VCÖ-Fachveranstaltung: Bahnfahren in Österreich im Fahrgast-Check

Der diesjährige VCÖ-Bahntest zeigt, wo Fahrgäste beim Bahnfahren in Österreich Verbesserungen wünschen. Mehr Pünktlichkeit, mehr Verbindungen im Nah- und Regionalverkehr, insbesondere auch außerhalb der Hauptverkehrszeiten sowie bessere Anschlussverbindungen sind die größten Anliegen der Fahrgäste. Insgesamt wird mehr Bahn gefahren, auch in den Urlaub sowie auf Dienstreisen. Und der VCÖ-Bahntest zeigt auch, dass die Bereitschaft, das Mobilitätsverhalten zu verändern, bei der Bevölkerung vorhanden ist, auch bei Pendlerinnen und Pendler. VCÖ-Experte Michael  Schwendinger stellte bei der VCÖ-Fachveranstaltung am 15. Oktober die zentralen  Ergebnisse des VCÖ-Bahntestes 2024 vor. Der Geschäftsführer von one mobility, Jakob Lambert, präsentierte Ergebnisse aus der Begleitforschung zum Klimaticket Österreich, das am 26. Oktober drei Jahre jung wird. Bei der VCÖ-Fachveranstaltung wurde auch erörtert, welche Maßnahmen von der künftigen Bundesregierung gemeinsam mit den Bundesländern im Interesse der Fahrgäste umzusetzen sind.

Die Präsentationen der Fachvorträge stehen hier als Download zur Verfügung:

Hier können Sie die Fachvorträge aller Vortragenden nachsehen und nachhören

Michael Schwendinger (VCÖ - Mobilität mit Zukunft): Erkenntnisse aus den Ergebnissen des VCÖ-Bahntests 2024

 

Jakob Lambert (One Mobility): 3 Jahre KlimaTicket - Kundenzufriedenheit und Auswirkung auf das Mobilitätsverhalten

 

Die abschließende Diskussion mit GKB-Geschäftsführerin Barbara Kleinert, NÖVOG-Geschäftsführer Wolfgang Schroll, Michael Elsner (ÖBB-Personenverkehr AG), Reinhard Wöhrenschimmel (BMK), Thomas Hader (AK Wien) und Michael Schwendinger (VCÖ - Mobilität mit Zukunft) können Sie hier als Video-Mitschnitt nachhören und nachsehen.

Hier können Sie die Diskussion nachsehen und nachhören
 

Barbara Kleinert (GKB): „Die Angebote im Öffentlichen Verkehr wurden in den letzten Jahren massiv ausgebaut: Und der VCÖ-Bahntest zeigt, wenn das Fahrplanangebot, der Fahrpreis, die Beförderungsqualität und das Service stimmen, nutzen viele Menschen die Öffis! Das große Ziel von Mobilitätsdienstleistern – wie der GKB – muss es aber sein, den Kundinnen und Kunden noch mehr niederschwellige und vollumfängliche Mobilitätslösungen von der ersten bis zur letzten Meile anzubieten. Mit einem stimmigen Mobilitätsgesamtkonzept kann der Individualverkehr zukünftig, auch in ländlichen Regionen, massiv reduziert werden."

Wolfgang Schroll (NÖVOG): „Wenn der Pkw jeden dritten Tag nicht anspringt, sucht man sich eine Alternative. Gleiches gilt für den Öffentlichen Verkehr: Die Fahrgäste erwarten Verlässlichkeit und Qualität. Bus, Bahn und innerstädtische Verkehrsmittel müssen nahtlos und verlässlich ineinander greifen, auf dem Papier wie in der gelebten Realität. Daher arbeiten wir in der NÖVOG intensiv daran, DER Qualitätsanbieter im Öffentlichen Verkehr Niederösterreichs zu bleiben.“

Michael Elsner (ÖBB-Personenverkehr AG): „Unser Wachstum bleibt ungebremst – doch gerade in Wachstumsphasen stößt man gelegentlich an Kapazitätsgrenzen“

Reinhard Wöhrenschimmel (BMK): „Eine hochwertige Schieneninfrastruktur, ein verlässliches, qualitatives und vertaktetes Angebot an Schienenverkehren sowie einfach zugängliche Tarife sind der Schlüssel für einen erfolgreichen Umstieg auf den Bahnverkehr und bilden das Rückgrat für eine gelungene Mobilitätswende.“

Thomas Hader (AK Wien): „Aus Sicht der Fahrgäste braucht der Bahnverkehr der Zukunft vor allem eine strategische Planung seitens der Politik. Vieles was die Bahn-Fahrgäste als Komfort oder Mangel erleben ist letztlich eine politische Entscheidung: sei es, dass eine gut aufgestellte Bahnindustrie verlässlich und pünktlich Wagenmaterial liefern kann oder dass es im Nahverkehr Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter in den Zügen gibt oder aber dass Tarife leistbar und Fahrgastrechte transparent und einfach durchsetzbar sind.“

Michael Schwendinger (VCÖ): „Die Arbeitszeiten werden zunehmend flexibler, auch nimmt die Teilzeitarbeit zu. Deshalb ist es für die Pendlerinnen und Pendler wichtig, dass es auch tagsüber, am Abend und in der schulfreien Zeit gute Verbindungen gibt“, erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger.  

Diese VCÖ-Fachveranstaltung wurde in Kooperation mit dem OneMobility durchgeführt

Der VCÖ setzt sich als gemeinwohlorientierte Organisation für eine ökologisch verträgliche, sozial gerechte und ökonomisch effiziente Mobilität ein. Sie können die Arbeit des VCÖ für eine Mobilität mit Zukunft hier unterstützen.

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Stundentakt und Sharing

Gemeindeübergreifend wurde im Lieser- und Maltatal in Kärnten im Jahr 2018 ein neues Linienbussystem mit Stundentakt ins nächste regionale Zentrum Spittal an der Drau umgesetzt.

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Foto: Zwei Busse und vier Carsharing-Autos stehen nebeneinander

Personenverkehr auf der Bahn ist fünf mal energieeffizienter als mit Pkw

Allein der Pkw-Verkehr der Privathaushalte im Bundesland Vorarlberg verbraucht beinahe so viel Energie wie alle Bahnen in Österreich im Personenverkehr. Mit diesem Energieaufwand wurden im Jahr 2016 in Vorarlberg 2,3 Milliarden Personenkilometer mit dem Auto zurückgelegt, dagegen mit der Bahn in ganz Österreich 12,6 Milliarden Personenkilometer.
An CO2-Ausstoß verursachte der Personenverkehr mit der Bahn im Jahr 2016 österreichweit rund 179.000 Tonnen, allein die Autofahrten der Vorarlberger Haushalte verursachten rund 400.000 Tonnen CO2. Selbst inklusive dem Energieaufwand für den Güterverkehr benötigt die Bahn in ganz Österreich nur etwa so viel Energie wie die Pkw der Haushalte im Bundesland Salzburg.

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