Trotz besserer Motorentechnik verbraucht der Pkw-Verkehr immer mehr Energie
Rebound-Effekt: Mehr Gewicht macht technische Effizienzgewinne der Pkw zunichte
Mai 2018
Zum ersten Mal seit dem Jahr 2010 ist der Durchschnittsverbrauch der europaweit neu zugelassenen Pkw im Jahr 2017 im Vorjahresvergleich gestiegen (CO2 pro Kilometer laut Normverbrauch). Diesel-Fans sehen den Grund in den rückläufigen Verkäufen von Diesel-Pkw. Doch das ist ein Fehlschluss. Im Gegenteil, getrennt nach Diesel- und Benzin-Pkw verdeutlichen die aktuellen Zahlen erneut, dass der Dieselboom der vergangenen Jahrzehnte weder dem Klima noch dem CO2-Durchschnitt der Herstellerflotten etwas gebracht hat. Der Durchschnitt der neuen Dieselautos in Europa stößt mehr CO2 pro Kilometer aus als im Jahr davor, während es bei den Benzinern erneut leicht weniger ist.
Das Problem liegt darin, dass der grundsätzliche Effizienzvorteil des Dieselantriebs durch immer schwerere Autos aufgebraucht wird. Es handelt sich um einen klassischen Rebound-Effekt: Eine Verbesserung an der einen Stelle (hier beim Motor) führt zu einem Mehrverbrauch an anderer Stelle (Fahrzeuggröße), weil sich das Verhalten der Nutzenden (Auswahl beim Autokauf) ändert.
In Österreich hat trotz der Effizienzsteigerungen der Motoren und trotz sinkender Normverbräuche der Fahrzeuge der Gesamt-Energieverbrauch des Pkw-Verkehrs seit dem Jahr 2000 um 16 Prozent zugenommen. Wesentlicher Grund dafür ist neben der oben beschriebenen Entwicklung, dass mit einer stark gestiegenen Anzahl an Pkw weitere Wege und insgesamt immer mehr Kilometer zurücklegt werden.
Damit der Pkw-Bereich seinen Anteil zur beschlossenen CO2-Reduktion von 36 Prozent im Verkehr bis zum Jahr 2030 beitragen kann, wird es weit mehr als technologische Änderungen brauchen. Denn auch E-Pkw und selbstfahrende Autos können ihr Energieeffizienzpotenzial durch Reboundeffekte verlieren. Bei automatisierten Autos erhöht sich ohne regulierende Maßnahmen das Verkehrsaufkommen. Dies ist allerdings vermeidbar, wenn automatisierte Fahrzeuge als integrierter Teil des Öffentlichen Verkehrs eingesetzt werden.
Neben einem sinnvollen Einsatz von Elektro-Fahrzeugen sind besonders auch Maßnahmen für geringeren Aufwand an Pkw-Kilometern zu setzen, wie ein mehr Angebot im Öffentlichen Verkehr, zu Fuß und per Fahrrad gut erreichbare Geschäfte und konsequente Raumplanung für klimaverträglichere Mobilität.
VCÖ (Wien, 13. Februar 2024) – Morgen beginnt die Fastenzeit. Ein breites Bündnis religiöser Gemeinschaften und der VCÖ rufen zum Autofasten auf. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist darauf hin, dass in Oberösterreich rund jede 12. Autofahrt in fußläufiger Distanz ist, viele Autofahrten sind in Radfahrdistanz. Wer möglichst viele Alltagswege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegt, spart zum einen einiges an Geld und kommt zum anderen auf eine regelmäßige Portion gesunde Bewegung. Der VCÖ empfiehlt die Fastenzeit zu nutzen, um bewusster mobil zu sein und möglichst oft zu Fuß, mit Fahrrad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln mobil zu sein.
VCÖ (Wien, 31. Jänner 2024) – Der Verkehr ist der größte Verursacher von Mikroplastik, wie eine deutsche Studie zeigt. Der Abrieb von Reifen ist - unabhängig davon, ob Verbrennungs- oder Elektromotor - für große Mengen an Mikroplastik-Emissionen verantwortlich, macht die Mobilitätorganisation VCÖ aufmerksam. Mit Gewicht und Tempo nehmen die Abrieb-Emissionen zu. Der VCÖ fordert EU-Vorgaben zur Herstellung abriebarmer Reifen und für die Herstellung schlankerer Fahrzeugmodelle. Auch niedrigeres Tempolimit trägt zur Reduktion der Emissionen durch Reifen- und Bremsabrieb bei.