Aus der Forschung – Stefanie Peer

„Der Öffentliche Raum spielt eine zentrale Rolle“

Porträtfoto von Stefanie Peer
Stefanie Peer, Leiterin des Forschungsinstituts für Raum- und Immobilienwirtschaft der WU Wien

„Wie auch im zweiten österreichischen Sachstandsbericht zum Klimawandel dargestellt, spielt der Öffentliche Raum eine zentrale Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel. Begrünung und gezielte Beschattung, etwa an Haltestellen oder entlang von Wegen, können das Mikroklima deutlich verbessern und Hitzeinseln abmildern. Entsiegelte Flächen und Maßnahmen zur Regenwasserspeicherung können wiederum die Resilienz gegenüber Starkregenereignissen stärken, während Frischluftschneisen nächtliche Abkühlung begünstigen. Viele dieser Anpassungsmaßnahmen weisen Synergien mit Klimaschutzmaßnahmen auf, insbesondere im Bereich Verkehr: Wird der Autoverkehr (und die damit verbundenen Treibhausgas-Emissionen) reduziert, bieten nicht mehr benötigte Verkehrsflächen Potenzial für Begrünung und Entsiegelung. Geringere lokale Emissionen und weniger Lärm werten den Öffentlichen Raum zusätzlich auf. Zielkonflikte – wie verdichtete Bebauung, die einerseits für kurze Wege sorgt, aber andererseits das Entstehen von Hitzeinseln begünstigt – lassen sich durch klimasensible, vorausschauende Planung abfedern.“

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Infrastrukturpolitik an Klima- und Energieziele anpassen

Im Jahr 2030 darf der Verkehr höchstens 15,7 Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgase ausstoßen – so das Ziel der Klima- und Energiestrategie von Österreichs Bundesregierung: „Im Mobilitätsbereich sind aufgrund massiver Emissionssteigerungen um 66 % seit 1990 besondere Reduktionen gefordert.“ Verkehrsinfrastrukturen wirken langfristig. Was heute gebaut wird, wird auch in 20 oder 30 Jahren genutzt werden. Umso wichtiger ist es, dass die heute geplanten Infrastrukturen mit den Klimazielen übereinstimmen.

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