Aus der Forschung - Astrid Gühnemann

Viele Argumente sprechen für Reduktion der Höchstgeschwindigkeit innerorts

Astrid Gühnemann, Leiterin des Instituts für Verkehrswesen, Universität für Bodenkultur Wien

„Für eine Reduktion der Höchstgeschwindigkeiten innerorts, aber auch auf Autobahnen und sonstigen Freilandstraßen sprechen viele Argumente: Geringere Geschwindigkeiten reduzieren Energieverbrauch, Anzahl und Schwere von Unfällen, Verkehrslärm und Emissionen von Treibhausgasen und anderen Schadstoffen. Tempo 30 statt 50 innerorts verringert den Geschwindigkeitsunterschied zwischen Autos und Öffis und dem Fahrrad und erhöht die empfundene Sicherheit der nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Dies verbessert die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, macht aktive Mobilität attraktiver und trägt so zusätzlich zur Erreichung von Klimazielen und zur Verbesserung der Gesundheit bei. Daher fordern auch international zum Beispiel die Weltgesundheitsorganisation WHO und viele Kommunen bereits jetzt 30 Stundenkilometer als Regelgeschwindigkeit für lebenswerte Städte und Gemeinden.“

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VCÖ: Im Vorjahr passierten 18 von 32 tödlichen Radverkehrsunfällen im Ortsgebiet

VCÖ (Wien, am 2. Juni 2025) – Im Vorjahr passierten in Österreich 18 der 32 tödlichen Verkehrsunfälle von Radfahrerinnen und Radfahrer im Ortsgebiet, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ am Vortag des Welt-Fahrradtags aufmerksam. Davon war jedes dritte Todesopfer älter als 65 Jahre. Der VCÖ weist darauf hin, dass Gemeinden und Städte mit mehr Tempo 30 statt 50 die Verkehrssicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer deutlich erhöhen können. Gleichzeitig ist Tempo 30 eine sehr kostengünstige Maßnahme.

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Mehr Sicherheit, weniger Kosten: Wie Tempo 30 Gemeinden entlastet

Städte und Gemeinden in Österreich stehen unter erheblichem finanziellen Druck. Gleichzeitig wächst der Bedarf an sicherer Infrastruktur für aktive Mobilität, insbesondere auch fürs Radfahren. Es braucht Maßnahmen, die schnell, günstig und wirksam sind. Tempo 30 erfüllt diese Voraussetzungen: Es erhöht die Verkehrssicherheit, fördert die Mobilität zu Fuß und mit dem Fahrrad, senkt Unfallkosten und Gesundheitsbelastungen und lässt sich rasch und günstig umsetzen.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash