Aus der Praxis - Erin Vera

„Geschäftsreisen mit dem Flugzeug sind deutlich zu reduzieren“

Porträtfoto von Erin Vera
Erin Vera, Corporate Travel Campaigner bei Transport & Environment

VCÖ-Magazin: Warum ist es wichtig, die Zahl der Geschäftsreisen mit dem Flugzeug zu verringern?

Erin Vera: In Europa sind Geschäftsreisen für 27 Prozent der von der Luftfahrt verursachten Emissionen verantwortlich. Für das kritische Jahrzehnt bis 2030 ist der beste Weg, die Emissionen zu reduzieren, weniger zu fliegen. Nachhaltige Treibstoffe und Flugzeuge mit Null-Emissionen wird es erst nach dem Jahr 2030 geben, CO2-Kompensation hat sich als ineffektiv erwiesen. Die Geschäftsreisen auf 50 Prozent des Niveaus vor Corona zu reduzieren ist machbar. Damit können die CO2-Emissionen bis 2030 um 32,6 Millionen Tonnen CO2 reduziert werden. Das ist eine Einsparung, wie wenn 16 Millionen Pkw aus dem Verkehr gezogen würden.

VCÖ-Magazin: Wie ist die Haltung von Angestellten zu geschäftlichen Flugreisen?

Erin Vera: Eine Studie der Travel Smart Kampagne zeigt, dass eine Mehrheit der Angestellten von ihren Firmenleitungen Ziele zur Reduktion von Flugreisen erwartet. 77 Prozent von Konzernangestellten sind davon überzeugt, dass ein Unternehmen eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielt. Beinahe drei Viertel aller Angestellten sind der Ansicht, dass die Reduktion von Geschäftsreisen per Flugzeug ein wichtiger Faktor bei der Reduktion des CO2-Fußabdrucks ist.

VCÖ-Magazin: Was sind die Alternativen?

Erin Vera: Im Jahr 2020 haben sich Unternehmen erfolgreich auf neue Arbeitsweisen umgestellt. Unternehmen sollten, wo es möglich ist, von Flug- zu Bahnreisen wechseln und Videokonferenzen als Ersatz für Langstreckenflüge einsetzen. Langstreckenflüge sind die Hauptverursacher von Flugemissionen.

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Bei VCÖ-Mobilitätspreis Wien zwei Schulprojekte und Mobilitätsmanagement des ORF ausgezeichnet

VCÖ (Wien, 7. September 2022) – Die Wiener Bevölkerung legt im Bundesländer-Vergleich die meisten Wege zu Fuß, mit Öffis und Fahrrad zurück. Damit sind die Wienerinnen und Wiener klimafreundlicher und kostengünstiger mobil. Ein Wiener Haushalt hat im Schnitt um über 2.000 Euro pro Jahr niedrigere Mobilitätsausgaben als der durchschnittliche Haushalt in den Bundesländern, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Der VCÖ-Mobilitätspreis stand heuer unter dem Motto „Verkehrswende umsetzen“. Stadträtin Ulli Sima, der VCÖ und die ÖBB haben heute die drei Projekte ausgezeichnet, die von der Fachjury am besten bewertet wurden.

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Foto: Sarah Duit

VCÖ ruft Unternehmen auf, ihre Beschäftigten beim Spritsparen zu unterstützen

VCÖ (Wien, 11. März 2022) – Angesichts der stark steigenden Spritpreise können auch Unternehmen wesentlich dazu beitragen, dass ihre Beschäftigten kostengünstiger zur Arbeit kommen, betont der VCÖ. So können Betriebe ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Öffi-Jobtickets oder Jobräder zur Verfügung stellen, sie beim Organisieren von Fahrgemeinschaften unterstützen und Homeoffice ermöglichen. Mobilitätsmanagement soll für Betriebe ab 50 Beschäftigten verpflichtend werden, betont der VCÖ.

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Foto: Sarah Duit