Aus der Forschung - Katharina Helfert

Nahtlose Reiseinformation über die Grenzen hinweg

Porträtfoto von Katharina Helfert
Katharina Helfert, Teamleiterin DTI Trends & Technology AustriaTech

„Der erste wichtige Schritt für die Verbesserungen im Bereich des grenzüberschreitenden Personenverkehrs ist die Schaffung einer durchgängigen Informationskette über die geografischen, aber auch organisatorischen Grenzen hinweg. Mit der Delegierten Verordnung 2017/1926 hat die Europäische Kommission im Jahr 2017 einen wichtigen Rahmen für die Verbesserung und Harmonisierung der Datengrundlagen einerseits und die Nutzung des Linking of Services Ansatz (OJP) andererseits geschaffen. OJP ermöglicht dabei, dass Reiseinformationsdienste miteinander kommunizieren können, ohne die Daten der anderen Dienste zu integrieren. Dabei wird auf bestehenden Diensten aufgebaut.

Aber neben diesen technischen Voraussetzungen sind die Bereitschaft zur Kooperation, neue Kooperationsstrukturen und entsprechende „Spielregeln“ für die Zusammenarbeit essenziell, um die Bereitstellung von entsprechenden hochqualitativen Diensten auch tatsächlich zu ermöglichen. Das gilt nicht nur für den Bereich der grenzüberschreitenden Information, sondern umso mehr, wenn es im Bereich des grenzüberschreitenden Personenverkehrs (ganz unabhängig von den technischen Ansätzen im Hintergrund) darum geht,
die nächsten Schritte in Richtung Reservierung, Buchung und Bezahlung zu gehen.

Ein Beispiel für eine Initiative im Bereich OJP ist „LinkingAlps“, das derzeit mit österreichischer Beteiligung in der Beta-Phase läuft. AustriaTech koordiniert die Vorprojekte und die Verkehrsauskunft Österreich stellt ihre österreichweiten Reiseinformationen in einer OJP-Schnittstelle zur Verfügung. Insgesamt sind an diesem Projekt 14 Partner aus sechs
Ländern der Alpenregion beteiligt.

Reiseinformationen über Grenzen, Betreibende und Verkehrsträger hinweg werden von den Projektpartnern gemeinsam genutzt, um im Alpenraum nahtloses Reisen mit umweltverträglicheren Modi zu erleichtern. Die Reisenden können so die gesamte Reise vom Start bis zum Ziel auf einem einzigen Dienst einsehen.“

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Transformation statt Weiter-wie-bisher: Straßenbau und Klimakrise

In Österreich wird gerade eine klimapolitische Richtungsentscheidung diskutiert: Steht der weitere Ausbau von Autobahnen und Schnellstraßen im Widerspruch zur Erreichung der Klimaziele? Die Antwort der Wissenschaft ist eindeutig: Ja, denn Straßen generieren Verkehr. Und auch die Einschätzung der Bevölkerung Österreichs ist klar und deutlich: Autobahnen und Schnellstraßen auszubauen, steht im Widerspruch zur Erreichung der Klimaziele – sagen 71 Prozent gemäß einer aktuellen, repräsentativen Market-Umfrage im Auftrag des VCÖ. 63 Prozent sind der Meinung, dass das hochrangige Straßennetz bis zum Jahr 2050 in Summe nicht weiter ausgebaut werden soll, wovon 7 Prozent gar für einen Rückbau plädieren.

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Grafik: VCÖ 2021

Infrastrukturen für die Verkehrswende

Die VCÖ-Publikation widmet sich dem Thema des Aus-, Um- und Rückbaus von Verkehrsinfrastrukturen für eine klimafitte Zukunft. Rund 30 Prozent der Treibhausgas-Emissionen Österreichs verursacht der Verkehr. Infrastrukturen benötigen lange Zeiträume vom Beginn der Planung über die Errichtung bis zu ihrer Nutzung. Damit Österreich bis zum Jahr 2040 klimaneutral sein kann, ist heute in Infrastrukturen für klimaverträgliche Mobilität, wie Öffentlicher Verkehr, Radfahren und Gehen sowie in die Energieinfrastruktur für E-Mobilität zu investieren.

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