Umfrage-Ergebnisse Infrastruktur

Die Verkehrsinfrastrukturen, die wir heute bauen, prägen die Mobilität von morgen. Infrastrukturen sind somit ein Vermächtnis an zukünftige Generationen. Wenn wir die Klimakrise bewältigen wollen, müssen wir dafür die CO₂-Emissionen drastisch reduzieren. Und das geht nur, wenn wir jetzt in eine Trendwende investieren – vor allem beim Verkehr.

Der VCÖ ist die auf Verkehr spezialisierte Umweltorganisation in Österreich. Der VCÖ finanziert sich durch Spenden von Privatpersonen. Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende.

Wir haben im Herbst 2021 im Umfeld unserer Unterstützerinnen und Unterstützer sowie in den Sozialen Medien nachgefragt, welche Wünsche und Anliegen sie an eine zukunftstaugliche Infrastruktur haben (nicht repräsentative Umfrage).

Rund 2.400 Menschen haben sich Zeit genommen, die Fragen zu beantworten. Vielen herzlichen Dank dafür! Umfragen wie diese helfen, dem Einsatz des VCÖ Nachdruck zu verleihen. Die Ergebnisse fließen auch in unsere Arbeit ein.

Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur von morgen

Mehr als zwei Drittel der Teilnehmenden sind sich einig: Das Schienennetz des Nah- und Regionalverkehrs soll in Zukunft stark verbessert werden. Jeweils deutlich über 60 Prozent der Befragten wünschen sich, dass Radwege und Rad-Schnellverbindungen stark ausgebaut werden – gleiches gilt für Gehwege und Aufenthaltsbereiche innerorts.

Parallel dazu erwarten die Befragten von der Politik entsprechende Investitionen. Rund 25 Prozent sehen in Investitionen in Autobahnen und Schnellstraßen sowie Gemeinde- und Landesstraßen einen großen Beitrag zum Klimaschutz.

Keine weiteren Autobahnen und Schnellstraßen

Die Pläne für zusätzliche Autobahnen und Schnellstraßen wurden teilweise vor Jahrzehnten erstellt, die Umsetzung ist sehr teuer. Durch die Klimakrise hat sich heute die Ausgangslage stark verändert.

62,1 Prozent der Befragten stimmen der Aussage sehr zu, dass vor dem Bau von Autobahnen und Schnellstraßen zunächst klimaverträglichere Alternativen geprüft werden müssten.

22,5 Prozent sind dafür, den Bau von Autobahnen und Schnellstraßen wie geplant fortzusetzen, 49,2 Prozent halten davon gar nichts.

In Summe sind 58,5 Prozent der Teilnehmenden dafür, dass Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich nicht weiter ausgebaut werden sollten. 28,1 Prozent sind der Meinung, dass ein Rückbau wichtig wäre.

Platz zum Gehen und Radfahren

Verkehrsinfrastrukturen prägen auch Städte und Gemeinden. Ganze 71,7 Prozent der Befragten stimmten der Aussage sehr zu, dass es in Stadt- und Ortszentren standardmäßig verkehrsberuhigte Bereiche wie Fußgängerzonen oder Begegnungszonen geben sollte. Dabei sollten Menschen Vorrang vor Kfz-Verkehr haben.

67,7 Prozent stimmten stark zu, dass in Städten im öffentlichen Raum mehr Platz für Menschen zur Verfügung stehen sollte. Das bedeutet etwa breitere Geh-/Radwege und Sitzgelegenheiten und weniger Platz für abgestellte Pkw.

Für 64,5 Prozent sollte Tempo 30 im Ortsgebiet Standard sein, wenn Tempo 50 auf größeren Straßen weiterhin durch behördliche Genehmigung möglich ist.

Flugverkehr auf dem Prüfstand

Der Flugverkehr ist durch die Klimakrise in Diskussion geraten. Die Grafik veranschaulicht die kritische Haltung der Teilnehmenden zur künftigen Rolle des Flugverkehrs und der österreichischen Flughäfen.

Öffentlicher Verkehr als Rückgrat für klimaverträgliche Mobilität

Jeder Bahnhof und jede Haltestelle des Öffentlichen Verkehrs sollten gut zu Fuß und mit dem Fahrrad erreichbar sein. Dieser Aussage stimmten 57,8 Prozent der Befragten stark zu.

53,6 Prozent der Teilnehmenden stimmten der Aussage wenig oder gar nicht zu, dass das Angebot an regionalen Bahnverbindungen in Österreich gut sei. Bei der Abstimmung von Bussen und Zügen sehen 47,8 Prozent der Teilnehmenden noch Verbesserungsbedarf.

Güterverkehr auf Schiene bringen

Um den Güterverkehr in Zukunft klimaverträglicher zu machen, muss der Straßengüterverkehr deutlich reduziert werden. Im Gegenzug muss in Infrastrukturen investiert werden, die ein wesentlich höheres Aufkommen an Schienengüterverkehr ermöglichen.

73,6 Prozent der Teilnehmenden stimmten der Aussage stark zu, dass sich neue Produktions- und Logistikbetriebe vorrangig dort ansiedeln sollten, wo es bereits eine gute Schienenanbindung oder Bahn-Güter-Terminals in der Nähe gibt. 73,8 Prozent der Befragten wünschen sich eine flächendeckende Lkw-Maut auf allen Straßen nach dem Vorbild der Schweiz, um die vom Lkw-Verkehr verursachten gesellschaftlichen Kosten zu finanzieren.

Zwei Drittel finden Tempo 30 sinnvoll

Wir brauchen kluge Investitionen in zeitgemäße Infrastrukturen und gute öffentliche Verkehrsverbindungen. Nur so wird es uns gelingen, die Treibhausgas-Emissionen drastisch zu reduzieren und eine klimaverträgliche Mobilität von morgen zu schaffen. Dafür setzt sich der VCÖ ein. Mit Ihrer Hilfe!

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