VCÖ: Transport-Fahrrad als Familienfahrzeug und im Wirtschaftsverkehr im Trend – Ab heute 850,- Euro Kaufförderung

VCÖ: Rad-Infrastruktur rascher ausbauen und verbessern

VCÖ (Wien, 1. Juli 2020) – Transport-Fahrräder sind zunehmend häufiger im Straßenbild zu sehen. Sie werden sowohl als Familienfahrzeug geschätzt als auch als Cargo-Bike im Wirtschaftsverkehr eingesetzt. Ab heute wird der Kauf von Transport-Fahrrädern mit 850,- Euro gefördert, informiert der VCÖ.  In Kopenhagen hat bereits  jede 4. Familie ein Transport-Fahrrad. Laut Studie des deutschen Verkehrsministeriums könnte ein Viertel des städtischen Wirtschaftsverkehrs auf Cargo-Bikes verlagert werden. Der VCÖ fordert den verstärkten Ausbau der Infrastruktur für den Radverkehr.

Transport-Fahrräder liegen im Trend. Während sie vor zehn Jahren noch die unbekannten Exoten unter den Fahrrädern waren, sind sie heute bereits häufig zu sehen. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Herstellern und Modellen, die Zahl der Fahrrad-Geschäfte, die Transport-Fahrräder verkaufen steigt. „Für die kommenden Jahre ist mit einem weiteren deutlichen Anstieg der Transport-Fahrräder zu rechnen. Sie sind umweltfreundlich, platzsparender als ein Auto und den Kindern macht es viel Spaß, im Transport-Fahrrad chauffiert zu werden“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Die für Kinder geeigneten Transport-Fahrräder sind mit Gurten ausgestattet, für Kinder bis 12 Jahre gilt auch im Transport-Fahrrad Helmpflicht. In Kopenhagen hat bereits jede 4. Familie mit Kind ein Transport-Fahrrad, mehr als 50.000 Transportfahrräder sind in der dänischen Hauptstadt unterwegs.

Sie sind nicht nur ein umweltfreundliches Familienfahrzeug, sondern auch ein kräftiges Transportfahrzeug im Wirtschaftsverkehr. Eine Studie des deutschen Verkehrsministeriums ist zum Ergebnis gekommen, dass rund ein Viertel des urbanen Wirtschaftsverkehrs auf Cargo-Bikes verlagert werden kann. Vor allem für Zustell- und Paketdienste sind Cargo-Bikes sehr gut geeignet und bereits heute im Einsatz. „Cargo-Bikes können einen großen Beitrag leisten, um die Verkehrsbelastung und die Zahl der schmutzigen Diesel-Transporter in den Innenstädten zu reduzieren“, betont VCÖ-Experte Schwendinger. Cargo-Bikes sind auch wirtschaftlicher, wie beispielsweise der Samariterbund beweist, der in Wien seit dem Jahr 2017 Essen mit Transport-Fahrrädern zustellt. Der Vorteil: In der gleichen Zeit können mehr Essen gelifert werden, weil die Cargo-Bikes nicht im Stau stehen.

Auch für Kleinstädte sind Transport-Fahrräder gut geeignet, wie das Forschungsprojekt "Klima-Entlaster“ in Amstetten, Mattersburg und nun auch in Freistadt zeigt. In den drei Städten werden für einen Zeitraum von zwei Jahren verschiedene Transport-Fahrräder zur Verfügung gestellt, die von der Bevölkerung und den Betrieben entliehen und auf ihre Alltagstauglichkeit getestet werden können, informiert der VCÖ.

Insgesamt erlebt Österreich einen Radfahrboom. Im Zuge der Covid19-Pandemie haben viele die Liebe zum Radfahren neu entdeckt. „Aus Gesundheitssicht ist diese Entwicklung sehr erfreulich. Wer Alltagswege mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurücklegt, kommt auf eine tägliche Portion gesunde Bewegung, stärkt das Immunsystem und beugt damit Erkrankungen vor. Und statt Erdöl werden Kalorien verbrannt, womit auch ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird“, stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest.

Der VCÖ betont, dass es eine Rad-Infrastruktur-Offensive braucht. Der Nachholbedarf in Österreich ist sehr groß. Schmale Radwege sind zu verbreiten, in den Gemeinden und Städten ist für das Radfahren mehr Platz zu schaffen. Insgesamt ist das Radwegenetz in Österreich stark auszubauen.

Zurück zur Übersicht