Mobilität bei Wohngebäuden in Neubau und Sanierung mitplanen
November 2019
Kommt ein Haushalt ohne eigenes Auto aus, sinkt der Energieverbrauch für Wohnen und Mobilität um ein Drittel bis die Hälfte. Bei der Energieeffizienz von Wohnbauten gibt es signifikante Fortschritte. Ebenso braucht es für klimaverträgliche Mobilität deren Integration bereits in der Planung von Wohnprojekten. Das Konzept des Energiesparhauses ist zum Verkehrsparhaus weiterzuentwickeln. So sind Wohnhausanlagen gut für Sharing-Angebote, etwa mit Elektro-Autos geeignet. Deren höhere Anschaffungskosten und der größere Ressourcenaufwand bei ihrer Herstellung amortisieren sich umso schneller, je mehr Personen ihre Wege damit zurückgelegen.
Wohnungsbezogene Sharing-Angebote lassen sich vielfältig gestalten: vom Fahrzeugangebot über die Verfügbarkeit bis zum Preis. Das zeigt etwa www.veränderung-bewegen.at, eine Website, die Informationen zu E-Carsharing im Wohnbau bietet, sowohl für den Bestand als auch für Neubauprojekte. Das Informationsportal für Bauträger sowie Eigentümerinnen und Eigentümer umfasst zahlreiche Tipps um die Bewohnerschaft einzubeziehen, Good-Practice-Beispiele und Erläuterungen zu möglichen Betriebsmodellen.
Bei Neubauprojekten gilt es, ergänzend zum Öffentlichen Verkehr eine breite Palette an multimodalen, individualisierten Mobilitätsangeboten wie E-Carsharing, Leihräder oder Transporträder direkt vor der Haustür zur Verfügung zu stellen. Stadt- und Raumplanung sorgen für kurze Wege und ein dichtes Angebot an Öffentlichem Verkehr. Bewohnerinnen und Bewohner profitieren von geringeren Mobilitäskosten. Weniger Bedarf an Pkw-Stellplätzen reduziert die Baukosten erheblich, insbesondere wenn bei teuren Tiefgaragen gespart werden kann. Das zeigen etwa die vorbildhaften Beispiele in der VCÖ-Projektdatenbank:
Wien, am 12. April 2022 – Der Straßenverkehr ist für Hasen ein gefährliches Pflaster. Pro Jahr werden in Österreich mehr als 20.000 Hasen von Kfz niedergefahren und getötet, machen VCÖ und WWF aufmerksam. Zusätzlich verlieren mehr als 50.000 andere Wildtiere, wie Rehe, Fasane und Füchse, durch den Straßenverkehr ihr Leben. Der Lebensraum der Tiere wird durch den massiven Bodenverbrauch massiv eingeschränkt, allein in den vergangenen zehn Jahren hat der Flächenverbrauch des Verkehrs um über 60 Quadratkilometer zugenommen. VCÖ und WWF fordern daher eine deutliche Reduktion des Flächenverbrauchs sowie einen Stopp der Zersiedelung.
Im Straßengüterverkehr gibt es unterschiedliche Technologien, die derzeit im Zusammenhang mit der angestrebten Dekarbonisierung diskutiert werden. Grob eingeteilt sind das elektrische Lkw (E-Lkw), Wasserstoff-Lkw (H2-Lkw) und Flüssiggas-Lkw (LNG-Lkw). Jede dieser Technologien braucht eine separate Infrastruktur, um betrieben werden zu können und jede Technologie hat naturgemäß gewisse Vor- und Nachteile. In der Praxis braucht es eine betriebsnotwendige Infrastruktur, bevor die Lkw auf die Straße geschickt und angeschafft werden. In einer Welt mit beschränkten Ressourcen an Geld, Baukapazitäten, Rohstoffen und Zeit zielt die zentrale Frage somit vor allem auf die Priorität: Worauf den Fokus legen?