Aktive Mobilität als Säule der Mobilitätswende

Aktive Mobilität ist eine wichtige und trotzdem oft unterschätzte Säule für die Mobilitätswende. In der autodominierten Verkehrsplanung wurden das Gehen und der Radverkehr jahrzehntelang im wahrsten Sinne des Wortes an den Rand gedrängt. Auch wenn heute vielerorts ein Bewusstseinswandel einsetzt, im Verkehrssystem wirken viele Fehler der Vergangenheit auch heute noch nach. Dabei können Gehen und Radfahren viele Autofahrten ersetzen. Aktive Mobilität ist platzsparend, emissionsfrei und hat sehr große positive Gesundheitseffekte sowohl für jene, die aktiv mobil sind als auch für die Gesellschaft insgesamt. Gehen und Radfahren sind eigenständige Mobilitätsformen und wichtiges Bindeglied zu den anderen Verkehrsmitteln, insbesondere zum Öffentlichen Verkehr. Um das Potenzial zu nutzen, ist der Stellenwert aktiver Mobilität in der politischen Entscheidungsfindung zu heben, wie diese VCÖ-Publikation mit vielen Daten und Fakten sowie internationalen Beispielen zeigt. Aktive Mobilität wird zudem immer vielfältiger. Neue, mit Muskelkraft betriebene Verkehrsmittel sind im Trend. Die VCÖ-Publikation zeigt auch das Potenzial auf, das aktive Mobilitätsformen im Nahbereich und als wichtiger Bestandteil jeder multimodalen Wegekette haben.

VCÖ-Factsheet "Klimaziele nur mit mehr aktiver Mobilität erreichbar

Um mehr aktive Mobilität zu erreichen, braucht es verbesserte rechtliche Rahmenbedingungen, ein Umdenken in der Planung sowie eine gute Infrastruktur. Die VCÖ-Publikation „Aktive Mobilität als Säule der Mobilitätswende“ macht aber auch mit vielen Good-Practice Beispielen sichtbar, wie eine Vielzahl von Akteurinnen und Akteuren, von Gemeinden und Städten über Schulen und Universitäten bis hin zu Betrieben, Handelsunternehmen und Freizeiteinrichtungen einen Beitrag leisten können, damit mehr Alltagswege klimaverträglich und gesund zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.

Wien 2019, 36 Seiten, 30,-- Euro

ISBN 978-3-903265-01-1

Publikation im Downloadbereich kostenlos herunterladen

Zurück zur Übersicht

Tempo effektiv reduzieren – braucht es mehr Kontrollen?

Im Jahr 2023 starben in Österreich wegen nicht angepasster Geschwindigkeit 108 Menschen, um 29 Prozent mehr als im Jahr davor. Je schneller gefahren wird, desto länger ist der Anhalteweg und desto höher sind Unfallrisiko und Schwere der Unfälle. Niedrigere Geschwindigkeiten sind eine zentrale Maßnahme, um die Zahl der Verletzten und Getöteten im Straßenverkehr zu reduzieren. Das bloße Aufstellen von Schildern mit niedrigeren Tempolimits alleine erhöht die Verkehrssicherheit allerdings noch nicht – es braucht auch Maßnahmen, die die Einhaltung der Tempolimits sicherstellen.

Mehr dazu
Foto: Spencer Imbrock, unsplash

Stellplatzvorgaben umfassend reformieren

Landesgesetze und lokale Stellplatzverpflichtungen schreiben vor, dass bei Bauprojekten Auto-Stellplätze errichtet werden müssen. Vorgaben für den Öffentlichen Verkehr, Gehen, Radfahren oder Sharing sind oft weniger verbindlich oder fehlen. Damit bleibt die Auto-Nutzung geförderter Standard. Innovative Projekte zeigen, dass der Wohnbau großes Transformationspotenzial hat.

Mehr dazu
Garage eines Mehrparteienhauses mit Autos und Fahrrädern