Aus der Praxis - Andrea Möller

Öffentlicher Nahverkehr profitiert vom Tourismus

Porträtfoto von Andrea Möller
Andrea Möller, Senior Consultant und Stabstelle Nachhaltigkeit, dwif–Tourismusberatung

„In der Reisemarktforschung wächst der Anteil nachhaltigkeitsbewusster Konsumentinnen und Konsumenten seit Jahren langsam, aber stetig. Allerdings hält sich ebenso der Attitude-Behaviour, das heißt Menschen möchten zwar zunehmend nachhaltiger Reisen und äußern auch konkrete Mehrzahlungsbereitschaft zum Beispiel für umweltverträglich wirtschaftende Unterkünfte, regional und artgerecht erzeugte Fleisch- und Milchprodukte in der Gastronomie, verhalten sich mangels Auswahl an Angeboten aber meist nicht danach. Die Tourismuswirtschaft ist im eigenen Interesse gefordert, zur Erhaltung ihrer natürlichen Grundlagen ausreichend glaubwürdige nachhaltige Alternativen zu schaffen. Das Erfolgsmodell nachhaltiger regionaler Mobilität durch Gästekarten zeigt, dass Tourismus zusätzliches Geld für nachhaltigen öffentlichen Nahverkehr einspielen kann, der auch der Bevölkerung vor Ort nutzt. Ähnliches gilt beispielsweise in zahlreichen Biosphärenreservaten für die gastronomische Fleischveredelung, die Landschaftspflege durch extensive Weidenutzung unterstützt.“

Zurück zur Übersicht

VCÖ zu IPCC-Bericht: Mehr Tempo beim Klimaschutz, weniger Tempo auf der Straße

Wien (VCÖ, 20. März 2023) - Die negativen Auswirkungen durch den menschengemachten Klimawandel sind bereits eingetreten und werden mit jedem weiteren Schritt der globalen Erwärmung weiter eskalieren, warnt der UNO-Weltklimarat in seinem aktuellen Bericht. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist auf die Verantwortung der heutigen Erwachsenen-Generation gegenüber ihren Kindern und Enkelkindern hin: Heute können wir noch mit verstärkten, rasch wirksamen Klimaschutzmaßnahmen weitere Eskalationen der Klimakrise verhindern. Im Verkehrsbereich ist der Aufholbedarf beim Klimaschutz groß, auch in Österreich.

Mehr dazu

E-Fuels für Pkw – zu spät, zu teuer und zu ineffizient

E-Fuels werden als neue Heilsbringer im Autosektor propagiert. Ein Versprechen, das sich bei genauerem Hinsehen als Illusion entpuppt und wie eine Seifenblase zerplatzt. Eigentlich ist die Rechnung einfach. Je mehr Zwischenschritte notwendig sind, desto mehr Energie geht am Weg von Energieerzeugung bis Nutzung im Fahrzeug verloren. Elektromobilität hat mit 81 Prozent den höchsten Gesamtwirkungsgrad. Bei der Produktion von Wasserstoff geht bereits etwa die Hälfte der Energie in der Produktion und Bereitstellung verloren, am Ende bleiben 26 Prozent Gesamtwirkungsgrad. Für die Produktion von E-Fuels wird besonders viel Energie benötigt. Am Ende ist der Gesamtwirkungsgrad von E-Fuels im Verbrennungsmotor nur bei etwa 14 Prozent.

Mehr dazu
Foto: Spencer Imbrock, unsplash