrieben.

Auch Homeoffice hilft natürlich, Spritkosten zu reduzieren. „Bei einer 5-Tages-Woche bedeutet ein Homeoffice-Tag 20 Prozent weniger Spritkosten, zwei Homeoffice-Tage 40 Prozent niedrigere Spritkosten“, rechnet VCÖ-Expertin Mosshammer vor.

Auch durch die Standortwahl kann das Unternehmen die Beschäftigten unterstützen, kostensparend zur Arbeit zu kommen. So hat Berger Logistik durch die Verlegung des Standorts zum Hauptbahnhof Wörgl und die Durchführung von Mobilitätsmanagement erreicht, dass die Beschäftigten nicht mehr wie früher hauptsächlich mit dem Auto zur Arbeit kommen, sondern zu 80 Prozent mit Öffentlichem Verkehr, Fahrrad oder zu Fuß.

Die Kosten für den Fuhrpark können wiederum durch die Umstellung auf E-Mobilität reduziert werden. Immer mehr Unternehmen ersetzen einen Teil der Autos auch durch Transportfahrräder und E-Bikes.

Der VCÖ appelliert an die Unternehmen, betriebliches Mobilitätsmanagement umzusetzen und sieht auch den Gesetzgeber gefordert. Für Betriebe ab 50 Beschäftigten soll Mobilitätsmanagement verpflichtend vorgeschrieben werden.

Förderungen nach dem Gießkannenprinzip kommen vor allem wohlhabenden Einkommen zugute, wie auch das WIFO festgestellt hat. Die zehn Prozent der reichsten Haushalte tanken 7 Mal so viel Sprit wie die zehn Prozent der ärmsten Haushalte. "Wenn Förderungen, dann bitte zielgerichtet beispielsweise mit einem erhöhten Klimabonus für alle mit geringem Einkommen", betont VCÖ-Expertin Mosshammer.

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VCÖ: In die Autos von Österreichs Haushalten fließen rund 3,2 Milliarden Liter Sprit pro Jahr – Großes Sparpotenzial

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