Aus der Forschung – Margreth Keiler und Stefanie Peer

„Zunehmende Extremwettereignisse werden zur Belastungsprobe für Straßen, Brücken und Bahntrassen“

Porträtfoto von Margreth Keiler und Stefanie Peer
Margreth Keiler (Universität Innsbruck) ist Projektleiterin des Zweiten Österreichischen Sachstandsberichts zum Klimawandel (AAR2), Stefanie Peer (WU Wien) Leitautorin zum Kapitel „Bebaute Umwelt und Mobilität“ des AAR2.

„Im Zuge des Klimawandels muss sich Österreich auf häufigere und intensivere Extremwetterereignisse, wie Starkregen, längere Hitzeperioden und daraus resultierende Sekundärfolgen wie Hangrutschungen und Überflutungen einstellen. Diese Entwicklungen werden zur Belastungsprobe für Straßen, Brücken und Bahntrassen, da diese bei der Planung auf vergangenen Extremereignissen basieren, jedoch nicht auf aktuellen und zukünftigen Bedingungen. So führt intensiver Starkniederschlag zu Überflutungen, Hangrutschungen, Erosion und Unterspülungen, wodurch wichtige Verkehrsachsen beschädigt und teilweise über Wochen unpassierbar werden – wie zum Beispiel im Herbst 2024 entlang der Westbahnstrecke zwischen Wien und St. Pölten. Langanhaltende Hitzeperioden führen dazu, dass Asphalt sich verformt und dass sich Betonplatten und Schienen durch thermische Ausdehnung aufwölben können. Besonders gefährdet sind Infrastrukturen in engen Tälern sowie in stark versiegelten (städtischen) Gebieten, wo Wasser schlechter abfließt und Hitze sich staut. Anpassung bedeutet, Materialien und Bauweisen weiterzuentwickeln, etwa durch helle, wasserdurchlässige Oberflächen, verbesserte Entwässerung, Stabilisierung von Böschungen und Beschattung. Es bedeutet auch, Planungsstandards konsequent auf ein sich veränderndes Klima auszurichten.

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VCÖ: In den Niederlanden kommen bereits zwei Drittel der Fahrgäste zu Fuß oder per Rad zum Bahnhof

VCÖ (Wien, 16. Mai 2024) – Eine gute Erreichbarkeit der Bahnhöfe und Bushaltestellen zu Fuß und mit dem Fahrrad erhöht die Anzahl der Fahrgäste des Öffentlichen Verkehrs. Das zeigen internationale und nationale Beispiele, die heute bei der VCÖ-Fachkonferenz präsentiert wurden. In einem verkehrsberuhigten Umfeld steigt die Bereitschaft, längere Strecken zu Fuß zu gehen, der Einzugsbereich von Haltestellen des Öffentlichen Verkehrs verdreifacht sich dadurch. Während in Österreich rund 40 Prozent der Fahrgäste zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Bahnhof kommen, sind es in den Niederlanden bereits 68 Prozent.

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Foto: Sarah Duit

Bahnsysteme in Europa harmonisieren

Der Bahnverkehr in Europa ist von einer Vielzahl unterschiedlicher nationaler Regelungen und Systeme geprägt. Dadurch entstehen an den Grenzen Verzögerungen. Auch ein Buchungssystem für internationale Tickets fehlt. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Bahn auf internationalen Verbindungen zu stärken, sind Bahnsysteme umfassend zu harmonisieren.

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Eisenbahnbrücke über eine Grenze, auf der die Strom-Oberleitung mitten auf der Brücke endet