VCÖ: Spritpreise in etlichen beliebten Urlaubsländern höher als in Österreich
VCÖ: Auf Spritkosten hat Fahrverhalten oft größeren Einfluss als der Spritpreis

VCÖ (Wien, 11. April 2025) – Ostern ist auch Reisezeit. Entsprechend viel Verkehr und viele Staus werden erwartet. Italien, Frankreich und Deutschland sind beliebte Reiseziele – und Länder, wo die Spritpreise höher sind als in Österreich, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Auch in der Schweiz, Belgien oder den Niederlanden ist fürs Tanken mehr zu zahlen. Niedriger sind die Spritpreise vor allem in osteuropäischen Staaten. Das eigene Fahrverhalten hat aber meist größeren Einfluss auf die Spritkosten als die Spritpreise. Die Mobilitätsorganisation VCÖ gibt Tipps zum Spritsparen.
Ostern ist für viele Reisezeit, vor allem dann, wenn Ostern auf einen so späten Termin fällt wie heuer. An diesem und am kommenden Wochenende ist mit starker Verkehrsbelastung und vielen Staus zu rechnen. Wer mit dem Auto ins Ausland auf Urlaub fährt, wird in einigen Ländern beim Tanken tiefer in die Tasche greifen müssen als in Österreich, macht der VCÖ aufmerksam. Im beliebtesten Urlaubsland der Österreicherinnen und Österreicher, Italien, kostet eine 50-Liter Tankfüllung Diesel im Schnitt um etwas mehr als sechs Euro mehr als in Österreich, 50 Liter Eurosuper um zwölf Euro mehr. In Deutschland ist für 50 Liter Diesel um rund drei Euro mehr zu zahlen, für 50 Liter Eurosuper um elf Euro, in der Schweiz kosten 50 Liter Eurosuper um umgerechnet 15 Euro mehr und Diesel, der in der Schweiz höher besteuert wird als Benzin, um fast 21 Euro mehr.
„Unerwartet ist, dass auch in der Slowakei, wo das allgemeine Preis- und Lohnniveau deutlich niedriger ist als in Österreich, Eurosuper mehr kostet als in Österreich und Diesel nur geringfügig weniger“, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest. In Slowenien kostet Diesel etwa gleich viel wie in Österreich, 50 Liter Eurosuper sind um knapp mehr als zwei Euro günstiger. In Ungarn sind die Spritpreise nur geringfügig niedriger als in Österreich – 50 Liter Eurosuper um zwei Euro, 50 Liter Diesel um rund einen Euro. Innerhalb der EU sind die Spritpreise in Dänemark am höchsten und in Bulgarien (Eurosuper) beziehungsweise Malta (Diesel) am niedrigsten.
„Aber auch für die Urlaubsfahrt gilt, dass für die gesamten Spritkosten das eigene Fahrverhalten meist einen größeren Einfluss hat als der Spritpreis an der Tankstelle. Mit einem spritsparenden Fahrstil können Spritverbrauch und Spritkosten um 20 Prozent oder mehr reduziert werden“, informiert VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Wer pro 100 Kilometer statt 7 Liter nur 5,5 Liter braucht, reduziert den Verbrauch um 15 Liter pro 1.000 Kilometer beziehungsweise kommt mit einer 50 Liter Tankfüllung statt 715 Kilometer knapp mehr als 900 Kilometer weit.
Beschleunigung benötigt besonders viel Energie und damit spielt die Geschwindigkeit eine zentrale Rolle für den Spritverbrauch. Wer auf der Autobahn statt 130 km/h 110 km/h fährt, reduziert den Verbrauch im Schnitt um 17 Prozent, bei Tempo 100 im Schnitt um 23 Prozent, macht der VCÖ aufmerksam. „Gleiten statt rasen“ zahlt sich aus. Sehr wirksam ist auch vorausschauendes Fahren, weil damit der Fuß rechtzeitig vom Gaspedal genommen werden kann und gleichmäßiger gefahren wird. Weitere Spritspartipps: Rasch in den nächsthöheren Gang schalten, um niedrig tourig zu fahren. Wer mit leichtem Gepäck reist, kann sich eine Dachbox sparen, die aufgrund des Luftwiderstands den Verbrauch erhöht. Auf den richtigen Reifendruck achten und die Klimaanlage nicht zu kalt einstellen. Und am Urlaubsort kürzere Strecken zu Fuß gehen. Auf Kurzstrecken ist der Verbrauch pro Kilometer sehr hoch.
