Platz für Fortbewegung und Aufenthalt schaffen

Oktober 2019

Von vielen unbemerkt hat die Dominanz des Autos in den letzten Jahrzehnten auch den Sprachgebrauch geprägt. Beispielsweise wird von "Straßensperren" gesprochen, wo eigentlich eine Straßenöffnung für multifunktionale Nutzung und Belebung gemeint ist, oder von "Parkplatzverlust", wo ein Raumgewinn erreicht wird. Dass der Straßenraum als öffentlicher Aufenthalts-, Sozial- und Spielraum in den letzten Jahrzehnten zunehmend dem hohen Platzbedarf vor allem abgestellter privater Pkw geopfert wurde, fällt heute kaum mehr auf. Doch es zeichnet sich ein Bewusstseinswandel ab.

Einige Städte setzen bereits Maßnahmen, um Kfz-Privilegien abzubauen und so für die Menschen Raum zurückzugewinnen. Amsterdam will bis zum Jahr 2025 mehr als 11.000 Abstellplätze sukzessive entfernen, und in Bern soll die Hälfte der 17.000 innerstädtische Abstellplätze für andere Nutzungen geöffnet werden. Oslo hat in der Innenstadt bereits 700 Abstellplätze umgewandelt und konnte im Jahr 2018 einen Zuwachs von 10 Prozent beim Gehen verzeichnen. Rotterdam möchte bis zum Jahr 2020 3.000 Abstellplätze umwandeln und senkt gleichzeitig die Parkgebühren in Garagen. Seit in den "Superblocks" in Barcelona der Kfz-Durchzugsverkehr neu organisiert wurde, konnten 75 Prozent der zuvor vom Kfz-Verkehr blockierten Flächen umgenutzt werden und stehen nunmehr für Sitzgelegenheiten, Spielplätze, Bänke und Begrünung zur Verfügung.

Viele Beispiele zeigen, dass die Bewohnerinnen und Bewohner nach der Umsetzung eine mutige Politik, die Lebensqualität und notwendige urbane Mobilität verbindet, honorieren.

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VCÖ: Eisenstadt hat im Landeshauptstadt-Vergleich den höchsten E-Pkw-Anteil bei Neuwagen, Wien im Bundesland-Vergleich

VCÖ (Wien, am 12. Juli 2024) – Die Unterschiede beim Elektroauto-Anteil bei Neuwagen sind in Österreich groß, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Bei den Landeshauptstädten ist Eisenstadt mit fast 26 Prozent E-Auto-Anteil Spitzenreiter, St. Pölten mit 15 Prozent Schlusslicht. Bei den Bezirken außerhalb Wiens liegt Linz-Land mit fast 28 Prozent vor dem Bezirk Rohrbach mit fast 24 Prozent an der Spitze, den niedrigsten Anteil hat der Bezirk Lilienfeld mit etwas mehr als vier Prozent, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Was bei den Neuzulassungen noch auffällt: Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der neuzugelassenen Diesel-Pkw ist gestiegen und 81 Prozent der Diesel-Pkw wurden auf Firmen oder andere juristische Personen zugelassen. Der VCÖ fordert ein Ende der steuerlichen Begünstigung von privat genutzten Diesel- oder Benzin-Dienstwagen.

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Foto: E-Auto, welches gerade geladen wird, vor einem Feld mit Windrädern

VCÖ: Autos heizen sich in der Sonne gefährlich auf

VCÖ (Wien, 9. Juli 2024) – Österreich erwartet diese Woche wieder viel Hitze. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist darauf hin, dass sich parkende Autos an heißen Tagen binnen ein paar Minuten massiv aufheizen. Deshalb keinesfalls Kinder oder Hunde im abgestellten Auto sitzen lassen, das ist lebensgefährlich! Der VCÖ betont, dass es bei Großparkplätzen mehr Bäume braucht. Eine entsprechende gesetzliche Vorgabe ist umzusetzen. In Städten und Gemeinden sind zudem auch entlang der Straßen Bäume wichtig, auch damit Gehsteige nicht in der prallen Sonne liegen.

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