Aus der Forschung - Elke Schimmel

Großzügig bemessene Flächen sind wichtig für Gehen und Radfahren

Porträtfoto von Elke Schimmel
Elke Schimmel, november:city

VCÖ-Magazin: Welche Aspekte sind besonders wichtig, damit ältere Menschen ihre Alltagswege möglichst gut zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen können?

Elke Schimmel: Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, mit Beeinträchtigungen konfrontiert zu sein, die Auswirkungen auf die Mobilität haben. Wenn eine Stadt oder Gemeinde sich darum bemüht, ein Umfeld zu schaffen, das darauf angemessen eingeht, kann dies für ältere Menschen positive Auswirkungen auf die Alltagsbewältigung haben und ihre Autonomie fördern. Auf stadtweiter Ebene ist daher eine konsequente Umsetzung kurzer Wege ein bedeutender Schritt.

VCÖ-Magazin: Was leisten in dieser Hinsicht unterschiedliche Formen der Verkehrsberuhigung?

Elke Schimmel: Je weniger Autos in der Stadt unterwegs sind, desto leichter können gerade ältere Menschen deren Geschwindigkeit einschätzen. Und geringere Geschwindigkeiten – zum Beispiel 30 Kilometer pro Stunde – bedeuten mehr Zeit für Reaktionen und Entscheidungen. Wichtig sind auch großzügig bemessene Flächen für das Gehen und den Radverkehr.

VCÖ-Magazin: Was ist bei der Gestaltung der Verkehrsflächen wichtig?

Elke Schimmel: Durch breitere Gehbereiche fühlen sich ältere Menschen durch andere Gehende weniger gedrängt, was ihr Wohlbefinden beim Gehen steigert. Auch im Hinblick auf den Radverkehr ist es wichtig, dass auch langsamere und möglicherweise bereits etwas unsicherere Radfahrinnen und Radfahrer gute Bedingungen vorfinden, um sich subjektiv sicher zu fühlen.
Mehr Bänke, attraktive Aufenthaltsbereiche und Plätze zum Begegnen tragen in deren Wahrnehmung generell zur Entschleunigung bei und machen Städte für Seniorinnen und Senioren – aber meist ja auch für alle anderen Altersgruppen – attraktiver.

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VCÖ: Im Vorjahr war fast jeder 4. Verkehrstote ein Motorradfahrer

VCÖ (Wien, 27. März 2025) – Im Vorjahr kamen 82 Menschen mit dem Motorrad bei Verkehrsunfällen in Österreich ums Leben, gleich viele wie im Jahr 2023, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt, dass in den vergangenen Jahren 80 Prozent der tödlichen Motorradunfälle auf Freilandstraßen passierten. Bei den tödlichen Motorradunfällen, die laut Polizei von den Motorradfahrern verursacht wurden, war nicht angepasste Geschwindigkeit, die Hauptursache. Bei den von Unfallgegnern verursachten tödlichen Motorradunfällen war Vorrangverletzung die häufigste Unfallursache. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen, um die Sicherheit beim Motorradfahren zu erhöhen.

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VCÖ: Zahl der tödlichen Radunfälle ging im Vorjahr um ein Viertel auf 32 zurück

VCÖ (Wien, 18. März 2025) – Die Zahl der tödlichen Radfahrunfälle im Straßenverkehr ist im Vorjahr um zehn auf 32 gesunken, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Mehr als die Hälfte der Todesopfer waren Seniorinnen und Senioren. Eine Detailanalyse des VCÖ der Radfahrunfälle im Zeitraum 2021 bis 2023 zeigt, dass nur zwei der 136 tödlichen Radfahrunfällen auf baulich getrennten Radwegen passierten. Der VCÖ fordert einen verstärkten Radwege-Ausbau. Gemeinsam mit der Bevölkerung möchte der VCÖ nun Problemstellen für den Radverkehr aufzeigen. In einer Online-Karte können gefährliche Abschnitte eingetragen werden. Der VCÖ sammelt die Einträge und leitet diese an die zuständige Stadt oder Gemeinde beziehungsweise das zuständige Bundesland weiter.

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