VCÖ-Mobilitätspreis Oberösterreich
VCÖ-Mobilitätspreis OÖ geht an das Graumann-Viertel in Traun
Der diesjährige VCÖ-Mobilitätspreis Oberösterreich geht an das Graumann-Viertel in Traun für sein vorbildliches Mobilitätskonzept. Der renommierte VCÖ-Mobilitätspreis stand heuer unter dem Motto „Zukunftsfit für Stadt und Land“. Zudem wurden zwei weitere vorbildliche Projekte von VCÖ, Landesrat Günther Steinkellner und ÖBB ausgezeichnet: Das Ordensklinikum Linz für sein betriebliches Mobilitätsmanagement und die Stadtgemeinde Gallneukirchen für ihr Mobilitätskonzept.
Das Graumann-Viertel befindet sich im Zentrum von Traun auf einem ehemaligen Industriegelände. Drei Wohnhäuser mit insgesamt 87 Wohnungen sind bereits fertiggestellt, weitere drei Häuser mit 87 Wohnungen werden im Jahr 2028 fertiggestellt. Die Anlage ist so gestaltet, dass es zwischen den Häusern keinen Durchzugsverkehr und keine Parkplätze gibt. Stattdessen fördert ein Park das nachbarschaftliche Miteinander und schafft Kindern die Möglichkeit, zu spielen und sich viel zu bewegen. Die zentrale Lage ermöglicht es, viele Erledigungen zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu machen. Über 40 Prozent der Freiflächen sind begrünt oder entsiegelt, was das Mikroklima verbessert. Die Pkw-Stellplatzverpflichtung wurde pro zehn Wohnungen von 20 auf 15 Stellplätze reduziert. Es wurden mehr Rad-Abstellplätze als vorgeschrieben errichtet, inklusive einer Self-Servicestation für Fahrräder. Die Radabstellräume sind ebenerdig direkt neben dem Hauseingang erreichbar. Zudem stehen Sharing-Fahrzeuge zur Verfügung, von herkömmlichen Fahrrädern über Elektro-Fahrräder, Elektro-Transportfahrräder bis hin zu Elektroautos. Die Straßenbahn nach Linz und andere öffentliche Verkehrsmittel sind fußläufig erreichbar. „Acht von zehn Alltagswegen beginnen oder enden zu Hause. Wo wir wohnen und das Mobilitätsangebot im direkten Wohnumfeld haben sehr großen Einfluss auf unser Mobilitätsverhalten. Das Graumann-Viertel macht es seinen Bewohnerinnen und Bewohnern einfach, möglichst oft zu Fuß oder mit dem Rad mobil zu sein, was wiederum auch der Bevölkerung in Traun dank der geringeren Verkehrsbelastung zugute kommt“, gratuliert VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Landesrat Günther Steinkellner, VCÖ und ÖBB überreichten den VCÖ-Mobilitätspreis OÖ an den Geschäftsführer des umsetzenden Immobilienunternehmens Hand GmbH, Hannes Horvath und an Stefan Melzer von MO.Point, die das Mobilitätskonzept erstellt haben.
Ordensklinikum Linz für vorbildliches Mobilitätsmanagement prämiert
Das Ordensklinikum Linz setzt seit dem Herbst 2023 Maßnahmen des betrieblichen Mobilitätsmanagements um. Das Ziel ist, die Anzahl der Beschäftigten, die mit dem Fahrrad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Fahrgemeinschaften zur Arbeit kommen, zu erhöhen und die Verkehrsbelastung zu reduzieren. Unter anderem wurde die Zahl der Fahrradabstellplätze deutlich erhöht, bei den Elisabethinen von 60 auf 211 mehr als verdreifacht, Lademöglichkeiten für E-Bikes geschaffen, für Dienstwege stehen City-Bikes zur Verfügung und zweimal jährlich finden kostenlose Radchecks statt, bei denen rund 200 Fahrräder pro Jahr serviciert werden und ab Oktober gibt es die Möglichkeit ein Jobrad zu erhalten. Die Bildung von Fahrgemeinschaften wird auch durch eine App gefördert, die bereits von mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genutzt wird. Neben den positiven Umweltauswirkungen, wie weniger Emissionen und Lärm, fördert das Radfahren zur Arbeit und von der Arbeit nach Hause die mentale Gesundheit, baut Stress ab und wirkt sich positiv auf das physische und psychische Wohlbefinden der Beschäftigten aus. Die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Oberösterreich nahm die Pflegedirektorin des Ordensklinikum Linz Georgine Gattermayr und Projektleiter Andreas Füreder von Landesrat Günther Steinkellner, VCÖ und ÖBB entgegen.
Stadtgemeinde Gallneukirchen für ihr Mobilitätskonzept ausgezeichnet
Das Ziel der Stadtgemeinde Gallneukirchen ist, den Anteil der zu Fuß, mit dem Rad und dem Öffentlichen Verkehr zurückgelegten Wege zu erhöhen und die Verkehrsbelastung zu reduzieren. Das im Jahr 2020 beschlossene Mobilitätskonzept wird Schritt für Schritt umgesetzt. Dazu zählen die Verbesserung der Infrastruktur fürs Gehen und Radfahren, neue Gehweg-Verbindungen wurden geschaffen, mehr Verkehrsberuhigung im Zentrum und rund ums Schulzentrum sowie zwei neue Tempo 30 Abschnitte wurden umgesetzt und der Gemeinde-Fuhrpark wird sukzessive auf Elektrofahrzeuge umgestellt. Derzeit wird gemeinsam mit dem Land Oberösterreich an der Umsetzung der Radhauptroute Engerwitzdorf – Gallneukirchen gearbeitet. Die Maßnahmen wirken. Der Radverkehr sowie die zu Fuß zurückgelegten Wege sind gegenüber dem Jahr 2012 gestiegen, der Anteil des Autoverkehrs ist gesunken. Landesrat Günter Steinkellner, VCÖ-Sprecher Christian Gratzer und Bernd Schweiger von der ÖBB-Infrastruktur AG überreichten die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Oberösterreich an den Leiter der Bauverwaltung Rupert Höfer und Margarethe Enzenhofer von der Stadtgemeinde Gallneukirchen.
„Ich gratuliere allen eingereichten Projekten herzlich zu ihrem wertvollen Beitrag für eine moderne Mobilität in Oberösterreich. Besonders hervorheben möchte ich das Siegerprojekt in Traun, das eindrucksvoll zeigt, wie innovatives Denken und konsequente Umsetzung zu mehr Lebensqualität für die Menschen führen können“, gratuliert Landesrat Günther Steinkellner.
„Als ÖBB sind wir eines der größten Klimaschutzunternehmen in Österreich. Gemeinsam mit unseren Partnern, dem Land Oberösterreich und dem VCÖ, ist es unser Ziel, für eine nachhaltige Mobilitätswende zu sorgen. Deshalb unterstützen wir auch heuer wieder gerne den VCÖ-Mobilitätspreis, der innovative Projekte in diesem Bereich vor den Vorhang holt“, so Bernd Schweiger von der ÖBB-Infrastruktur AG.
Der VCÖ bietet eine kostenlose Online-Projektdatenbank an, in der bereits mehr als 2.500 vorbildliche Mobilitätsprojekte zugänglich sind. Hier können sich Schulen, Gemeinde, Städte, Betriebe, Tourismusregionen oder auch Wohnbauträger Anregungen holen können, wie Verkehrsprobleme klimaverträglich gelöst werden können.
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