Aus der Praxis – Birgit Gerstorfer

„Sicherheit von älteren Menschen muss bei der Verkehrsplanung stärker berücksichtigt werden“

Porträtfoto von Birgit Gerstorfer
Birgit Gerstorfer, Präsidentin Pensionistenverband Österreichs (PVÖ)

„Mobilität ist die Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. Leider ist es eine Tatsache, dass ältere Menschen im Straßenverkehr überdurchschnittlich häufig schwer verletzt oder sogar getötet werden. Einen besonders hohen Anteil haben hier Fußgängerinnen und Fußgänger – und meistens passieren diese Unfälle im Ortsgebiet. Das zeigt, dass unser Verkehrssystem auf ältere Menschen zu wenig Rücksicht nimmt. Dabei ist Mobilität die Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und für ein selbstbestimmtes Leben. Der Pensionistenverband fordert daher unter anderem, dass die Sicherheit von älteren Menschen bei der Verkehrsplanung noch stärker berücksichtigst werden muss – unter anderem durch längere Ampelphasen, Ausbau der Gehsteige und bessere Beleuchtung. Ebenso sollten ungesicherte Bahnübergänge endlich der Vergangenheit angehören. Distanzen zwischen Zebrastreifen sollten verringert und so mehr sichere Querungsmöglichkeiten geschaffen werden. Unübersichtliche Straßenübergänge sollten entschärft werden.“

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VCÖ: Im Vorjahr ist Zahl der Schulwegunfälle in Österreich wieder gestiegen

VCÖ (Wien, 4. Mai 2023) – Die Zahl der Schulwegunfälle ist in Österreich im Vorjahr um 62 auf 418 gestiegen, es waren aber um 92 weniger als im Vor-Coronajahr 2019, berichtet die Mobilitätsorganisation VCÖ. Jeder vierte Schulwegunfall passierte in den Monaten Mai und Juni. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen, damit Kinder sicher zu Fuß oder mit Fahrrad zur Schule kommen können. Damit kann auch ein Beitrag gegen den zunehmenden Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen geleistet werden.

 

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VCÖ: Fast zwei Drittel aller Verkehrsunfälle passieren im Ortsgebiet – starker Anstieg im Vorjahr

VCÖ (Wien, 20. April 2023) – In den ersten drei Quartalen des Vorjahres passierten 64 Prozent der Verkehrsunfälle in Österreich im Ortsgebiet, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Dabei wurden mehr als 20.000 Menschen verletzt, 81 Menschen kamen innerorts ums Leben. Die Anzahl der Todesopfer war sogar höher als vor der Pandemie. Der VCÖ fordert, dass es Gemeinden und Städten durch eine StVO-Reform erleichtert wird, Tempo 30 überall dort umzusetzen, wo es aus Gründen der Verkehrssicherheit sowie der Aufenthaltsqualität wichtig ist. Die Initiative des VCÖ wird bereits von 110 Gemeinden und Städten und auch dem Österreichischen Städtebund unterstützt. Wichtig ist auch, dass Gemeinden und Städte mehr rechtlichen Handlungsspielraum bei der Geschwindigkeitsüberwachung erhalten.

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