Aus der Forschung - Astrid Gühnemann

Viele Argumente sprechen für Reduktion der Höchstgeschwindigkeit innerorts

Astrid Gühnemann, Leiterin des Instituts für Verkehrswesen, Universität für Bodenkultur Wien

„Für eine Reduktion der Höchstgeschwindigkeiten innerorts, aber auch auf Autobahnen und sonstigen Freilandstraßen sprechen viele Argumente: Geringere Geschwindigkeiten reduzieren Energieverbrauch, Anzahl und Schwere von Unfällen, Verkehrslärm und Emissionen von Treibhausgasen und anderen Schadstoffen. Tempo 30 statt 50 innerorts verringert den Geschwindigkeitsunterschied zwischen Autos und Öffis und dem Fahrrad und erhöht die empfundene Sicherheit der nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Dies verbessert die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, macht aktive Mobilität attraktiver und trägt so zusätzlich zur Erreichung von Klimazielen und zur Verbesserung der Gesundheit bei. Daher fordern auch international zum Beispiel die Weltgesundheitsorganisation WHO und viele Kommunen bereits jetzt 30 Stundenkilometer als Regelgeschwindigkeit für lebenswerte Städte und Gemeinden.“

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VCÖ: Im Vorjahr weniger Schulwegunfälle und kein tödlicher Schulwegunfall

VCÖ (Wien, 19. August 2025) – In rund eineinhalb Wochen beginnt in Ostösterreich wieder die Schule. Im Vorjahr ist die Zahl der Schulwegunfälle erfreulicherweise um sieben Prozent zurückgegangen, berichtet die Mobilitätsorganisation VCÖ. Und es gab das erste Mal seit dem Jahr 2020 keinen tödlichen Verkehrsunfall am Schulweg. Aber bei 419 Schulwegunfällen wurden 451 Kinder verletzt. Der VCÖ rät Eltern von Kindern bis zum 12. Lebensjahr in den Ferien den Schulweg gemeinsam mit den Kindern zu üben. Vor allem bei Schulanfängern ist es wichtig, den besten Schulweg zu eruieren und in den Ferien öfters  gemeinsam zurückzulegen. Der Schulweg ist für Kinder eine wichtige Chance, Kompetenz im richtigen Verhalten im Straßenverkehr zu erlangen und auf eine regelmäßige Portion gesunde Bewegung zu kommen.  

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Drei Kinder mit Schultasche auf dem Schulweg, welche von hinten gezeigt werden und einen Gehsteig entlang gehen.

Was gegen eine Helmpflicht für E-Bikes und E-Scooter spricht

Seit vielen Jahren findet sich in unterschiedlichen politischen Strategiepapieren völlig zu Recht das Ziel, den Radverkehrsanteil zu erhöhen – die aktuelle Bundesregierung will ihn verdoppeln. Elektro-Fahrräder sind dabei längst in der Alltagsmobilität angekommen und haben das Potenzial, mehr Menschen für mehr und auch weitere Wege auf das Fahrrad zu bringen. Mit Verweis auf die Verkehrssicherheit wird derzeit in Österreich über eine Helmpflicht auf Radwegen diskutiert. Das ist zwar gut gemeint, wäre aber ein verkehrspolitisches Eigentor.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash