VCÖ-Veranstaltung: Aviation Reset – Chancen für einen nachhaltigen Neustart nach Covid-19

Die Covid-19-Krise hat zu einem starken Rückgang des Flugverkehrs geführt. Welche Maßnahmen braucht es für einen nachhaltigen Neustart des Flugverkehrs nach der Krise? Diese Frage wurde bei der VCÖ-Fachkonferenz, die gemeinsam mit dem Verein BürgerInnen für Transparenz, Kostenwahrheit und Nachhaltigkeit in der Luftfahrt am 17. März online veranstaltet wurde, diskutiert. Dass trotz seiner großen Klimaschädlichkeit der Flugverkehr seit Jahrzehnten zahlreiche Steuerbegünstigungen genießt, ist angesichts der sich verschärfenden Klimakrise rasch zu ändern, betonten Expertinnen und Experten. Frau Bundesministerin Gewessler eröffnete die Konferenz, an der vier interdisziplinäre Fachvorträge präsentiert wurden und knapp 140 Personen teilnahmen. Initiiert und moderiert wurde die Veranstaltung von Susanne Heger, der Obfrau des Vereins TransKoNa-Luftfahrt.

Die Präsentationen der vier Fachvorträge stehen hier als Download zur Verfügung:

Thomas Münzel (Universitätsmedizin Mainz): „Gesundheitsbelastung Fluglärm, Feinstaub, NOX: Wie hoch ist der Kollateralschaden, wie vermindert man ihn?“
Günter Emberger (Technische Universität Wien): „Wie viel Luftverkehr braucht Österreichs Wirtschaft?“
Margit Schratzenstaller (WIFO): „Wie würde ein soziales und klimagerechtes Steuersystem für die Luftfahrt aussehen?“
Jekaterina Boening (Transport & Environment Deutschland): „Grünes Fliegen: Welche technischen und regulatorischen Schritte sind notwendig?“

Hier können Sie das Eröffnungsstatement von Frau Bundesministerin Leonore Gewessler nachsehen und nachhören

 

Hier können Sie das Eröffnungsstatement der Veranstaltungsinitiatorin und Obfrau des Vereins TransKoNa-Luftfahrt, Dr. Susanne Heger, nachsehen und nachhören

 

Hier können Sie die Fachvorträge nachsehen und nachhören

Thomas Münzel (Universitätsmedizin Mainz): „Gesundheitsbelastung Fluglärm, Feinstaub, NOX: Wie hoch ist der Kollateralschaden, wie vermindert man ihn?“

 

Günter Emberger (Technische Universität Wien): „Wie viel Luftverkehr braucht Österreichs Wirtschaft?“

 

Margit Schratzenstaller (WIFO): „Wie würde ein soziales und klimagerechtes Steuersystem für die Luftfahrt aussehen?“

 
 

Jekaterina Boening (Transport & Environment Deutschland): „Grünes Fliegen: Welche technischen und regulatorischen Schritte sind notwendig?“

 

Anschließend fand eine Diskussion mit den Vortragenden Thomas Münzel, Günter Emberger, Margit Schratzenstaller und Jekaterina Boening sowie der für Energie, Klima und Ressourcen zuständigen VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen statt.

  • Thomas Münzel: „Tourismus- und Dienstflüge werden nach Covid-19 wieder hochgehen, es geht nur über die Regulation von Preis und es muss Druck gemacht werden, dass die Lärmwerte eingehalten werden. Lärm muss als Herz-Kreislauf-Risikofaktor erkannt werden und die WHO-Empfehlungen müssen implementiert werden. Flüge müssen stark reduziert werden.“
  • Günter Emberger: „Um eine Verhaltensänderung herbeizurufen, müssen sich mutige Politiker und Politikerinnen finden, die aussprechen, dass ein Flug nicht günstig sein darf. In den aktuellen Studien zum Flugverkehr sind Umwelteffekte nicht enthalten. Wir wissen um die Gesundheits- und Umweltaspekte und die negativen Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft. Wir wissen, dass Verkehrsmittel ihre externen Kosten nicht tragen.“
  • Margit Schratzenstaller: „Steuerbegünstigungen müssen aufgehoben werden. Man muss überlegen, welche Steuernachteile nachhaltige Verkehrsmittel haben und diese beseitigen. Außerdem muss man anfangen, den Flugverkehr effektiv bei CO2-Bepreisung auf EU-Ebene mitzudenken.“
  • Jekaterina Boening: „Mit E-Fuels wird das Fliegen teurer werden. Unsere Berechnungen zeigen, dass E-Kerosin in der Produktion mindestens dreimal so teuer wie das fossile Kerosin ist. Je mehr klimaneutrale Kraftstoffe eingesetzt werden, desto teurer wird das Fliegen.“
  • Ulla Rasmussen: „Der Flugverkehr muss auf ein ökologisch verträgliches Maß beschränkt werden, Energie ist nicht unendlich verfügbar, wir sprechen hier von einer Dekarbonisierung der ganzen Gesellschaft, nicht nur von einer des Flugbereichs.“
Die gesamte Diskussion können Sie hier als Video-Mitschnitt nachsehen
 

Weiterführende Informationen:

Der VCÖ führte diese Veranstaltung gemeinsam mit dem Verein BürgerInnen für Transparenz, Kostenwahrheit und Nachhaltigkeit in der Luftfahrt durch.

Zurück zur Übersicht

VCÖ und Stadträtin Sima: Wiener*innen heute nachhaltiger mobil als vor 20 Jahren - 20. VCÖ-Mobilitätspreis Wien gestartet

VCÖ (Wien, 10. April 2024) - Viele Wienerinnen und Wiener sind nachhaltig mobil: Neun von zehn fahren zumindest gelegentlich mit den Öffis, mehr als die Hälfte nutzt das Fahrrad als Verkehrsmittel. Mit 74 Prozent legen die Wienerinnen und Wiener insgesamt fast dreimal so viele Alltagswege zu Fuß, mit Öffis und Fahrrad zurück wie mit dem Auto, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Die Ausgangslage ist also gut, dennoch gibt es natürlich auch in Wien noch Potenzial für mehr nachhaltige Mobilität. Der diesjährige VCÖ-Mobilitätspreis Wien steht deshalb unter dem Motto "Mobilität nachhaltig verbessern", der heute von Stadträtin Ulli Sima, dem VCÖ und den ÖBB gestartet wurde. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass nachhaltige Mobilität nicht nur Treibhausgase reduziert, sondern auch Kosten. Im Nachhaltigkeit-Check der Mobilität stehen bewegungsaktive Mobilität sowie der Öffentliche Verkehr am Podest.

Mehr dazu
Foto: Sarah Duit

VCÖ: In Österreichs Landeshauptstädten ist Verkehr für ein Drittel der versiegelten Flächen verantwortlich

VCÖ (Wien, 21. März 2024) – In Österreichs Landeshauptstädten sind Verkehrsflächen für ein Drittel der versiegelten Flächen verantwortlich, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Versiegelte Flächen, wie Straßen und Parkplätze, heizen sich an Hitzetagen besonders stark auf und verschärfen für die Bevölkerung die gesundheitsschädliche Hitzebelastung. Gehsteige, die in der prallen Sonne liegen, werden für viele, wie etwa ältere Menschen oder chronisch Kranke unbenützbar, ihre Mobilität wird damit eingeschränkt. Der VCÖ betont, dass es verstärkte Maßnahmen braucht, um den öffentlichen Straßenraum an den Klimawandel anzupassen.

Mehr dazu
Foto: Sarah Duit