Aus der Forschung - Holger Heinfellner

Die Mobilitätswende braucht energieeffiziente Verkehrsmittel

Porträtfoto von Holger Heinfellner
Holger Heinfellner, Umweltbundesamt

VCÖ-Magazin: Wie gelingt die Energie- und Mobilitätswende?
Holger Heinfellner: Die Zukunft der Energie im österreichischen Verkehr ist erneuerbar. Die zur Verfügung stehende Menge für die erforderliche Energie- und Mobilitätswende ist aber begrenzt. Daher brauchen wir die besten Technologien für die passenden Anwendungen und umfassende Veränderungen im Mobilitätsverhalten und in der Verkehrsmittelwahl. Mit zunehmender Digitalisierung in allen Lebensbereichen bieten sich viele Möglichkeiten, Autofahrten gänzlich zu vermeiden. Dies gelingt beispielsweise durch vermehrte Home-Office-Nutzung in der Personenmobilität oder einer effizienteren Fahrzeugauslastung im Güterverkehr. Flächenwidmung und Raumplanung müssen diese Entwicklungen unterstützen.
VCÖ-Magazin: Welche Verkehrsmittel sind besonders energieeffizient?
Holger Heinfellner: Aus Sicht des Umweltbundesamts sollten Wege, die nicht vermieden werden können, auf besonders energieeffiziente Verkehrsmittel wie den öffentlichen Personenverkehr, den schienengebundenen Güterverkehr oder aktive Mobilität wie zum Beispiel Radfahren verlagert werden. Für alle übrigen Wege sollten batterie-elektrische Fahrzeuge zum Einsatz kommen, da diese Technologie mit Abstand die höchste Energieeffizienz aufweist. Elektro-Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb können in ausgesuchten Anwendungsfällen wie dem Schwerverkehr eine wichtige Ergänzung darstellen.
VCÖ-Magazin: Und E-Fuels?
Holger Heinfellner: E-Fuels werden dort einen wichtigen Beitrag leisten, wo die technologischen Alternativen in ihrem Einsatz eingeschränkt sind, zum Beispiel im Flugverkehr. Je mehr Strom für die Herstellung von E-Fuels verwendet wird, desto weniger steht für andere, energieeffizientere Verkehrsmittel zur Verfügung.

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VCÖ-Fachveranstaltung: Energie- und Ressourcenverbrauch des Verkehrs reduzieren

Ein Drittel von Österreichs Gesamtenergiebedarf werden für Mobilität und Gütertransport benötigt, so viel wie von keinem anderen Sektor, macht der VCÖ aufmerksam. Innerhalb des Verkehrs ist der Kfz-Verkehr der größte Energiefresser und für 87 Prozent des Energieverbrauchs verantwortlich. Der Energie- und Ressourcenverbrauch des Verkehrs kann deutlich reduziert werden, wie die VCÖ-Fachveranstaltung am 13. Februar 2025 mit Vorträgen unter anderem aus Norwegen, Deutschland und Brüssel und mehr als 220 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigte.

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Darstellung: Energie im Verkehr

VCÖ: Fast die Hälfte der Neuwagen waren im Vorjahr SUV

VCÖ (Wien, 24. Jänner 2025) – 113.304 SUV und Geländewagen wurden laut Statistik Austria im Vorjahr neu zugelassen, so viele wie noch nie, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Im Bundesländer-Vergleich wurden in Wien die meisten SUV neu zugelassen. Bei den Antriebsformen ist der SUV-Anteil bei Plug-In Hybrid-Pkw am höchsten und bei E-Pkw am zweithöchsten. Der VCÖ warnt davor, bei Elektroautos die gleichen Fehler zu machen wie bei Diesel-Pkw. Insgesamt ist der durchschnittliche Spritverbrauch der neuzugelassenen Benzin- und Diesel-Pkw mit rund sechs Liter nach wie vor hoch.

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