Aus der Forschung - Katja Diehl

Die Privilegien des Autos unter allen verteilen

Katja Diehl, She Drives Mobility www.katja-diehl.de

Es gibt drei Regeln der Verkehrswende: Verkehr vermeiden, Verkehr verlagern, technische Innovationen. Die Covid19-Pandemie hat gezeigt: Menschen mit Bürojobs können telependeln und so viele Wege vermeiden. Der dritte Schritt, der Glaube an eine Technik, die alle Probleme lösen wird, ist meistens eine Ausrede, das Handeln in die Zukunft zu verschieben. Verkehrswende braucht jedoch heute klare Rahmenbedingungen. Neben attraktiven Angeboten, wie dem Klimaticket in Österreich, heißt das, das Auto als gleichberechtigten Partner im Mobilitätsmix zu sehen – seine Privilegien unter allen zu verteilen. Momentan gibt es viele Mobilitätslücken, die Menschen davon abhalten, das Auto stehenzulassen. Diese Lücken können Software-Unternehmen wie door2door aus Berlin gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen schließen. Es hat einen Algorithmus zum On-Demand-Ridepooling entwickelt, der auf Basis von Mobilitätsdaten neue Rufbusse mit virtuellen Haltestellen digital gestaltet. Innerhalb weniger Wochen können sie auf die Straße kommen und den Komfort des öffentlichen Verkehrssystems attraktivieren. In dieses System können auch Sharing-Angebote – Fahrräder, E-Scooter und Roller – eingespeist werden.

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VCÖ-Fachveranstaltung: Bessere Mobilität für die Regionen

Jeder dritte Haushalt in Österreich befindet sich in einem Gebiet mit geringer Bevölkerungsdichte. Dort fährt nur rund ein Fünftel mehrmals im Monat oder öfters mit dem Öffentlichen Verkehr, die Hälfte nie. Auch in den Regionen ist ein gutes öffentlich zugängliches Mobilitätsangebot möglich, wie die vorgestellten Projekte bei einer VCÖ-Fachveranstaltung am 23. November 2023 zeigen.

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Foto: Lkw-Kolonne

VCÖ-Studie: Mit steigender Anzahl der Zugverbindungen sinkt in den regionalen Zentren die Anzahl der Pkw

VCÖ (Wien, 22. November 2023) – Ein gutes Bahnangebot erspart vielen Haushalten auch in regionalen Zentren den Besitz eines Autos oder zumindest eines Zweitwagens, wie eine aktuelle VCÖ-Studie zeigt. In regionalen Zentren, wo es weniger als 50 Zughalte pro Tag gibt, kommen auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner 557 private Pkw, in den regionalen Zentren mit mehr als 100 Zughalte täglich sind es mit 491 deutlich weniger. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert die Umsetzung einer flächendeckenden Mobilitätsgarantie bis zum Jahr 2030.

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Foto: Sarah Duit