Aus der Forschung – Anton Amann

„Unser Verkehrssystem schränkt die Mobilität älterer Menschen ein“

Porträtfoto von Anton Amann
Anton Amann, Soziologe und Altersforscher

„Unangefochten ist die Tatsache, dass zur Lebensqualität im Alter möglichst uneingeschränkte Mobilität gehört. Die aber wird gerade für ältere Menschen vielfach behindert – durch verkehrstechnische Bedingungen, durch die Gesundheit, aber auch durch Vorurteile. Für Deutschland ist belegt, dass ältere Verkehrsteilnehmende in Typen unterteilt werden können: von hoch mobil und allgemein sehr zufrieden über ein mittleres und ein geringeres Maß an Mobilität und Zufriedenheit bis hin zu sehr geringer Mobilität und extremer Unzufriedenheit. Als Problem für die Zukunft gilt, dass die Kluft zwischen dem ersten und dem letzten Typus größer werden wird. Gründe sind die Zunahme der Dichte und der Geschwindigkeit des Straßenverkehrs. Doch die subjektiven Probleme, die ältere Menschen im Straßenverkehr haben, bedeuten auch für Jüngere oft Schwierigkeiten: zu kurze Ampelschaltungen für Gehende, schneller und aggressiver Verkehr, Nichtbeachten des Fußgängervorrangs beim Abbiegen durch Autofahrende und ähnliche Faktoren.“

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VCÖ: Im Vorjahr weniger Schulwegunfälle und kein tödlicher Schulwegunfall

VCÖ (Wien, 19. August 2025) – In rund eineinhalb Wochen beginnt in Ostösterreich wieder die Schule. Im Vorjahr ist die Zahl der Schulwegunfälle erfreulicherweise um sieben Prozent zurückgegangen, berichtet die Mobilitätsorganisation VCÖ. Und es gab das erste Mal seit dem Jahr 2020 keinen tödlichen Verkehrsunfall am Schulweg. Aber bei 419 Schulwegunfällen wurden 451 Kinder verletzt. Der VCÖ rät Eltern von Kindern bis zum 12. Lebensjahr in den Ferien den Schulweg gemeinsam mit den Kindern zu üben. Vor allem bei Schulanfängern ist es wichtig, den besten Schulweg zu eruieren und in den Ferien öfters  gemeinsam zurückzulegen. Der Schulweg ist für Kinder eine wichtige Chance, Kompetenz im richtigen Verhalten im Straßenverkehr zu erlangen und auf eine regelmäßige Portion gesunde Bewegung zu kommen.  

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Drei Kinder mit Schultasche auf dem Schulweg, welche von hinten gezeigt werden und einen Gehsteig entlang gehen.

Was gegen eine Helmpflicht für E-Bikes und E-Scooter spricht

Seit vielen Jahren findet sich in unterschiedlichen politischen Strategiepapieren völlig zu Recht das Ziel, den Radverkehrsanteil zu erhöhen – die aktuelle Bundesregierung will ihn verdoppeln. Elektro-Fahrräder sind dabei längst in der Alltagsmobilität angekommen und haben das Potenzial, mehr Menschen für mehr und auch weitere Wege auf das Fahrrad zu bringen. Mit Verweis auf die Verkehrssicherheit wird derzeit in Österreich über eine Helmpflicht auf Radwegen diskutiert. Das ist zwar gut gemeint, wäre aber ein verkehrspolitisches Eigentor.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash