Aus der Forschung – Birgit Bednar-Friedl

„Es ist ein zentrales Ziel der Klimawandelanpassung, das Verkehrsnetz kompakt zu halten“

Porträtfoto von Birgit Bednar-Friedl
Birgit Bednar-Friedl, Klimaökonomin Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz

„Schäden am Verkehrsnetz haben in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen, verursacht vor allem durch Überschwemmungen, Rutschungen und Sturm. Hitze und Trockenheit strapazieren nicht nur Menschen, die am Verkehr teilnehmen, sie können auch zu Verformungen von Schienen und auch zu Stromausfällen führen. Zusätzlich entstehen erhebliche volkswirtschaftliche Folgen durch Streckenunterbrechungen und Zeitkosten von Umwegen. Mit dem fortschreitenden Klimawandel nehmen Hitze und Starkregen deutlich zu – und somit auch das Schadenspotenzial, wie mehrere Studien für Europa und Österreich belegen. Wer trägt nun die Schäden und die Kosten der Anpassung? Für die Infrastrukturschäden sind dies die Infrastrukturbetreiber sowie Länder und Gemeinden, über die Auszahlungen des Katastrophenfonds aber letztlich auch die Öffentlichkeit. Zeitkosten und Lieferkettenausfälle werden von Unternehmen und Privaten getragen. Neben dem Schutz der Infrastruktur ist es somit ein zentrales Ziel der Anpassung, das Verkehrsnetz kompakt zu halten und Redundanzen auf zentrale Strecken zu beschränken.“

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VCÖ: Fachleute für verstärkte Maßnahmen, um mehr Güter auf die Schiene zu bringen

VCÖ (Wien, 26. August 2025) - Statt zu steigen, ist der Anteil des Schienengüterverkehrs in der EU und in Österreich in den vergangenen Jahren gesunken. In Österreich betrug er laut aktuellsten Daten der Statistik Austria rund 26 Prozent. Das ist zwar um rund zwei Prozentpunkte höher als der Anteil von Österreichs Lkw, aber beim Straßengüterverkehr kommt noch ein fast doppelt so hoher Anteil durch ausländische Lkw dazu. Der VCÖ hat nun zur Zukunft des Schienengüterverkehrs insgesamt 259 Fachleute aus 177 Organisationen befragt. Einigkeit herrscht bei den Fachleuten darin, dass eine Stärkung des Schienengüterverkehrs notwendig ist und, dass in erster Linie die Bundespolitik dafür zuständig ist. Chancen sehen die Fachleute in der Digitalisierung und Automatisierung, Risiken in Zöllen, dem Rückzug klimapolitischer Maßnahmen und dem Abweichen vom Green Deal der EU.

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Foto (c) VCÖ

Mehr Grünraum in Städten fördert aktive Mobilität und Lebensqualität

Im Jahr 2024 wurde die sogenannte „Verordnung über die Wiederherstellung der Natur“ auf europäischer Ebene beschlossen. Dieses Gesetz ist eine Chance, die Klimaresilienz in Österreich zu erhöhen, aber auch die aktive Mobilität und Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu stärken.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash