VCÖ-Jahresbericht 2020
Warum es den VCÖ-Einsatz dringend braucht
Mobilität und Transport betreffen alle Menschen und sind zentral für eine Gesellschaft. Ein zukunftsfähiges Verkehrssystem bietet viel Platz für aktive Bewegungsformen wie Gehen und Radfahren sowie ein gut ausgebautes Öffentliches Verkehrsnetz und innovative Lösungen für den Gütertransport. Doch der Verkehr ist noch immer massiv von Erdöl abhängig, der Energiebedarf und die CO2-Emissionen müssen in den nächsten Jahren stark sinken.
Der VCÖ ist die auf Verkehr spezialisierte Umweltorganisation in Österreich. Der VCÖ finanziert sich durch Spenden von Privatpersonen. Unterstützen Sie uns jetzt.
Wir behalten gesellschaftliche Entwicklungen auch außerhalb des Themenfeldes Verkehr im Blick und denken voraus für eine sozial gerechte und umweltverträgliche Mobilität. Wir setzen uns mit ganzer Kraft dafür ein, dass alle Menschen faire Mobilitätschancen erhalten und die Belastungen durch den Verkehr in Form von Stau, Abgasen und Lärm für Menschen und Umwelt kleiner werden.
Als unabhängige, gemeinnützige Organisation ist der VCÖ seit mehr als 30 Jahren ein konstruktiver, lösungsorientierter Gesprächspartner für Entscheidungsverantwortliche in Politik und Unternehmen. Wir vernetzen europaweit Fachleute und bereiten Daten und Fakten übersichtlich und vielfältig nutzbar auf.
Im Jahr 2020 hat der VCÖ aufgezeigt, welche konkreten Schritte es braucht, damit die Mobilitätswende hin zu einem klimaverträglichen Verkehrssystem gelingen kann.
Vier Publikationen aus der VCÖ-Schriftenreihe „Mobilität mit Zukunft“
Die Publikation „Arbeitswege auf Klimakurs bringen“ diskutierte, welche Anreize Unternehmen schaffen und welche Reformen die Öffentliche Hand umsetzen kann, damit Arbeitswege klimaverträglicher werden. Denn Arbeitswege sind werktags in Österreich der häufigste Wegzweck und werden großteils mit dem Pkw zurückgelegt. Sowohl Flugreisen, als auch Kreuzschifffahrten erlebten bis zum Jahr 2019 einen regelrechten Boom. Im Themenschwerpunkt „Klimafaktor Reisen“ ging es um den enormen ökologischen Fußabdruck von Schiffs- und Flugreisen sowie um die Frage, wie der Reiseverkehr klimafit gemacht werden kann. Mit Maßnahmen, die die CO2 -Emissionen im Güterverkehr reduzieren können, befasste sich die Publikation „Güterverkehr auf Klimakurs bringen“. Der Güterverkehr verursacht in Österreich rund ein Drittel der verkehrsbedingten CO2-Emissionen. Der VCÖ zeigte auf, wie dieser Sektor klimaverträglicher gestaltet werden kann. Der Schwerpunkt „Mobilitätsfaktoren Wohnen und Siedlungsentwicklung“ ging der Frage nach, wie zukünftige Siedlungserweiterungen kompakt und nahe am Öffentlichen Verkehr realisiert werden können. Diskutiert wurde auch, wie der Mobilitätsbedarf zukünftig multimodal und auch ohne privaten Pkw-Besitz abgedeckt werden kann. Die VCÖ-Magazine des Jahres 2020 ergänzen die Themenschwerpunkte der Schriftenreihe sowie die weiteren Arbeitsschwerpunkte des VCÖ um aktuelle Berichte und Stimmen aus der Fachwelt. Daten und Fakten zu aktuellen verkehrspolitischen Fragen fasste der VCÖ kurz und prägnant in acht VCÖ-Factsheets zusammen. Auf jeweils vier Seiten wurde beispielsweise das Konzept „Mobilität als Dienstleistung“ behandelt, das den teuren Autobesitz obsolet macht.
VCÖ-Mobilitätspreis 2020
„Verkehr auf Klimakurs bringen“ war das Motto des VCÖ-Mobilitätspreises 2020, den der VCÖ in Kooperation mit Klimaschutzministerium und ÖBB durchführt. Die Anzahl der Einreichungen war trotz Covid-19-Pandemie mit 385 Projekten und Konzepten sehr hoch. Die ausgezeichneten Projekte decken eine hohe thematische Bandbreite ab und verdeutlichen die Vielfalt innovativer Lösungsmöglichkeiten, um den Verkehr auf Klimakurs zu bringen. Ausgezeichnet wurden österreichweit 13 Projekte als Kategoriesieger sowie jeweils drei Projekte für jedes Bundesland.
