Ergebnisse der VCÖ-Umfrage: Radfahren 2024
Wie radfahrfreundlich sind die Städte und Gemeinden in Österreich? Das wollten wir wissen und haben in der VCÖ-Radfahrumfrage 2024 gefragt, welche Erfahrungen Radfahrende mit Radwegen und Abstellplätzen machen. Wo kann etwas verbessert werden? Wo sollte etwas gesetzlich geregelt werden?
Im März und April 2024 hat der VCÖ Interessierte sowie Unterstützerinnen und Unterstützer des VCÖ gebeten, diese Fragen zum Radfahren in ihrem Wohnort oder Wohnbezirk zu beantworten. Die Ergebnisse fassen wir auf dieser Seite zusammen.
Wichtige Themen für die Befragten waren Gründe für und gegen das Radfahren sowie Sicherheit und Infrastruktur. An der (nicht repräsentativen) VCÖ-Radfahrumfrage 2024 haben sich rund 4.300 Personen beteiligt.
Umfragen wie diese helfen dem VCÖ sich weiterhin intensiv für eine klimaverträgliche und sozial gerechte Mobilität einzusetzen. Die Ergebnisse dieser Umfrage fließen in unsere Arbeit ein. Der VCÖ kann nur erfolgreich sein, wenn uns Privatpersonen unterstützen. Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende. Vielen Dank!
Mit dem Rad zur Arbeit oder zum Einkaufen
52 Prozent der Teilnehmenden nutzt das Rad mehrmals in der Woche, um zur Arbeit oder Ausbildungsstätte zu kommen. Ebenso viele fahren so regelmäßig, um Einkäufe zu erledigen oder einen Arztbesuch zu machen.
Zwischen Mai und Oktober fahren rund drei Viertel der Teilnehmenden mehrmals wöchentlich mit dem Rad. 80 Prozent im Mai/Juni, 81 Prozent im Juli/August und 75 Prozent im September/Oktober.
Viele fahren ganzjährig: Für knapp die Hälfte der Teilnehmenden ist das Rad auch in den Wintermonaten mehrmals wöchentlich das wichtigste Verkehrsmittel. 47 Prozent steigen im November/Dezember sowie 45 Prozent im Jänner/Februar mehrmals in der Woche auf's Rad.
In den Wintermonaten tun das 19 beziehungsweise 18 Prozent immerhin mehrmals im Monat. Die Zahl derjenigen, die das Rad nie als Verkehrsmittel nutzen, liegt bei 17 Prozent im November/Dezember und bei 21 Prozent im Jänner/Februar.
Sicherheit: Zu hohes Tempo der Autoverkehrs
Warum fahren Radfahrende eine Strecke nicht mit dem Rad? Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Der häufigste ist der Transport von unhandlichen Dingen. 64 Prozent gaben das als Grund an, das Rad stehen zu lassen. 56 Prozent fahren wetterbedingt nicht mit dem Rad.
Es sehr wichtges Thema für Radfahrende ist ihre eigene Sicherheit, was kaum verwundert. Zu viel Kfz-Verkehr (53 Prozent) oder zu hohes Tempo des Kfz-Verkehrs (49 Prozent) entlang der Strecke ist für etwa die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Grund nicht Rad zu fahren. Ebenso viele tun das, weil es keinen oder zu wenige Radwege entlang der Strecke gibt (48 Prozent).
Dringend sind bessere Infrastruktur und Tempo 30 für Autos
Jeweils 59 Prozent halten vor allem drei Maßnahmen für dringend, um die Bedingungen für das Radfahren zu verbessern:
- Mehr baulich getrennte Radwege,
- weniger Kfz-Verkehr und
- Einhalten des seitlichen Mindestabstands von Pkw beim Überholen.
Mehr als drei Viertel wünscht sich Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet als gesetzliche Maßnahmen. 63 Prozent halten das für sehr sinnvoll, 16 Prozent für eher sinnvoll.
Für 29 Prozent ist die Regelung sehr sinnvoll, mit dem Fahrrad bei Rot generell rechts abbiegen zu können. 26 Prozent finden das eher sinnvoll.
Der VCÖ fordert
- ein hochwertiges, durchgängiges und sicheres Radwegenetz inklusive Radschnellwege, das Stadt und Region sowie Haltestellen des Öffentlichen Verkehrs vernetzt,
- ausreichend Rad-Abstellplätze statt Kurzparken für Pkw und öffentliche Pkw-Abstellplätze als streng limitierte, kostenpflichtige Ausnahme.
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