VCÖ-World Café: Die Rolle des Öffentlichen Verkehrs in der Mobilitätswende
Das war das VCÖ-World Café: Die Rolle des Öffentlichen Verkehrs in der Mobilitätswende
Am 27.Februar 2018 fand das VCÖ-World Café „Die Rolle des Öffentlichen Verkehrs in der Mobilitätswende“ in der Diplomatischen Akademie in Wien statt. Dabei diskutierten rund 70 Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen über allgemeine Trends, wichtige Rahmenbedingungen und notwendige Maßnahmen rund um die Rolle des Öffentlichen Verkehrs im Rahmen der Mobilitätswende.
Eine Mobilitätswende hin zu einem klimaverträglichen Verkehrssystem ist angesichts des knappen CO2-Budgets dringend notwendig. Deshalb muss eine Mobilitätswende auch wesentliche Veränderungen im gesamten System bedeuten. Das 21. Jahrhundert ist das Jahrhundert der erneuerbaren Energien, in dem CO2 vermieden und aus den fossilen Energieträgern auszusteigen ist. Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es einer massiven Verlagerung in Richtung des Öffentlichen Verkehrs.
Nach einer Keynote via Livestream von Mobilitäts- und Zukunftsforscher Prof. Dr. Stephan Rammler aus Berlin wurden in mehreren Tischgruppen in drei Diskussionsrunden unterschiedliche Fragestellungen erörtert.
Automatisierung als Chance für den ländlichen Raum
Die Automatisierung des Verkehrs wird als echte Option vor allem außerhalb der städtischen Gebiete gesehen, wenn durch automatisierte Mikro-ÖV-Systeme die Attraktivität und Zugänglichkeit des Öffentlichen Verkehrs gesteigert wird. Aufgrund des zu erwartenden Wachstums des Verkehrssektors ist eine effizientere Infrastrukturnutzung notwendig, da der Platzbedarf der Straßeninfrastruktur an Wachstumsgrenzen stößt. Dabei könnte auch die Digitalisierung eine wichtige Rolle spielen, da ein verbessertes Informationsangebot die Nutzung des bestehenden Angebots erleichtert und zudem neue Möglichkeiten für multimodale Mobilitätsangebote sowie Sharing entstehen können.
Raumplanung und Tarifgestaltung als wichtige Aspekte
Auch Aspekte wie Raumplanung und Siedlungsentwicklung oder die Tarifgestaltung im Öffentlichen Verkehr spielen eine wichtige Rolle für die notwendige Mobilitätswende, ebenso wie die Veränderung des individuellen Mobilitätsverhaltens. Dass der Öffentliche Verkehr für eine Mobilitätswende in Richtung Klimaverträglichkeit das zentrale Rückgrat sein muss, darüber herrschte Einigkeit unter den teilnehmenden Fachleuten. Wichtige Diskussionspunkte, wie dies zu erreichen ist, waren unter anderem die Frage der Finanzierung, der Leistbarkeit sowie die Flexibilität des Angebots. Außerdem wurde die Notwendigkeit zur Kooperation betont, einerseits zwischen öffentlichen und privaten Unternehmen und Initiativen, andererseits zwischen Verkehrsverbünden, Gemeinden und Regionen.
Zum Abschluss des VCÖ-World Cafés diskutierten Daniela Kletzan-Slamanig (Wifo), Irene Schrenk (Klimabündnis Österreich), Georg Huemer (Verkehrsverbund Ost-Region), Sylvia Leodolter (Arbeiterkammer Wien) und Markus Gansterer (VCÖ - Mobilität mit Zukunft) die Ergebnisse aus den Diskussionsrunden am Podium.