VCÖ-Bahntest und weitere VCÖ-Aktivitäten
Im Herbst 2020 nahmen 7.833 Fahrgäste in den Zügen von sieben Bahnunternehmen am VCÖ- Bahntest 2020 teil. Erkenntnisse: Ein Öffi-Jobticket sowie eine geringe Gesamtreisezeit können am stärksten zum vermehrten Umstieg von Auto auf Bahn motivieren. Der VCÖ organisierte im Jahr 2020 mehrere Fachgespräche und World-Cafés zu aktuellen Mobilitätsfragen und führte zudem zahlreiche Umfragen unter Privatpersonen und Fachleuten durch.
Es braucht einen langen Atem, bis verkehrspolitische Forderungen des VCÖ umgesetzt werden. Doch es ist dringender denn je, dass jetzt die Weichen für einen nachhaltigen Mobilitätswandel gestellt werden. Darum macht sich der VCÖ gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen in ganz Europa für eine Mobilität mit Zukunft stark.
Aktive Mobilität
Die Covid-19-Pandemie führt deutlich vor Augen, dass es gerade in Städten mehr Platz für bewegungsaktive Mobilität wie Gehen und Radfahren braucht. Der VCÖ setzt sich seit Langem für bessere Bedingungen für aktive Mobilität ein. Themen sind etwa Radschnellwege, um den Platzbedarf bewegungsaktiver Mobilität sichtbar zu machen. Beim VCÖ-Mobilitätspreis werden laufend vorbildliche Radverkehrsprojekte ausgezeichnet. Nun wollen auch erste Bundesländer in Österreich Radschnellwege schaffen.
Öffentlicher Verkehr
Den Öffentlichen Verkehr, der das Rückgrat einer umweltverträglichen und sozial gerechten Mobilität ist, hat die Covid-19-Pandemie hart getroffen. Umso wichtiger ist es, ein österreichweit gültiges Ticket rasch umzusetzen. Das kann den Öffentlichen Verkehr für große Bevölkerungsgruppen attraktiver machen. Als konstruktiver Gesprächspartner kann der VCÖ so eine wichtige Rolle als Vermittler und Impulsgeber einnehmen, um den Öffentlichen Verkehr zu verbessern.
Reisen und Klimaschutz
Die fehlende Besteuerung von Kerosin und mangelnde Kostenwahrheit begünstigen den klimaschädlichen Flugverkehr gegenüber Bahnreisen. Der VCÖ hat dieses Problem immer wieder aufgezeigt, zuletzt in der Publikation „Klimafaktor Reisen“. Der VCÖ fordert gerade jetzt, wo weniger geflogen wird, Maßnahmen, um die besonders klimaschädlichen Kurzstreckenflüge zu reduzieren. Es ist wichtig, nachhaltige Alternativen zum Fliegen zu stärken und auf Kurzstrecken die Flugticketabgabe zu vervielfachen.
Der VCÖ strebt eine ausgewogene Finanzierung aus verschiedenen Quellen an. Das ist im Jahr 2020 gelungen. Die Unterstützung durch Spenden und regelmäßige Beiträge von Privatpersonen ist das essenzielle Standbein für die Finanzierung der VCÖ-Tätigkeit. Viele ungewidmete Spenden und Beiträge kann der VCÖ dabei für neue Themen und innovative Projekte einsetzen.
Der Einsatz des VCÖ für eine faire und klimaverträgliche Mobilität ist nur mit der Unterstützung durch Spenden und jährliche Beiträge von Privatpersonen möglich. Mit dieser Unterstützung kann sich der VCÖ unabhängig und mit ganzer Kraft für Verbesserungen im Verkehrsbereich einsetzen. Die Unterstützung durch Spenden wird auch in Zukunft entscheidend für einen erfolgreichen VCÖ-Einsatz sein. Zudem sind Spenden für die VCÖ-Tätigkeit von der Steuer absetzbar. Dabei meldet der VCÖ die Spenden am Beginn eines Kalenderjahres an das Finanzamt. So wird die steuerliche Absetzbarkeit für die Unterstützerinnen und Unterstützer noch einfacher.
Allen, die uns im Jahr 2020 mit ihrer Spende unterstützt haben, und allen, die auch in Zukunft den VCÖ-Einsatz möglich machen, ein herzliches Dankeschön!
Einmalige oder regelmäßige Spenden per Einziehungsauftrag
Nur mit Hilfe seiner Unterstützerinnen und Unterstützer kann sich der VCÖ langfristig und erfolgreich für eine bessere Verkehrswelt einsetzen. Ihr Spenden- Einziehungsauftrag ermöglicht dem VCÖ einen noch besseren und planbareren Mitteleinsatz. Mehr dazu: www.vcoe.at/spenden
Erbschaften und Legate
Für die meisten Menschen stehen selbstverständlich ihre Angehörigen und Liebsten beim Testament an erster Stelle. Aber viele haben auch Herzensanliegen, die sie als Teil ihres Vermächtnisses berücksichtigen wollen. Den VCÖ in Ihrem Testament zu bedenken bedeutet, sich für eine Mobilität mit Zukunft stark zu machen und zu helfen, die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen langfristig zu sichern. Mehr dazu: www.vcoe.at/erbschaften-und-legate
Zinsenlose Darlehen
Bei einem zinsenlosen Darlehen an den VCÖ wissen Sie, wofür Ihr Geld verwendet wird. Bei seinem Einsatz für eine bessere Verkehrswelt hat der VCÖ immer wieder Projekte selbst vorzufinanzieren. Mit Ihrem Darlehen helfen Sie dem VCÖ Kosten für die Zinsen bei Banken zu sparen. So kommt Ihr Geld einem wichtigen gemeinnützigen Ziel zugute. Mehr dazu: www.vcoe.at/darlehen
Die Europäischen Union plant, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren. Damit ist klar: Es braucht enorme Anstrengungen, damit die Klimaziele erreicht werden. Der VCÖ wird daher im Jahr 2021 internationale Good Practice-Beispiele vorstellen und konkrete Maßnahmen vorschlagen, wie der Verkehr in Österreich transformiert und klimaverträglicher gestaltet werden kann.
