Aus der Praxis - Betül Bretschneider

Begrünen gegen sommerliche Überhitzung

Betül Bretschneider, UrbanTransform Research Consulting

„Unser Projekt ‚Greening Aspang – Kooperatives und interdisziplinäres Planungsverfahren zur Umgestaltung und Begrünung eines Straßenraumes‘ zielt auf eine klimaverträgliche Straßenplanung gegen sommerliche Überhitzung und für Freiraumschaffung ab. Der VCÖ-Mobilitätspreis war für das Projektkonsortium eine wichtige Unterstützung bei der Sichtbarmachung des Projektes in den Medien, in Fachkreisen und einer breiteren Öffentlichkeit. Eine Straßenneunutzung als Grünraum ist ein komplexes Verfahren mit unzähligen Akteuren, das ein Umdenken in der Planungspolitik und Straßenverwaltung verlangt. Das Projekt wurde in einem partizipativen und integrativen Prozess erfolgreich entwickelt und wartet noch auf eine Umsetzung – das ist eine politische Entscheidung. Zwischenzeitlich konnten wir ein ähnliches Projekt, die Begrünung eines Gewerbehofs der Autobahnmeisterei Inzersdorf mit Bäumen, Sträuchern und Entsiegelungsmaßnahmen umsetzen.“

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Wie Städte die Mobilitätswende voranbringen

In der VCÖ-Publikation „Wie Städte die Mobilitätswende voranbringen“ wird gezeigt, welche einschneidenden Auswirkungen der Pkw-Fokus der urbanen Verkehrsplanung der vergangenen Jahrzehnte hatte und welche Maßnahmen in unterschiedlichen Städten ergriffen werden, um den öffentlichen Raum als hochwertigen Wohn-, Lebens- und Aufenthaltsraum für Menschen zurückzugewinnen.

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Das Prinzip der "Schwammstadt" gegen urbane Hitze

Mit 2,7 Grad Celsius über dem Durchschnitt war der Sommer des Jahres 2019 der zweitwärmste seit Messbeginn im Jahr 1767. Im Juli diesen Jahres gab es in vielen Orten Österreichs bereits bis zu zehn Hitzetage mehr als normalerweise im ganzen Sommer. Besonders betroffen von der Hitze sind die Städte, in denen wegen ihrer dichten Bebauung höhere Temperaturen entstehen als im Umland. Dieser Wärmeinseleffekt macht bis zu zehn Grad Temperaturunterschied aus. Die tagsüber aufgeheizten Oberflächen behindern die nächtliche Abkühlung und führen zu immer häufigeren und längeren Phasen, in denen die Tiefsttemperatur auch nachts nicht unter zwanzig Grad sinkt.
Das Prinzip der "Schwammstadt" verwirklicht durchlässige Straßenoberflächen mit vergrößerten Schotterbereichen im Untergrund. Einerseits finden so Bäume genug Platz zum Wachsen, andererseits kann Regenwasser lokal versickern - und bei Hitze durch langsames Verdunsten die Umgebung aktiv kühlen.

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