Aus der Forschung - Marion Jungbluth

Frauen sind anders mobil

Marion Jungbluth, Deutsche Verbraucherzentrale Bundesverband

VCÖ-Magazin: Was kann die weibliche Perspektive für eine zukunftsweisende Mobilität einbringen, was derzeit fehlt?

Marion Jungbluth: Mehr als die Hälfte der Menschen sind weiblich und viel unterwegs. Studien zeigen: Frauen sind anders mobil. Sie legen dreimal so viele Begleitwege zurück wie Männer und gehen doppelt so oft einkaufen. Die Anforderungen an das Mobilitätsangebot sind andere, wenn auch Kinder und Einkaufstaschen zu transportieren sind. Ein ganzheitliches Mobilitätssystem muss die Bedürfnisse aller Menschen berücksichtigen. Um diese Bedürfnisse zu erkennen, braucht die Verkehrspolitik neue Resonanzräume und ein partizipatorisches Design, zum Beispiel durch Mobilitätsräte.

VCÖ-Magazin: Welche Anforderungen haben speziell Frauen an den Öffentlichen Verkehr?

Marion Jungbluth: Unpünktlichkeit, schlechte Taktung und seltene Verbindungen erschweren die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Darüber hinaus ist das subjektive Sicherheitsempfinden bei Frauen in öffentlichen Verkehrsmitteln niedriger. Auch weil Frauen immer noch mehr Care-Arbeit leisten, fehlen oft Zeit und Nerven, Mobilitäts-Apps auszuprobieren. Wichtig ist ein besseres Angebot, also mehr Verbindungen, engere Takte, bessere Verknüpfung, sowie mehr Qualität durch Maßnahmen, die Fahrten sicherer und angenehmer machen. Öffentlicher Verkehr muss für alle die einfache und beste Wahl werden.

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Mobilitätsgespräch 2025: Faire und effiziente Mobilität mit Daten und KI

Beim 7. Mobilitätsgespräch lag der Fokus auf den Herausforderungen und Chancen von großen Mengen an Daten, KI und Fairness in der Mobilität. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Mobilität fair und effizient gestaltet wird. Von Data Gap, Datenschutz, Mobility Data Space, Green AI, autonomes Fahren bis hin zu Kooperationen und Wir-System.

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Foto: ÖBB/Andreas Scheiblecker

VCÖ: Durch Koralmbahn großes Potenzial für verstärkten Umstieg vom Auto auf die Bahn

VCÖ (Wien, 11. Dezember 2025) - Die Reisezeit ist ein zentraler Faktor bei der Verkehrsmittelwahl. Mit der Eröffnung der Koralmbahn werden in der Steiermark und Kärnten zahlreiche Fahrzeiten verkürzt, ebenso Fahrten etwa von Wien oder Wiener Neustadt nach Kärnten. Das Potenzial für einen verstärkten Umstieg vom Auto auf die Bahn ist groß, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ. Vor allem im Pendelverkehr können damit Staus und Unfälle vermieden werden. Unternehmen können ihre Beschäftigten mit einem Öffi-Jobticket beim Umstieg zusätzlich unterstützen.

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©ÖBB/isochrom