Aus der Praxis - Andrea Möller

Öffentlicher Nahverkehr profitiert vom Tourismus

Porträtfoto von Andrea Möller
Andrea Möller, Senior Consultant und Stabstelle Nachhaltigkeit, dwif–Tourismusberatung

„In der Reisemarktforschung wächst der Anteil nachhaltigkeitsbewusster Konsumentinnen und Konsumenten seit Jahren langsam, aber stetig. Allerdings hält sich ebenso der Attitude-Behaviour, das heißt Menschen möchten zwar zunehmend nachhaltiger Reisen und äußern auch konkrete Mehrzahlungsbereitschaft zum Beispiel für umweltverträglich wirtschaftende Unterkünfte, regional und artgerecht erzeugte Fleisch- und Milchprodukte in der Gastronomie, verhalten sich mangels Auswahl an Angeboten aber meist nicht danach. Die Tourismuswirtschaft ist im eigenen Interesse gefordert, zur Erhaltung ihrer natürlichen Grundlagen ausreichend glaubwürdige nachhaltige Alternativen zu schaffen. Das Erfolgsmodell nachhaltiger regionaler Mobilität durch Gästekarten zeigt, dass Tourismus zusätzliches Geld für nachhaltigen öffentlichen Nahverkehr einspielen kann, der auch der Bevölkerung vor Ort nutzt. Ähnliches gilt beispielsweise in zahlreichen Biosphärenreservaten für die gastronomische Fleischveredelung, die Landschaftspflege durch extensive Weidenutzung unterstützt.“

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VCÖ: Lobautunnel weder aus Mobilitäts- noch aus Klimasicht zukunftsfähig

VCÖ (Wien, 20. April 2022) – Der sündteure Lobautunnel ist nicht nur aus Umweltsicht, sondern auch aus Verkehrssicht nicht zukunftsfähig, stellt der VCÖ fest. Straßenausbau führt zu mehr Verkehr und damit a la longue wieder zu mehr Staus. Die Klimaziele kann Österreich nur mit einer verstärkten Verlagerung von Autofahrten auf Öffis erreichen, betont der VCÖ. Der Verkehr ist der einzige Sektor dessen CO2-Emissionen seit dem Jahr 1990 nicht gesunken sind, sondern im Gegenteil stark gestiegen sind. Bei Verfehlen der Klimaziele drohen Österreich Zahlungen in der Höhe von vielen Milliarden Euro, wie ein Rechnungshofbericht im vergangenen Jahr festgestellt hat.

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Foto: Sarah Duit

VCÖ: Österreich war auch im Corona-Jahr EU-Spitzenreiter beim Bahnfahren, die Schweiz blieb Europameister

VCÖ (Wien, 10. April 2022) – Die Covid-19 Pandemie hat im Jahr 2020 zu einem starken Rückgang der Bahnfahrten in Europa geführt. Doch auch im Corona-Jahr 2020 wurde in der Schweiz mit 1.539 Kilometer pro Person am meisten in Europa Bahn gefahren, informiert der VCÖ. Und Österreich war erneut EU-Champion, knapp vor Frankreich. Die Energiekrise führt vor Augen, wie wichtig ein dichteres Bahnnetz und häufigere Verbindungen für eine leistbare Mobilität sind, betont der VCÖ.

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Foto: Sarah Duit