Aus der Forschung – Anton Amann

„Unser Verkehrssystem schränkt die Mobilität älterer Menschen ein“

Porträtfoto von Anton Amann
Anton Amann, Soziologe und Altersforscher

„Unangefochten ist die Tatsache, dass zur Lebensqualität im Alter möglichst uneingeschränkte Mobilität gehört. Die aber wird gerade für ältere Menschen vielfach behindert – durch verkehrstechnische Bedingungen, durch die Gesundheit, aber auch durch Vorurteile. Für Deutschland ist belegt, dass ältere Verkehrsteilnehmende in Typen unterteilt werden können: von hoch mobil und allgemein sehr zufrieden über ein mittleres und ein geringeres Maß an Mobilität und Zufriedenheit bis hin zu sehr geringer Mobilität und extremer Unzufriedenheit. Als Problem für die Zukunft gilt, dass die Kluft zwischen dem ersten und dem letzten Typus größer werden wird. Gründe sind die Zunahme der Dichte und der Geschwindigkeit des Straßenverkehrs. Doch die subjektiven Probleme, die ältere Menschen im Straßenverkehr haben, bedeuten auch für Jüngere oft Schwierigkeiten: zu kurze Ampelschaltungen für Gehende, schneller und aggressiver Verkehr, Nichtbeachten des Fußgängervorrangs beim Abbiegen durch Autofahrende und ähnliche Faktoren.“

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VCÖ: Auf Österreich Straßen rollt teure Sanierungswelle zu – zusätzlich steigen Klimaschäden stark

VCÖ (Wien, 12. März 2025) – Österreichs Straßennetz ist mehr als 128.000 Kilometer lang. Mit 14,5 Metern pro Kopf hat Österreich ein um zwei Drittel längeres Straßennetz als die Schweiz. Bei der heutigen VCÖ-Fachveranstaltung wiesen Expertinnen und Experten darauf hin, dass aufgrund des Alters der Straßen, Brücken und Tunnel die Sanierungskosten für Bund, Länder und Gemeinden in den kommenden Jahren stark steigen werden. Zusätzlich nehmen die Reparaturkosten durch Klimaschäden stark zu. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert, dass die Sanierung des bestehenden Netzes im Interesse der Mobilität der Bevölkerung und der Verkehrssicherheit absoluten Vorrang vor dem Bau neuer Straßen erhält.

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VCÖ: Im Straßenverkehr verunglücken mehr als viermal so viele junge Männer tödlich wie junge Frauen

VCÖ (Wien, 7. März 2025) In der Verkehrssicherheit sind die Geschlechterunterschiede groß, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zum Weltfrauentag am 8. März zeigt. Insgesamt verursachen Männer doppelt so viele Verkehrsunfälle mit Personenschaden wie Frauen und sogar dreieinhalb Mal so viele tödliche Verkehrsunfälle. Bei den Unfallopfern ist der Unterschied bei den 15- bis 24-Jährigen am größten: In den vergangenen vier Jahren kamen viereinhalb Mal so viele junge Männer wie junge Frauen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Weiteres Ergebnis der VCÖ-Analyse: 43 Prozent der weiblichen Verkehrstoten waren Seniorinnen, der Anteil tödlicher Unfälle im Ortsgebiet ist bei Frauen höher als bei Männern. Durch eine seniorengerechte Verkehrsplanung und mehr Verkehrsberuhigung im Ort kann ihre Verkehrssicherheit deutlich erhöht werden, betont der VCÖ.

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Foto: Kleines Kreuz mit Kerzen neben einer Freilandstraße