Wie kann ich ein privates Carsharing-System umsetzen?

Egal, ob Sie ein Auto besitzen oder nicht: Wenn Sie Interesse an privatem Carsharing haben, gilt es zuerst andere Leute zu finden, die sich mit Ihnen ein Auto teilen. Die technischen Tools zum Organisieren liefern Anbieter wie Caruso oder Ibiola. Das Unternehmen MO.Point hat sich auf Mobilitätsangebote für Wohnanlagen spezialisiert.

Es kann sich auch lohnen, bei einer der zahlreichen bestehenden Carsharing-Initiativen und Projekten in ganz Österreich versuchen anzudocken, beispielsweise im Mühlviertel, dem steirischen Vulkanland oder in Niederösterreich. So betreibt dort etwa der Verein fahrvergnügen.at bereits zahlreiche E-Carsharing-Standorte. In verschiedenen Bundesländern ist zum Beispiel Familiy of Power sowohl in Städten als auch in Gemeinden aktiv.

Wenn Sie eine Gruppe an Personen gefunden haben, sollten einige Fragen geklärt werden bevor Sie gemeinsam ein Auto nützen. Prinzipiell gibt es zwei Formen des Carsharing:

1. Die Form des Miteigentums (Autoteilen), bei dem Sie gemeinsam Eigentum am Fahrzeug begründen, also gemeinsam kaufen und finanzieren. Hierbei sind alle Partner gleichberechtigt. Die konkreten Regeln der Nutzung können Sie untereinander vereinbaren. In welchem Maß welche Partei Eigentum am Fahrzeug besitzt, kann ebenfalls vertraglich vereinbart werden.

2. Die Automitbenutzung, bei der das Auto Eigentum einer Partei ist. Die Benutzung des Autos ist dann anderen Personen (gegen einen vereinbarten Kostensatz) gestattet. Bei dieser Variante sind die Mitbenutzer nicht gleichberechtigt, d.h. sie haben weniger Rechte. Es ist in jedem Fall zu empfehlen, auch die Mitbenutzung des Autos durch weitere Personen vertraglich zu regeln. Gerade im Schadensfall ist dies wichtig. Weitere Praxishinweise finden Sie hier.

Zur erfolgreichen Durchführung beider Varianten sind folgende Punkte zu beachten:

  • Auto: Ist bereits ein Auto vorhanden oder muss ein Auto gekauft werden? Wenn Sie ein Auto kaufen, überlegen Sie, welchen Bedürfnissen dieses gerecht werden soll.
  • Kosten: Dazu zählen Autokauf, Versicherung, Service, Treibstoff, Vignette, Abstellplatz und Ausstattung (Sommer- & Winterreifen, Kindersitze, Fahrradträger etc.). Wie Sie die Kosten der Benützung aufteilen, ist prinzipiell auch durch die Parteien zu vereinbaren und am besten vertraglich zu regeln.
  • Versicherung: Der Abschluss einer Haftpflichtversicherung ist verpflichtend. Weiter Optionen sind: Vollkaskoversicherung, Schutzbriefe, KFZ-Rechtsschutz. Klären Sie die Carsharing-Nutzung auf jeden Fall im Vorhinein mit Ihrer Versicherung ab. Weitere Infos: https://carsharing247.com/#/insurance
  • Regeln: Vereinbaren Sie für alle Nutzer gültige Regeln. Bedenken Sie dabei unter anderen folgende Punkte: Sauberkeit und Reinigung, Rauchen, Mitnahme von Tieren, Tanken, Meldung von Schäden etc.
  • Verantwortlichkeiten: Legen Sie Verantwortlichkeiten fest, zum Beispiel für folgende Punkte: Reinigung, Wartung, Abrechnung etc.
  • Stellplatz: Organisieren Sie einen Stellplatz für das Auto, welcher für alle Nutzer gut zugänglich ist und für Ihr Auto reserviert ist. Schlüssel: Bei mehreren Nutzern ist die Aufbewahrung des Autoschlüssels in einem Schlüsselkasten in der Nähe des Stellplatzes sinnvoll.
  • Reservierungssystem: Richten Sie ein Reservierungssystem für das Auto ein. Dazu eignen sich vor allem digitale Kalendersysteme.

Weitere Details und Hilfestellungen zur Organisation eines privaten Carsharing-Systems finden Sie unter:

Caruso

Zurück zur Übersicht