Aus der Forschung - Helfried Brunner und Gustav Resch

Wir haben eine Vielzahl an Lösungen vorliegen - diese gilt es umzusetzen

Porträtfoto von Gustav Resch
Gustav Resch, AIT

VCÖ-Magazin: Reicht das Stromnetz für die Energiewende im Verkehr?
Helfried Brunner: Wir brauchen einen signifikanten Ausbau und eine Verbesserung der Verteilnetze, um für die Elektrifizierung von Wärme und Verkehr sowie den Ausbau der Photovoltaik bereit zu sein. Bis zum Jahr 2040 müssen wir in etwa 30 Milliarden Euro investieren. Höhere Investitionen in die Netze sind volkswirtschaftlich deutlich besser als zu geringe Investitionen.
VCÖ-Magazin: Woher kommt die Energie? „Grüner Strom“ – oder auch fossil?
Gustav Resch: Derzeit wird mehr als drei Viertel der heimischen Stromnachfrage aus erneuerbaren Energien gedeckt. Gemäß Nationalem Energie- und Klimaplan sowie dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz, soll der Anteil in den kommenden Jahren weiter ansteigen. Bereits bis zum Jahr 2030 soll bilanziell so viel grüner Strom heimisch erzeugt werden, wie in Summe verbraucht wird. Säulen des Ausbaus sind die Photovoltaik, die Windkraft und – in kleinerem Umfang – auch die bereits sehr gut ausgebaute Wasserkraft. Es braucht auch Speicherlösungen, sowohl lokal als auch überregional.
VCÖ-Magazin: Welche unterschiedlichen Lösungen – von großem Maßstab, regional bis lokal – gibt es?
Gustav Resch: Schon heute haben wir eine Vielzahl an Lösungen. Diese gilt es umzusetzen. Es braucht aber auch Anreize und Regelungen – zum Beispiel zur Flexibilisierung der Stromnachfrage und zum Ausbau von Speichern, sodass Netze entlastet und Angebot und Nachfrage in Einklang gebracht werden können. In der lokalen Stromerzeugung ist Photovoltaik bereits sehr etabliert. Gemeinsam mit dem Einsatz lokaler Batteriespeicher kann so auch aus systemischer Sicht ein Beitrag zur Energiewende im Verkehrsbereich geleistet werden. Speicher helfen Stromnachfrage und -angebot in Einklang zu bringen. Wirksam sind auch Anreize, das Laden der Fahrzeuge in jene Stunden zu verlagern, wo ein Überschuss in der Erzeugung besteht.

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VCÖ: Reduktion des Spritverbrauchs um 1 Liter pro 100 Kilometer erspart im Schnitt rund 200 Euro pro Jahr an Spritkosten

VCÖ (Wien, 5. Oktober 2022) – Spritsparendes Fahren ist wichtiger denn je. Im Schnitt 200 Euro pro Jahr ersparen sich Österreichs Autofahrer und Autofahrerinnen, wenn der Verbrauch um nur 1 Liter pro 100 Kilometer reduziert wird, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Durch spritsparenden Fahrstil ist das erreichbar. Besonders wirksam sind gleiten statt rasen, rasch in den nächsthöheren Gang schalten und vorausschauend fahren, informiert der VCÖ.

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VCÖ begrüßt Kaiser-Vorschlag für niedrigere Tempolimits

VCÖ (Wien, 21. Juli 2022) - Die Mobilitätsorganisation VCÖ begrüßt den Vorschlag von Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser, die Tempolimits zu reduzieren, um Energie zu sparen. Der VCÖ weist darauf hin, dass laut Studie des Umweltbundesamts ein Pkw, der auf der Autobahn 110 km/h statt 130 km/h fährt, im Schnitt um 17 Prozent weniger Sprit verbraucht, bei Tempo 100 sogar um 23 Prozent weniger. Zudem sinken CO2-Ausstoß, Schadstoff-Ausstoß und auch das Unfallrisiko. Für Freilandstraßen spricht sich der VCÖ für Tempo 80 statt 100 aus.

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