Aus der Forschung – Birgit Bednar-Friedl

„Es ist ein zentrales Ziel der Klimawandelanpassung, das Verkehrsnetz kompakt zu halten“

Porträtfoto von Birgit Bednar-Friedl
Birgit Bednar-Friedl, Klimaökonomin Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz

„Schäden am Verkehrsnetz haben in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen, verursacht vor allem durch Überschwemmungen, Rutschungen und Sturm. Hitze und Trockenheit strapazieren nicht nur Menschen, die am Verkehr teilnehmen, sie können auch zu Verformungen von Schienen und auch zu Stromausfällen führen. Zusätzlich entstehen erhebliche volkswirtschaftliche Folgen durch Streckenunterbrechungen und Zeitkosten von Umwegen. Mit dem fortschreitenden Klimawandel nehmen Hitze und Starkregen deutlich zu – und somit auch das Schadenspotenzial, wie mehrere Studien für Europa und Österreich belegen. Wer trägt nun die Schäden und die Kosten der Anpassung? Für die Infrastrukturschäden sind dies die Infrastrukturbetreiber sowie Länder und Gemeinden, über die Auszahlungen des Katastrophenfonds aber letztlich auch die Öffentlichkeit. Zeitkosten und Lieferkettenausfälle werden von Unternehmen und Privaten getragen. Neben dem Schutz der Infrastruktur ist es somit ein zentrales Ziel der Anpassung, das Verkehrsnetz kompakt zu halten und Redundanzen auf zentrale Strecken zu beschränken.“

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VCÖ: Spritpreise um rund ein Fünftel niedriger als vor einem Jahr

VCÖ (Wien, 17. März 2023) – Vor einem Jahr hat der Spritpreis infolge von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine in Österreich erstmals die 2-Euro-Grenze überschritten. Zwölf Monate später ist der Preis pro Liter für Diesel um 38 Cent gesunken, für Eurosuper um 40 Cent, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Der Rückgang ist stärker als im EU-Schnitt. Der VCÖ weist darauf hin, dass sich aber auch bei gesunkenen Spritpreisen ein energiesparendes Mobilitätsverhalten auszahlt. Darüber hinaus braucht Österreich sehr rasch politische Maßnahmen, um den zu hohen Energieverbrauch im Verkehr deutlich zu reduzieren.

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Foto: Sarah Duit

E-Fuels für Pkw – zu spät, zu teuer und zu ineffizient

E-Fuels werden als neue Heilsbringer im Autosektor propagiert. Ein Versprechen, das sich bei genauerem Hinsehen als Illusion entpuppt und wie eine Seifenblase zerplatzt. Eigentlich ist die Rechnung einfach. Je mehr Zwischenschritte notwendig sind, desto mehr Energie geht am Weg von Energieerzeugung bis Nutzung im Fahrzeug verloren. Elektromobilität hat mit 81 Prozent den höchsten Gesamtwirkungsgrad. Bei der Produktion von Wasserstoff geht bereits etwa die Hälfte der Energie in der Produktion und Bereitstellung verloren, am Ende bleiben 26 Prozent Gesamtwirkungsgrad. Für die Produktion von E-Fuels wird besonders viel Energie benötigt. Am Ende ist der Gesamtwirkungsgrad von E-Fuels im Verbrennungsmotor nur bei etwa 14 Prozent.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash