Aus der Praxis - Frauke Burgdorff

Städte wollen Gestaltungsfreiheit bei Tempolimits

Frauke Burgdorff, Baustadträtin der Stadt Aachen, Sprecherin der Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeit“

VCÖ-Magazin:  Warum haben sich in Deutschland schon über 500 Kommunen der Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ angeschlossen?

Frauke Burgdorff: Die Städte wünschen sich Gestaltungsfreiheit für sicherere, leisere und damit lebenswertere öffentliche Räume. Sowohl die Bremswege als auch der Lärm reduzieren sich mindestens um ein Drittel zwischen Tempo 50 und Tempo 30.

VCÖ-Magazin: Was sind die größten Hindernisse?

Frauke Burgdorff: Die Anordnung von abweichenden Geschwindigkeiten  – insbesondere auf Hauptverkehrsstraßen – ist aufwendig  und häufig nicht möglich. Ganz gleich ob 30, 60 oder 70 innerorts geregelt werden soll. Noch können wir nicht umsetzen, weil vorher das deutsche Straßenverkehrsgesetz und die Straßenverkehrsordnung reformiert werden müssen.

VCÖ-Magazin: Was sind die nächsten Schritte?

Frauke Burgdorff: Wir haben dazu aufgerufen, dass Kommunen die Europäische Woche der Mobilität nutzen, um Verkehrsversuche zum Thema „angemessene Geschwindigkeit“ durchzuführen. Aktuell wohnen circa 27 Millionen Menschen in den Kommunen, deren Räte sich dem Aufruf angeschlossen haben. Es wäre angemessen, wenn wir die Chance bekämen mit dem zuständigen Ministerium in den direkten Dialog zu gehen und zu einem Gespräch eingeladen würden.

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VCÖ: Neue Straßenverkehrsordnung bringt mit 1. Oktober Verbesserungen und mehr Sicherheit für alle, die zu Fuß oder mit Fahrrad mobil sind

VCÖ (Wien, 29. September 2022) – Mit 1. Oktober bringt die Novelle der Straßenverkehrsordnung Verbesserungen und mehr Verkehrssicherheit für alle, die zu Fuß, mit Rollstuhl oder Fahrrad mobil sind. Unter anderem wird der Mindestabstand beim Überholen von Radfahrenden klar definiert und Lkw dürfen im Ortsgebiet nur mehr im Schritttempo rechts abbiegen. Die Mobilitätsorganisation VCÖ begrüßt auch die Verbesserungen für Kinder, wie die einheitlichen Regeln für die Schulstraße und, dass Erwachsene mit dem Fahrrad - zum Schutz - neben einem radfahrenden Kind fahren dürfen. Der VCÖ weist aber darauf hin, dass noch weitere Verbesserungen nötig sind.

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Foto: Sarah Duit

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