VCÖ: Wienerinnen und Wiener sind am klimafreundlichsten und kostengünstigsten mobil

VCÖ: Öffi-Angebot weiter verbessern, dem Gehen und Radfahren mehr Platz geben

VCÖ (Wien, 22. September 2023) – Im Vorjahr waren die Wienerinnen und Wiener auf 74 Prozent ihrer Alltagswege autofrei mobil, das ist rund doppelt so viel wie im Schnitt der anderen Bundesländer, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass damit die Wienerinnen und Wiener am klimafreundlichsten und auch am kostengünstigsten mobil sind. Der VCÖ betont, dass aber auch in Wien der Anteil der autofreien Mobilität noch deutlich zu erhöhen ist.

„Wer Alltagswege mit den Öffis, dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegt, leistet einen sehr großen Beitrag zur Vermeidung von Staus, zur Reduktion von Abgasen und Verkehrslärm und hilft wesentlich mit, die Klimaziele erreichen zu können. Die Wienerinnen und Wiener legen besonders viele Alltagswege autofrei zurück. Der Autofreie Tag ist ein guter Anlass, dafür danke zu sagen“, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest. Im Vorjahr legten die Wienerinnen und Wiener 74 Prozent ihrer Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den Öffis zurück. Zum Vergleich: Beispielsweise waren es in Oberösterreich 33 Prozent, in Linz 57 Prozent und in Graz im Jahr 2021 59 Prozent.

Vor allem das dichte Öffi-Netz und auch die Tatsache, dass in Wien viele Infrastrukturen des alltäglichen Lebens fußläufig erreichbar sind, wirken sich positiv auf die Mobilität aus. Die Mobilität der Wienerinnen und Wiener ist am klimafreundlichsten: Während im Schnitt der anderen Bundesländer der Verkehr 2,4 Tonnen CO2 pro Kopf verursacht, sind es in Wien mit rund 1,5 Tonnen um über ein Drittel weniger, informiert der VCÖ. Durch autofreie Mobilität trägt die Wiener Bevölkerung auch zur Reduktion der externen Kosten des Verkehrs bei. Das sind jene Kosten, die durch Abgase, Lärm, Unfälle, CO2-Emissionen entstehen, aber nicht von den Verursachenden bezahlt werden, sondern die Gesellschaft belastet.

Aber die Wienerinnen und Wiener belohnen sich durch ihr Mobilitätsverhalten auch selber: Sie haben im Bundesländer-Vergleich die niedrigsten Mobilitätsausgaben, wie die Erhebungen der Statistik Austria zeigen. Die Mobilitätskosten eines Wiener Haushalts betrugen im Zeitraum 2019/2020 (aktuellste Daten) im Schnitt 3.900,- Euro pro Jahr und waren damit um 2.070 Euro niedriger als die Mobilitätskosten eines durchschnittlichen Haushalts in Österreich außerhalb von Wien.

Und auch zur Verkehrssicherheit leistet der hohe Anteil der autofreien Mobilität einen Beitrag. Im Vorjahr kamen in Wien pro Million Einwohnerinnen und Einwohner neun Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, im Schnitt der anderen Bundesländer war die Zahl der Todesopfer mit 49 pro Million Personen fünfmal so hoch, wie die VCÖ-Analyse zeigt.  

„Für Stadt und Bezirke ist der Autofreie Tag auch eine Erinnerung, das Öffi-Angebot weiter zu verbessern und dem Gehen und Radfahren deutlich mehr Platz zu geben. Noch immer gibt es zahlreiche Straßen, wo Gehsteige sehr schmal sind und selbst parkenden Autos mehr Platz gegeben wird als den Fußgängerinnen und Fußgängern“, stellt VCÖ-Expertin Mosshammer fest.

VCÖ: Wienerinnen und Wiener am klimaverträglichsten, kostengünstigsten und verkehrssichersten mobil  

Anzahl Verkehrstote pro Million Einwohnerinnen und Einwohner (im Jahr 2022):

Wien: 9 Todesopfer
Durchschnitt der anderen Bundesländer: 49 Todesopfer

Pro Kopf CO2-Ausstoß des Verkehrs (im Jahr 2020 aktuellste Daten):

Wien: 1,5 Tonnen pro Person  
Durchschnitt der anderen Bundesländer: 2,4 Tonnen pro Person

Mobilitätsausgaben der Haushalte pro Jahr (Zeitraum 2019/20, aktuellste Daten):

Wiener Haushalte: 3.900 Euro
Durchschnitt andere Bundesländer: 5.970 Euro

Quelle: Statistik Austria, Umweltbundesamt, VCÖ 2023

Zurück zur Übersicht

VCÖ: Österreich hinkt bei Elektroautos der europäischen Spitze hinterher

VCÖ (Wien, am 11. Februar 2025) – Laut Statistik Austria waren im heurigen Jänner 3.822 der 20.448 Pkw-Neuzulassungen Elektroautos. Damit waren 18,7 Prozent der Neuwagen Elektroautos. Der Anteil der E-Pkw ist gegenüber dem Jänner des Vorjahres zwar gestiegen, im europäischen Vergleich hat Österreich zum Spitzenfeld aber noch viel aufzuholen, stellt die Mobilitätsorganisation VCÖ fest. In Norwegen waren im Jänner 96 Prozent der Neuwagen Elektroautos, in Dänemark, dem EU-Spitzenreiter, 64 Prozent. Im Vergleich zu Benzin- und Diesel-Pkw benötigen Elektroautos im Schnitt um zwei Drittel weniger Energie, verursachen in ihrer Gesamtbilanz um mehr als die Hälfte weniger CO2 und reduzieren Österreichs Abhängigkeit von teuren Rohöl-Importen. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen, um die Energiewende bei den Pkw  zu beschleunigen.

Mehr dazu
Foto: E-Auto, welches gerade geladen wird, vor einem Feld mit Windrädern

VCÖ: Bei Tempo 150 mehr Spritverbrauch, mehr Schadstoffe, mehr Lärm

VCÖ (Wien, 29. Jänner 2025) – Eine Erhöhung des Tempolimits auf 150 km/h hätte vielfache negative Folgen, stellt die Mobilitätsorganisation VCÖ fest. Im Vergleich zu Tempo 130 nimmt bei Pkw im Schnitt der CO2-Ausstoß um 19 Prozent zu, die Feinstaub-Emissionen um 31 Prozent und jene der Stickoxide um 44 Prozent, weist der VCÖ auf Daten des Umweltbundesamts hin. Weitere Folgen: Mehr Spritverbrauch und mehr Verkehrslärm. Und durch den längeren Anhalteweg steigt das Unfallrisiko.

Mehr dazu