Aus der Praxis – Birgit Gerstorfer

„Sicherheit von älteren Menschen muss bei der Verkehrsplanung stärker berücksichtigt werden“

Porträtfoto von Birgit Gerstorfer
Birgit Gerstorfer, Präsidentin Pensionistenverband Österreichs (PVÖ)

„Mobilität ist die Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. Leider ist es eine Tatsache, dass ältere Menschen im Straßenverkehr überdurchschnittlich häufig schwer verletzt oder sogar getötet werden. Einen besonders hohen Anteil haben hier Fußgängerinnen und Fußgänger – und meistens passieren diese Unfälle im Ortsgebiet. Das zeigt, dass unser Verkehrssystem auf ältere Menschen zu wenig Rücksicht nimmt. Dabei ist Mobilität die Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und für ein selbstbestimmtes Leben. Der Pensionistenverband fordert daher unter anderem, dass die Sicherheit von älteren Menschen bei der Verkehrsplanung noch stärker berücksichtigst werden muss – unter anderem durch längere Ampelphasen, Ausbau der Gehsteige und bessere Beleuchtung. Ebenso sollten ungesicherte Bahnübergänge endlich der Vergangenheit angehören. Distanzen zwischen Zebrastreifen sollten verringert und so mehr sichere Querungsmöglichkeiten geschaffen werden. Unübersichtliche Straßenübergänge sollten entschärft werden.“

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VCÖ: Zahl der Verkehrstoten in Österreich im 1. Halbjahr stark gestiegen – 162 Todesopfer

VCÖ (Wien, 1. Juli 2025) – Die Zahl der Verkehrstoten ist heuer im 1. Halbjahr um 17 Prozent gestiegen, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Seit Jahresbeginn kamen in Österreich bereits 162 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, um 24 mehr als im 1. Halbjahr 2024. Der VCÖ weist darauf hin, dass im Vorjahr die Zahl der Verkehrstoten im zweiten Halbjahr um 54 Prozent höher war als im 1. Halbjahr. Angesichts der hohen Opferzahl fordert der VCÖ verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen, insbesondere auf Freilandstraßen. Bei Hitze steigt das Unfallrisiko, warnt der VCÖ.

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Foto: Kleines Kreuz mit Kerzen neben einer Freilandstraße

VCÖ: Auch in Österreichs Kleinstädten ist Hitzebelastung großes Problem – fast die Hälfte der Bevölkerung fühlt sich durch Hitze belastet

VCÖ (Wien, 24. Juni 2025) –Nicht nur in Großstädten, auch in Österreichs Kleinstädten ist der Anteil der Bevölkerung, der von der Hitze belastet wird, hoch, macht der VCÖ aufmerksam. Beim aktuellsten Mikrozensus der Statistik Austria gaben österreichweit 46 Prozent der Bevölkerung an, dass die Hitze sie belastet, in Wien sind es fast 60 Prozent, in Kleinstädten 48 Prozent. Nicht nur im Wohnbereich, auch in der Mobilität führt Hitze zu Belastungen. Gehsteige, die ohne Schatten in der prallen Sonne liegen, können von gesundheitlich beeinträchtigten Personen und vielen älteren Menschen de facto nicht benützt werden. Sowohl für die Gesundheit als auch für die Mobilität der Bevölkerung ist es wichtig, den Straßenraum in Städten und Gemeinden durch mehr Bäume und Begrünung an den Klimawandel anzupassen, betont der VCÖ.

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