Besonders günstig ist die Urlaubsreise für alle, die ein Klimaticket Österreich besitzen, den Urlaub in Österreich verbringen und mit Bahn oder Bus anreisen. Wichtig ist hier: Sitzplatz reservieren.
VCÖ: In vielen Urlaubsländern kostet Eurosuper mehr als in Österreich
(Preis für 50 Liter Tankfüllung Eurosuper - in Klammer Differenz zu Österreich)
Dänemark: 100,40 Euro (+24,40 Euro)
Niederlande: 96,50 Euro (+20,50 Euro)
Griechenland: 89,20 Euro (+13,20 Euro)
Frankreich: 88,60 Euro (+12,60 Euro)
Italien: 88,00 Euro (+12,00 Euro)
Irland: 87,50 Euro (+11,50 Euro)
Deutschland: 87,20 Euro (+11,20 Euro)
Portugal: 87,20 Euro (+11,20 Euro)
Finnland: 87,00 Euro (+11,00 Euro)
Estland: 81,60 Euro (+5,60 Euro)
Lettland: 79,90 Euro (+3,90 Euro)
Belgien: 79,10 Euro (+3,10 Euro)
Slowakei: 77,50 Euro (+1,50 Euro)
Luxemburg: 76,40 Euro (+0,40 Euro)
ÖSTERREICH: 76,00 Euro
Spanien: 75,90 Euro (–0,10 Euro)
Kroatien: 75,10 Euro (–0,90 Euro)
Ungarn: 74,10 Euro (–1,90 Euro)
Slowenien: 73,70 Euro (–2,30 Euro)
Litauen: 73,20 Euro (–2,80 Euro)
Rumänien: 72,30 Euro (–3,70 Euro)
Schweden: 71,50 Euro (–4,50 Euro)
Polen: 70,40 Euro (–5,60 Euro)
Tschechische Republik: 69,50 Euro (–6,50 Euro)
Zypern: 69,40 Euro (–6,60 Euro)
Malta: 67,00 Euro (–9,00 Euro)
Bulgarien: 63,50 Euro (–12,50 Euro)
Außerhalb der EU:
Schweiz: 91,00 Euro (+15,00 Euro)
Quelle: EU-Kommission, VCÖ 2025
VCÖ: In Italien kostet Diesel mehr als in Österreich, in Kroatien weniger
(Preis für Tankfüllung 50 Liter Diesel – in Klammer Differenz zu Österreich)
Dänemark: 88,40 Euro (+12,00 Euro)
Irland: 86,50 Euro (+10,10 Euro)
Finnland: 85,60 Euro (+9,20 Euro)
Niederlande: 83,20 Euro (+6,80 Euro)
Italien: 82,90Euro (+6,50 Euro)
Belgien: 82,60 Euro (+6,20 Euro)
Frankreich: 81,50 Euro (+5,10 Euro)
Deutschland: 79,70 Euro (+3,30 Euro)
Portugal: 79,40 Euro (+3,00 Euro)
Lettland: 78,90 Euro (+2,50 Euro)
Griechenland: 77,50 Euro (+1,10 Euro)
Slowenien: 76,50 Euro (+0,10 Euro)
ÖSTERREICH: 76,40 Euro
Litauen: 75,90 Euro (–0,50 Euro)
Ungarn: 75,60 Euro (–0,80 Euro)
Kroatien: 75,00Euro (–1,40 Euro)
Slowakei: 74,70 Euro (–1,70 Euro)
Rumänien: 74,20 Euro (–2,20 Euro)
Estland: 74,10 Euro (–2,30 Euro)
Zypern: 73,80 Euro (–2,60 Euro)
Schweden: 72,50 Euro (–3,90 Euro)
Spanien: 72,00 Euro (–4,40 Euro)
Polen: 71,20 Euro (–5,20 Euro)
Luxemburg: 70,20 Euro (–6,20 Euro)
Tschechische Republik: 68,20 Euro (–8,20 Euro)
Bulgarien: 63,30 Euro (–13,10 Euro)
Malta: 60,50 Euro (–15,90 Euro)
Außerhalb der EU:
Schweiz: 97,00 Euro (+20,60 Euro)
Quelle: EU-Kommission, VCÖ 2025