Mehr Platz für bewegungsaktive Mobilität
Gehen und Radfahren sind einfache und sozial verträgliche Formen der Fortbewegung. Das Fahrrad hat zudem hohes Potenzial für die erste und letzte Meile zum Öffentlichen Verkehr. Der VCÖ wird zeigen, dass mehr Platz für bewegungsaktive Mobilität rasch angenommen wird und Bevölkerung und lokale Wirtschaft davon profitieren.
Good Practice für die Mobilitätswende
Um die Klimaziele zu erreichen braucht es vorbildliche Projekte von privaten Haushalten, Gemeinden und Unternehmen. Wichtig sind Vermeidung, Verlagerung und Verbesserung von Verkehr. Bei diesem VCÖ-Schwerpunkt geht es auch um die Frage, welche Lösungsansätze in anderen Staaten implementiert wurden und welche Herausforderungen zu erwarten sind, wenn ähnliche Maßnahmen in Österreich umgesetzt werden.
Öffentlicher Verkehr – Mobilitätssicherung und Klimaschutz
Auch im europäischen Jahr der Schiene 2021 bleibt die Covid-19-Pandemie ein wichtiges Thema für den Öffentlichen Verkehr. Ausgehend von den Ergebnissen einer Umfrage von VCÖ und TU Wien sollen die Zukunftsperspektiven des Öffentlichen Verkehrs aufgezeigt werden. Die Klimaziele sind nur mit deutlich mehr Öffentlichem Verkehr erreichbar, beispielsweise Infrastrukturentwicklung und verstärkter Ausbau und Verbesserung des Angebots von Bussen und Bahnen.
Infrastruktur für die Mobilitätswende
Damit es gelingt, ein klimaverträgliches Verkehrssystem zu schaffen, muss die Infrastruktur transformiert werden. Vorschläge, wie das gelingen kann, macht der VCÖ bei diesem Themenschwerpunkt. Konkret geht es beispielsweise um die Zukunft der Straßeninfrastruktur, Fahrrad-Schnellverbindungen und den naturverträglichen Ausbau der Erneuerbaren Energien.
Klimaverträgliche Transformation im Straßengüterverkehr
Die CO2-Emissionen des Lkw-Verkehrs haben sich in Österreich seit dem Jahr 1990 mehr als verdoppelt. Fast 90 Prozent aller Lkw-Transporte in Österreich sind kürzer als 150 Kilometer. Hier sind Elektro-Lkw und (E-)Transport-Fahrrädern gute und klimaverträglichere Alternativen. Die für eine Transformation geeigneten Bedingungen, etwa der Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Lkw und verbesserte Stadtlogistik, werden aufgezeigt.
VCÖ-Umfragen und Veranstaltungen
Umfragen wie der VCÖ-Bahntest liefern wichtige Erkenntnisse, die in die VCÖ-Tätigkeit einfließen. Das VCÖ-Barometer, bei dem Fachleute zu aktuellen Verkehrsthemen befragt werden, wird auch im Jahr 2021 eingesetzt. Beim VCÖ-Mobilitätspreis werden wieder vorbildliche Projekte vor den Vorhang geholt.
Ulla Rasmussen, VCÖ-Geschäftsführung:
„Seit mehr als 30 Jahren setzen wir vom VCÖ uns für eine bessere Verkehrswelt ein. Der VCÖ-Einsatz brachte Erfolge. Doch für eine Mobilität mit Zukunft bleibt noch viel mehr zu tun. Klimaschutz, nachhaltige Energiepolitik und hohe Lebensqualität sind ohne ökologisch verträgliche und sozial gerechte Mobilität nicht erreichbar. Ihre Spenden machen den Einsatz des VCÖ möglich. Vielen Dank!“
Spenden für die VCÖ-Tätigkeit sind steuerlich absetzbar. Registrierungsnummer: NT2247
Spenden-Konto: Erste Bank, IBAN: AT11 2011 1822 5341 2200, BIC: GIBAATWWXXX
Verantwortlich für Spendenwerbung: Florian Leppla
Verantwortlich für Spendenverwendung: Heidrun Kuzma
Verantwortlich für Datenschutz: Christoph Hörhan