Saubere Luft und wenig Lärm
Verkehrsabgase wie Feinstaub und Stickstoffdioxid belasten die Gesundheit der Bevölkerung in Österreich nach wie vor schwer und beeinträchtigen damit die Lebensqualität.
Feinstaub ist umso gesundheitsschädlicher, je kleiner die Partikel sind. Der von der WHO empfohlene Richtwert für den Luftschadstoff PM2,5 liegt seit dem Jahr 2021 demnach bei 5 µg/m³. Der EU-Grenzwert liegt allerdings mit 25 µg/m³ für PM2,5 deutlich über dem empfohlenen Richtwert.
Lkw ohne Partikelfilter, Diesel-Pkw und Benzin-Pkw mit Direkteinspritzung sind Hauptversursacher für Ultra-Feinstaub. Die Belastung durch Ultra-Feinstaub ist auf stark befahrenen Straßen sowohl im Fahrzeuginneren als auch am Fahrbahnrand sehr hoch. Es gibt keinen Richtwert unter dem die Gesundheitsgefahr ausgeschlossen ist und auch Grenzwerte sowie Messstellen für Ultra-Feinstaub fehlen. Allerdings ist jede Verringerung der Partikel für die Gesundheit positiv.
Der VCÖ setzt sich für eine Verringerung der Schadstoff-Belastungen durch den Verkehr ein, um die Luftqualität zu verbessern und damit die Lebensqualität in Österreichs Städten zu steigern.
Bodennahes Ozon wird vom Kfz-Verkehr indirekt mitverursacht, denn es entsteht durch die Verbindung von Stickoxiden mit flüchtigen Kohlenwasserstoffen (NMVOC). Besonders an heißen Tagen ist die Ozon-Belastung hoch. Die im Jahr 2021 von der WHO festgelegten Richtwerte für die warme Jahreszeit von 60 µg/m³ wurden im Jahr 2020 an allen Messstellen in Österreich überschritten. Laut WHO führt der durch den Verkehr verursachte Feinstaub in Österreich zu mehr als 2.000 Todesfällen pro Jahr. Luftverschmutzung kann viele Organe direkt schädigen, deshalb muss das Potenzial zur Reduktion der verkehrsbedingten Schadstoff-Belastung genutzt werden. Für Kinder, ältere Menschen und Personen mit Erkrankungen sind diese Schadstoffe besonders gefährlich. In mit Abgasen stark belasteten Gebieten leidet die Bevölkerung häufiger an Atemwegserkrankungen, Herzrhythmusstörungen, Allergien und Bronchitis sowie verminderter Lungenfunktion.
Auch dauerhafter Verkehrslärm macht krank. Ingesamt fühlten sich im Jahr 2019 in Österreich fast drei Millionen Menschen durch Lärm in ihrem Wohnumfeld beeinträchtigt, davon geben 1,18 Millionen den Straßenverkehr als Hauptursache an. Medizinische Studien zeigen, dass dauerhafter Lärm krank macht. Das Herzinfarktrisiko ist entlang von stark befahrenen Straßen deutlich höher als in ruhigen Gebieten. Schlafstörungen, Bluthochdruck und vor allem bei Kindern mangelnde Konzentrationsfähigkeit und dadurch verursachte schulische Probleme sind weitere Folgen von dauerhaftem Lärm.
Die vielen Dieselfahrzeuge sowie auch Benzin-Pkw mit Direkteinspritzung sind verantwortlich für die Überschreitungen der Schadstoff-Grenzwerte. Weniger Lkw- und Pkw-Verkehr, schadstoffarme Fahrzeuge und niedrigeres Tempo verringern die Schadstoff- und Lärmbelastung. Werden die Bedingungen für das Gehen und Radfahren verbessert, können kurze Autofahrten auf saubere Mobilität verlagert werden. Der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs ist anstelle von weiteren, teuren Straßenbauprojekten zu forcieren. Der VCÖ setzt sich deshalb für City-Mauten in Österreichs Städten, für radfahrfreundliche Städte mit niedrigem Geschwindigkeitsniveau, einen verbesserten Öffentlichen Verkehr sowie für ein Verbot des Autobahn- und Schnellstraßenbaus in Feinstaubgebieten ein.
Weitere Informationen zu diesem Thema
- Dieselschadstoffe und Mineralölsteuer
- Fragen und Antworten zum Thema "Feinstaub"
- Fragen und Antworten zum Thema "Stickoxide"
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