Aus der Praxis - Frauke Burgdorff

Städte wollen Gestaltungsfreiheit bei Tempolimits

Frauke Burgdorff, Baustadträtin der Stadt Aachen, Sprecherin der Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeit“

VCÖ-Magazin:  Warum haben sich in Deutschland schon über 500 Kommunen der Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ angeschlossen?

Frauke Burgdorff: Die Städte wünschen sich Gestaltungsfreiheit für sicherere, leisere und damit lebenswertere öffentliche Räume. Sowohl die Bremswege als auch der Lärm reduzieren sich mindestens um ein Drittel zwischen Tempo 50 und Tempo 30.

VCÖ-Magazin: Was sind die größten Hindernisse?

Frauke Burgdorff: Die Anordnung von abweichenden Geschwindigkeiten  – insbesondere auf Hauptverkehrsstraßen – ist aufwendig  und häufig nicht möglich. Ganz gleich ob 30, 60 oder 70 innerorts geregelt werden soll. Noch können wir nicht umsetzen, weil vorher das deutsche Straßenverkehrsgesetz und die Straßenverkehrsordnung reformiert werden müssen.

VCÖ-Magazin: Was sind die nächsten Schritte?

Frauke Burgdorff: Wir haben dazu aufgerufen, dass Kommunen die Europäische Woche der Mobilität nutzen, um Verkehrsversuche zum Thema „angemessene Geschwindigkeit“ durchzuführen. Aktuell wohnen circa 27 Millionen Menschen in den Kommunen, deren Räte sich dem Aufruf angeschlossen haben. Es wäre angemessen, wenn wir die Chance bekämen mit dem zuständigen Ministerium in den direkten Dialog zu gehen und zu einem Gespräch eingeladen würden.

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Effective speed limits: boosting safety in built-up areas

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Tempoanzeige Foto (c) shutterstock/joergjoerns

VCÖ: Seit Jahresanfang 299 Verkehrstote in Österreich – in den vergangenen 25 Jahren mehr als 15.000 Todesopfer im Straßenverkehr

VCÖ (Wien, 30. Oktober 2024) – Heuer sind in Österreich bereits 299 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Das sind zwar um 44 weniger als zur gleichen Zeit des Vorjahres, aber schon jetzt um 63 mehr als im gesamten Vorjahr in der mit Österreich gut vergleichbaren Schweiz, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. In den vergangenen 25 Jahren verloren 15.698 Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben, das sind mehr Menschen als Eisenstadt Einwohnerinnen und Einwohner hat. Der VCÖ betont, dass mit verstärkten Verkehrssicherheitsmaßnahmen die Zahl schwerer Unfälle deutlich reduziert und viele Menschenleben gerettet werden können.

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Foto: Kleines Kreuz mit Kerzen neben einer Freilandstraße