Aktive Mobilität macht fit und hält gesund

Mobilität ist stark von Routinen geprägt und baut auf dem auf, was wir uns im Laufe des Lebens angewöhnen. Wer schon in jungen Jahren zu Fuß geht, Rad fährt, Bus und Bahn sowie Sharing-Angebote nutzt, tut sich auch im höheren Alter leichter, aktiv und unabhängig unterwegs zu bleiben.

Wer klimaverträglich mobil ist, bewegt sich mehr. Denn selbst wer den Öffentlichen Verkehr oder Sharing Angebote nutzt, legt Wege davor, dazwischen und danach zu Fuß oder mit dem Rad zurück. Schon moderate tägliche Bewegung stärkt Herz und Kreislauf, beugt Diabetes, Osteoporose und Rückenschmerzen vor, verbessert Schlaf, Stimmung und Gedächtnis und senkt das Risiko für Demenz. Aktive Mobilität ist somit Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention.   Die Frage ist also weniger „Wie bewegen wir ältere Menschen?“, sondern: „Wie bringen wir alle Generationen in Bewegung?“

Schon vor einigen Jahrzehnten hat Verkehrswissenschafter Hermann Knoflacher festgestellt, dass in verkehrsberuhigten Gegenden bis zu 70 Prozent längere Wege zu Fuß gegangen werden. Städte und Gemeinden können viel dazu beitragen, den Straßenraum bewegungsfreundlich zu gestalten:  sichere und attraktive Gehwege, gut ausgebaute Radwege, mehr Sitzgelegenheiten, leicht zugängliche öffentliche Verkehrsmittel und in der Siedlungsentwicklung die Zersiedelung stoppen und stattdessen die Ortskerne stärken. So werden die Wege kürzer, die Bevölkerung wird vom Auto unabhängiger. Einkäufe können selbständig zu Fuß erledigt werden, was wiederum die sozialen Kontakte älterer Menschen stärkt.

Seit Juli 2024 ermöglicht die Straßenverkehrsordnung Gemeinden in besonders schutzbedürftigen Bereichen – etwa auch rund um Senioren- und Pflegeeinrichtungen –  auf Landesstraßen Tempo-30-Zonen leichter einzuführen. Die Umsetzung stockt jedoch vielerorts, was größtenteils am fehlenden politischen Willen auf mehreren Ebenen liegt. Dabei wird es angesichts der wachsenden Zahl älterer Menschen immer wichtiger, die Infrastruktur so zu gestalten, dass gesunde und selbstbestimmte Mobilität bis ins hohe Alter gewährleistet ist.

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VCÖ: Jeder 3. Verkehrstote im Vorjahr war älter als 65 Jahre, bei Fußgängern sogar zwei Drittel

VCÖ (Wien, 6. November 2025) – Jeder dritte Verkehrstote im Vorjahr war 65 Jahre oder älter, bei den tödlich verletzten Fußgängerinnen und Fußgängern betrug der Anteil der Seniorinnen und Senioren sogar 65 Prozent, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Dabei ist Gehen, aber auch Radfahren als gesunde Mobilität für ältere Menschen besonders wichtig. Das Verkehrssystem muss viel stärker an den demographischen Wandel angepasst werden, wurde bei der heutigen online durchgeführten VCÖ-Fachkonferenz betont.

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VCÖ: Gehen ist in Österreich die häufigste Mobilitätsform

VCÖ (Wien, 24. Oktober 2025) – Gehen ist die häufigste Mobilitätsform in Österreich, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. 68 Prozent von Österreichs Bevölkerung ab 16 Jahren ist täglich zu Fuß mobil. Zum Vergleich: Ein Auto lenken täglich 28 Prozent, mit Öffis sind täglich 14 Prozent mobil, mit dem Fahrrad neun Prozent. Am höchsten ist der Anteil der täglich zu Fuß Gehenden in Wien mit 73 Prozent. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung in den Städten und Gemeinden sowie die Stärkung der Nahversorgung und Ortskerne.

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Foto: Zebrastreifen, auf welchem sich mehrere Fußgängerinnen und Fußgänger befinden