VCÖ: Verkehr auf Österreichs Autobahnen im März um 39 Prozent zurückgegangen

VCÖ: Mit klimaverträglichem Infrastrukturpaket künftige Verkehrslawinen vermeiden und Konjunktur beleben

VCÖ (Wien, 24. April 2020) – Auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen waren heuer im März um 39 Prozent weniger Fahrzeuge unterwegs als im März des Vorjahres, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Den stärksten Verkehrsrückgang gab es auf der Brennerautobahn mit 58 Prozent. An den Wochenenden ging der Verkehr stärker zurück als an den Werktagen. Um Verkehrslawinen wie vor der Coronakrise zu verhindern, braucht es umfassende und rasche Maßnahmen, betont der VCÖ.

Die Maßnahmen infolge der COVID-19 Pandemie haben zu einem historischen Verkehrsrückgang auf Österreichs Straßen geführt. Eine aktuelle VCÖ-Analyse von 248 Zählstellen der Asfinag zeigt, dass im März im Schnitt um 39 Prozent weniger Fahrzeuge unterwegs waren als im März des Vorjahres. An Werktagen nahm der Verkehr im Schnitt um 36 Prozent ab, an den Wochenenden sogar um 48 Prozent.

Die VCÖ-Analyse zeigt, dass der Verkehrsrückgang auf den Autobahnen und Schnellstraßen unterschiedlich stark war. In Westösterreich nahm der Verkehr aufgrund der umfangreicheren Maßnahmen am stärksten ab. Zudem ist der Transitverkehr stark zurückgegangen. Auf der A13 Brennerautobahn wurden um 58 Prozent weniger Fahrzeuge gezählt als im März des Vorjahres, auf der S16 Arlberg Schnellstraße um 53 Prozent weniger und auf der A12 Inntalautobahn um 47 Prozent, berichtet der VCÖ. Am geringsten war der Verkehrsrückgang auf der A23 Südosttangente mit 29 Prozent.

Der Verkehrsrückgang führte zu weniger Lärm, weniger Abgasen und weniger Staus. „Die Politik ist zum Schutz der Gesundheit der Anrainerinnen und Anrainer gefordert, rasch Maßnahmen zu setzen, damit es nach dem Neustart nicht zu den gleichen Verkehrslawinen kommt wie vor der Coronakrise“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Mehr Homeoffice oder Videokonferenzen statt Dienstreisen reichen nicht aus, um die Verkehrsbelastung auf ein gesundheitlich erträgliches Maß zu beschränken. „Es braucht eine viel stärkere Verlagerung des Verkehrs auf Bahn und Bus. Deshalb ist es wichtig, dass der Öffentliche Verkehr sein Angebot rasch wieder hochfährt“, stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest. Darüber hinaus ist die Infrastrukturpolitik endlich in Einklang mit den Klimazielen zu bringen. „Jede fünfte der 201 Städte ist nicht mit der Bahn erreichbar. Im Unterschied zu vielen europäischen Städten haben Österreichs Ballungsräumen keine Rad-Highways. Und der ländliche Raum braucht statt neuer Autobahnen viel dringender ein leistungsfähiges digitales Netz“, stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest.

VCÖ: Verkehr auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen massiv zurückgegangen (Änderung Kfz-Verkehr März 2020 zu März 2019)

A13 Brennerautobahn: minus 58 Prozent

S16 Arlberg Schnellstraße: minus 53 Prozent

A6 Nordostautobahn: minus 49 Prozent

A12 Inntalautobahn: minus 47 Prozent

A4 Ostautobahn: minus 43 Prozent

S33 Kremser Schnellstraße: minus 43 Prozent

A10 Tauernautobahn: minus 42 Prozent


A14 Rheintalautobahn: minus 41 Prozent

A1 Westautobahn: minus 39 Prozent
A11 Karawankenautobahn: minus 39 Prozent
S5 Stockerauer Schnellstraße: minus 39 Prozent
S35 Brucker Schnellstraße: minus 39 Prozent

A2 Südautobahn: minus 38 Prozent
S6 Semmering Schnellstraße: minus 38 Prozent
S31 Burgenland Schnellstraße: minus 38 Prozent

A5 Nordautobahn: minus 37 Prozent
S4 Mattersburger Schnellstraße: minus 37 Prozent
S36 Murtal Schnellstraße: minus 37 Prozent

A3 Südostautobahn: minus 36 Prozent
A9 Pyhrnautobahn: minus 36 Prozent

A21 Wiener Außenringautobahn: minus 35 Prozent

A7 Mühlkreisautobahn: minus 34 Prozent
S1 Wiener Außenring Schnellstraße: minus 34 Prozent

A8 Innkreisautobahn: minus 33 Prozent
A25 Welserautobahn: minus 32 Prozent
A22 Donauuferautobahn: minus 32 Prozent

S2 Wiener Nordrand Schnellstraße: minus 30 Prozent

A23 Südosttangente: minus 29 Prozent

Für S3 keine Vergleichswerte verfügbar
Quelle: Asfinag, VCÖ 2020

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