Zwei Drittel von Österreichs Bevölkerung legen Alltagswege häufig zu Fuß zurück

In Wien und in Städten wird mehr zu Fuß gegangen als in kleinen Orten

VCÖ (Wien, 25. Februar 2020) – Immerhin zwei Drittel von Österreichs Bevölkerung nutzen häufig die eigenen Beine als Verkehrsmittel, wie eine vom VCÖ beauftragte repräsentative Umfrage des Instituts INTEGRAL zeigt. In Städten wird mehr zu Fuß gegangen als in den Regionen, die Wienerinnen und Wiener sind am häufigsten per Pedes unterwegs. Immerhin ein Drittel der Autofahrer, die mehrmals die Woche hinter dem Lenkrad sitzen, möchte häufiger zu Fuß gehen. Der VCÖ fordert eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung im Ortsgebiet sowie Gehwege zwischen Siedlungen und dem nächstgelegenen Ortsgebiet.

„Zu Fuß gehen ist die gesündeste, klimafreundlichste und kostengünstigste Form der Mobilität. Immerhin zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher nutzen ihre eigenen Beine mehrmals die Woche als Verkehrsmittel“, fasst VCÖ-Experte Michael Schwendinger das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Instituts INTEGRAL zusammen.

Einkaufen gehen, zu Fuß zur Arbeit oder ins Fitnessstudio: Zwei Drittel der Befragten über 14 Jahre gaben an, mehrmals die Woche Alltagswege zu Fuß zu gehen. Weitere 18 Prozent nutzen ihre Beine mehrmals im Monat als Verkehrsmittel.

Auffallend ist, dass in den Städten deutlich mehr zu Fuß gegangen wird als in kleineren Orten. Während bei Orten bis 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner 58 Prozent der Bevölkerung häufig zu Fuß gehen, sind es in Städten mit über 10.000 Einwohner 67 Prozent und in Wien sogar 78 Prozent, informiert der VCÖ.

„Dass in den Gemeinden wenig zu Fuß gegangen wird, kommt nicht von ungefähr. Anstatt Ortskerne und Nahversorgung zu stärken, wurden Wohnsiedlungen und Supermärkte auf der grünen Wiese errichtet. Und vielerorts ist die einzige Verbindung zwischen einer Siedlung und dem nächsten Ortsgebiet eine Freilandstraße ohne baulich getrennten Gehweg“, stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest.

Baulich getrennte Gehwege zwischen Siedlungen und dem nächstgelegenen Ortsgebiet sowie im Ortsgebiet mehr Verkehrsberuhigung, ausreichend breite Gehwege sowie bei Fußgängerampeln längere Grün- und kürzere Rotphasen, damit mehr zu Fuß gegangen wird. Das Potenzial dafür ist nämlich groß: Von den täglich knapp rund elf Millionen Autofahrten von Österreichs Bevölkerung sind knapp mehr als eine Million in Gehdistanz, macht der VCÖ aufmerksam. Der VCÖ ließ von INTEGRAL auch die Bereitschaft von Autofahrerinnen und Autofahrern abfragen, häufiger zu Fuß zu gehen. Ergebnis: Immerhin ein Drittel der Autofahrer, die mehrmals die Woche hinter dem Autolenkrad sitzen, möchte künftig häufiger gehen.

Eine Möglichkeit, das Mobilitätsverhalten zu ändern, ist die Aktion „Autofasten“ der katholischen und evangelischen Kirche. Dabei ist das Ziel, in der Fastenzeit möglichst selten Auto zu fahren. Nicht aus Gewohnheit ins Auto steigen, sondern stattdessen Gehen und Öffentlichen Verkehr kombinieren oder bei kurzen Strecken die gesamte Distanz zu Fuß gehen. „Die WHO empfiehlt 150 Minuten Bewegung pro Woche. Wer die Beine als Verkehrsmittel nutzt, kann so auf eine regelmäßige und gesunde Portion Bewegung kommen“, ruft VCÖ-Experte Schwendinger zur Teilnahme am „Autofasten“ auf. Mehr Informationen gibt es unter http://www.autofasten.at

VCÖ: Beine sind für zwei Drittel der Österreicher häufig genutztes Verkehrsmittel
(Gehen mehrmals die Woche zu Fuß (Alltagswege wie Einkaufen, zur Arbeit, zur Schule oder Teil davon, zB Weg zu Bahnhof) Österreichs Bevölkerung ab 14 Jahre, repräsentative Befragung durch INTEGRAL, Sample 2.020 Personen)

Gehe mehrmals die Woche: 65 Prozent

Gehe mehrmals pro Monat: 18 Prozent

Gehe mehrmals im Jahr oder seltener: 10 Prozent

Gehe nie: 7 Prozent

Quelle: INTEGRAL, VCÖ 2020

VCÖ: In kleinen Orten wird weniger zu Fuß gegangen
(Gehen mehrmals die Woche zu Fuß (Alltagswege wie Einkaufen, zur Arbeit, zur Schule oder Teil davon, zB Weg zu Bahnhof) Österreichs Bevölkerung ab 14 Jahre, repräsentative Befragung durch INTEGRAL, Sample 2.020 Personen)

Ortsgröße bis 10.000 Einwohner: 58 Prozent

Orte mit mehr als 10.000 Einwohner: 67 Prozent

Wien: 78 Prozent

Quelle: INTEGRAL, VCÖ 2020

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