Public-Health Expertin Anita Rieder, Vizerektorin Med-Uni Wien

„Gesunde und sichere Bewegung fördern“

Wichtige Gesundheitsentscheidungen betreffen nicht nur den Gesundheitssektor, sondern auch Mobilität. „Gesunde und sichere Bewegung im Alltag fördern“, lautet eines der zehn Gesundheitsziele, die von der Bundesregierung beschlossen wurden. Aus meiner Sicht ist das auch eine wesentliche Aufgabe der Städteplanung. Diese gesundheitsförderliche Strategie sollte sich langfristig auch auf die Gesundheit der Bevölkerung messbar auswirken. Ein großes Gesundheitsproblem ist die Zuckerkrankheit (besonders Typ 2 Diabetes). In der Diabetesprävention ist die Steigerung der Alltagsbewegung ein zentrales Element. 85 Prozent der nicht berufsbezogenen „Sitzzeiten“ sind vor allem durch Autofahrten sowie Fernsehen beziehungsweise Bildschirmnutzung verursacht. Das Fördern von Gehen, Radfahren und weiteren aktiven Mobilitätsformen wirkt dem entgegen. Wichtig ist es, die Stadt so zu gestalten, dass im Alltag und in den städtischen Erholungs- und Freizeitzonen für eine sichere Bewegung für Kinder und Erwachsene gesorgt ist. Das Instrument der Gesundheitsfolgenabschätzung in der Städteplanung einzusetzen, sollte dabei Standard werden.

Anita Rieder
Medizinische Universität Wien,
Vizerektorin für Lehre, Leiterin
Zentrum für Public Health

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VCÖ: Im Straßenverkehr verunglücken mehr als viermal so viele junge Männer tödlich wie junge Frauen

VCÖ (Wien, 7. März 2025) In der Verkehrssicherheit sind die Geschlechterunterschiede groß, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zum Weltfrauentag am 8. März zeigt. Insgesamt verursachen Männer doppelt so viele Verkehrsunfälle mit Personenschaden wie Frauen und sogar dreieinhalb Mal so viele tödliche Verkehrsunfälle. Bei den Unfallopfern ist der Unterschied bei den 15- bis 24-Jährigen am größten: In den vergangenen vier Jahren kamen viereinhalb Mal so viele junge Männer wie junge Frauen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Weiteres Ergebnis der VCÖ-Analyse: 43 Prozent der weiblichen Verkehrstoten waren Seniorinnen, der Anteil tödlicher Unfälle im Ortsgebiet ist bei Frauen höher als bei Männern. Durch eine seniorengerechte Verkehrsplanung und mehr Verkehrsberuhigung im Ort kann ihre Verkehrssicherheit deutlich erhöht werden, betont der VCÖ.

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Foto: Kleines Kreuz mit Kerzen neben einer Freilandstraße

VCÖ zu langfristigen Auswirkungen der Pandemie: Mehr Radverkehr, mehr Homeoffice

VCÖ (Wien, 24. Februar 2025) - Die Covid-19 Pandemie hatte kurzfristig starke Auswirkungen auf die Mobilität. Fünf Jahre nach Ausbruch der Pandemie gibt es als langfristige Auswirkungen auf die Mobilität eine Zunahme des Radverkehrs und mehr Homeoffice, stellt die Mobilitätsorganisation VCÖ fest. Der Autoverkehr war im Vorjahr auf dem Niveau wie vor der Pandemie, der Schienenverkehr übertraf bereits im Jahr 2023 das Vor-Pandemie Niveau. Um den Trend zum Rad und das Potenzial von Elektro-Fahrrädern im Alltag bestmöglich nutzen zu können, braucht es in Österreich eine Radinfrastruktur-Offensive, betont der VCÖ.

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Foto: Mobilitätsagentur